Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Ökostrom-Ausbau: WWF fordert Solar-Offensive und Gewässerschutz
![Österreichisches Parlament (c) Pixabay](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/5a4b63e0b1bfe.jpg)
Wien, am 8. August 2019. Anlässlich der heutigen Verhandlungen der Energiesprecher über eine provisorische Ökostrom-Reform fordert der WWF Österreich eine große Solar-Offensive und die Freigabe der jahrelang blockierten Mittel für den Gewässerschutz. Besonders wichtig wäre zudem ein Schnellcheck der zu fördernden Wasserkraftprojekte auf ihre Naturverträglichkeit. Eine Mindestanforderung ist hier, dass keine zusätzlichen Projekte in ökologisch sehr guten Flussstrecken, oder Schutzgebieten subventioniert werden. „Wir begrüßen es sehr, dass sich die Parlamentsparteien um ein Ende des klimapolitischen Stillstands bemühen. Die geplante Übergangslösung darf aber nicht dazu dienen, reine Wahlzuckerl zu verteilen und im Namen des Klimaschutzes neue Naturzerstörung zu befeuern. Klima- und Artenschutz müssen Hand in Hand gehen. Ein Naturschutz-Schnellcheck muss verhindern, dass Fördergelder in ökologisch sehr schädliche Projekte mit wenig Stromgewinnung fließen“, sagt Karl Schellmann, Klima- und Energieexperte vom WWF Österreich.
Gerade in Österreich, wo der Ausbaugrad der Wasserkraft bereits sehr hoch ist und 60 Prozent aller Flüsse keinen guten ökologischen Zustand aufweisen, muss die Energiewende zusätzlichen Naturschutzkriterien folgen. Intakte Fließgewässer sind auch für die Anpassung an den Klimawandel extrem wichtig. Daher fordert der WWF die Parlamentsparteien zur längst überfälligen Wiederaufstockung des Budgets für Gewässersanierung auf. Denn der bundesweite Fördertopf wurde vor vier Jahren von 23 Millionen Euro pro Jahr auf null trockengelegt und von der Bundesregierung seither nicht wieder befüllt. „Hunderte Sanierungsprojekte von Gemeinden, Verbänden und Wassernutzern hängen in der Warteschleife, sollten aber dringend umgesetzt werden“, verweist WWF-Flussexperte Gerhard Egger auf den Mehrwert für Umwelt und Wirtschaft.
Sehr viel Aufholbedarf gibt es auch bei Solarförderungen, weshalb hier der Großteil der Fördermittel, also rund 50 Millionen Euro, investiert werden muss. In Österreich sind nach wie vor nur zwei Prozent des Potenzials für Sonnenstrom erschlossen. Daher fordern die Umweltschutzorganisationen WWF Österreich und GLOBAL 2000 gemeinsam mit 256 heimischen Unternehmen ein klares politisches Rahmenwerk zum konsequenten Ausbau von Photovoltaik (PV). Der Sechs-Punkte-Sofortplan verlangt den Wegfall der Eigenverbrauchssteuer für Sonnenstrom, das Aus für die Deckelung der PV-Förderung, den Abbau unnötiger Bürokratie bei der Errichtung von PV-Anlagen, mehr Beratung, bessere Möglichkeiten für eine regionale Vermarktung von Sonnenstrom sowie eine naturverträgliche Energiewende – zum Beispiel mit Photovoltaik auf Dächern anstatt auf Naturschutzflächen.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Pressesprecher WWF
+43 676 834 88 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...