WWF: market-Erhebung zeigt überparteiliche Mehrheit für Gesetz – Zwei Drittel der Bevölkerung halten die Blockadehaltung einiger Landeshauptleute für falsch
Neue WWF-Studie: Zwei Drittel von Asiens Rangern in Lebensgefahr
![WWF Ranger](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/56d6a27306ca8.jpg)
Presseaussendung WWF
Kuala Lumpur/Malaysia, 2. März 2016 – Zwei Drittel aller Ranger Asiens, die für das Überleben von geschützten Tieren in freier Wildbahn arbeiten, waren schon mindestens ein Mal in einer lebensgefährlichen Situation. Das hat eine Umfrage des WWF ergeben, die unter 530 Rangern in elf Staaten Asiens anlässlich des morgen stattfindenden internationalen Tag des Artenschutzes der Vereinten Nationen durchgeführt wurde. Die Ranger beklagen außerdem die mangelnde Unterstützung durch die Regierungen der Länder sowie mangelnde Ausrüstung und ungenügendes Training. “Der Job als Ranger ist sehr gefährlich und Mut allein reicht hier nicht aus. Die Wilderei hat in Asien enorm zugenommen und diese Helden des Naturschutzes brauchen viel bessere Ausrüstungen und Ausbildungen, damit sie ihre Arbeit sicher und erfolgreich durchführen können”, fordert Rohit Singh, WWF-Experte für die Ausbildung von Rangern in den Schutzgebieten Asiens.
Die vorliegende Studie, der eine Umfrage zugrunde liegt, wurde vom WWF und der Rangervereinigung Asiens durchgeführt. Zwei Drittel aller Ranger gaben an, persönlich schon mindestens ein Mal in einer lebensgefährlichen Situation gewesen zu sein. Drei Viertel beklagen, dass ihre Ausrüstung für diesen gefährlichen Job nicht geeignet ist. Die Hälfte aller Befragten kritisierten weiters, dass ihr Training für diese Arbeit nicht ausreichen würde. Auch die Work-Life-Balance beim Ranger-Job ist nicht die beste. Knapp die Hälfte der Befragten sagten aus, ihre Familien weniger als fünf Tage im Monat zu sehen. Ein Drittel meinte, dass die Bezahlung für diese gefährliche Tätigkeit viel zu niedrig ist und zudem die Gehälter unregelmäßig ausbezahlt werden.
Die Ranger kämpfen an vorderster Front für den Schutz der bedrohten Arten. Sie stehen international organisierten kriminellen Organisationen gegenüber, die – bestens ausgerüstet – besonders in den letzten zwei Jahren eine weltweite Wildereikrise ausgelöst haben. Viele dieser Wildererbanden schrecken auch vor Gewalt nicht zurück und sind zudem viel besser bewaffnet und ausgerüstet. Daher reagierte die UN-Generalversammlung letztes Jahr mit einer ersten Resolution gegen die Wildtierkriminalität. Dieses historische Übereinkommen wurde durch Konferenzen in London, Kasane und Brazzaville bekräftigt. “Die Zukunft der wild lebenden Tiere liegt buchstäblich in den Händen der Ranger. Die Regierungen müssen ihre Ranger als professionellen Arm für das nationale Naturerbe betrachten”, so Elisabeth McLellan, die Leiterin der globalen WWF-Initiative gegen Wilderei und den kriminellen Handel mit Wildtieren.
Die neue Studie beschreibt die schwierigen Arbeitsbedingungen und Probleme der Ranger in Asien. Weitere Studien werden gerade in Afrika und Südamerika durchgeführt. Die so erhobenen Daten sollen eine Richtschnur für die Regierungen zur Verbesserung der Naturschutzpolitik in den einzelnen Staaten werden. Am 8. Mai werden die Ergebnisse am Weltranger-Kongress in den USA präsentiert. Die Rangervereinigung Asiens wurde vom WWF gegründet um die Interessen der Ranger besser vertreten zu können und einen internationalen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at. Fotos auf Anfrage bei Karin Brötzner: karin.broetzner@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neuer WWF-Grillfleisch-Check: Kaum klimaschonende Alternativen im Angebot
WWF untersucht Grillfleisch in Supermärkten: 90 Prozent tierische Produkte in Flugblättern beworben, davon nur fünf Prozent in Bioqualität und kaum pflanzliche Alternativen
Unwetter: WWF fordert mehr Bodenschutz und Renaturierung
Starke Bodenversiegelung verschlimmert Hochwasserfolgen – Katastrophenvorsorge durch Renaturierung, Entsiegelung und Klimaschutz – WWF fordert Schulterschluss für EU-Gesetz
Protestaktion am Kaunertal-Staudamm: WWF und GLOBAL 2000 warnen vor sinnloser Naturzerstörung im Platzertal
Große Beamer-Protestaktion zum 100. Tiwag-Geburtstag am Gepatsch-Staudamm – Umweltschutzorganisationen fordern Stopp des gesamten Kaunertal-Ausbauprojekts
Tag des Luchses: WWF besorgt um das Überleben der Luchse in Österreich
Nur noch 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF schlägt am Tag der Meere Alarm: “So viel Plastik kann kein Ozean schlucken”
Überfischung, Klimakrise und Plastikverschmutzung bedrohen Weltmeere massiv – WWF fordert besseren Schutz und ein starkes, internationales Abkommen gegen Plastik im Meer
Nach Tiwag-Schwenk: WWF fordert endgültige Kaunertal-Absage
Naturschutzorganisation begrüßt Aus für Wasserableitungen aus Ötztal: Kaunertal-Ausbau jetzt endgültig sinnlos, stattdessen müssen Landeshauptmann und Tiwag naturverträgliche Alternativen prüfen – Platzertal in Gefahr, Tiwag-Täuschungsmanöver verhindern
Klimastreik: WWF fordert Zustimmung Österreichs zum EU-Renaturierungsgesetz
Umweltschutzorganisation für politischen Schulterschluss aller konstruktiven Kräfte – Scheitern wäre verheerend für Österreich und Europa
WWF-Erfolg: Störche in neue Nisthilfen eingezogen
Im Frühjahr wurden im WWF-Auenreservat in Marchegg 5 Nisthilfen errichtet. Nun sind bereits in 3 der „Kunsthorste“ Storchenpaare eingezogen.