Großartige Neuigkeiten aus Afrika: Im Jahr 2022 wurde in Kenia kein einziger Vorfall von Nashornwilderei gemeldet. Außerdem gab es seltenen Nachwuchs.
Ökostrom-Ausbau: WWF fordert Solar-Offensive und Gewässerschutz

Wien, am 8. August 2019. Anlässlich der heutigen Verhandlungen der Energiesprecher über eine provisorische Ökostrom-Reform fordert der WWF Österreich eine große Solar-Offensive und die Freigabe der jahrelang blockierten Mittel für den Gewässerschutz. Besonders wichtig wäre zudem ein Schnellcheck der zu fördernden Wasserkraftprojekte auf ihre Naturverträglichkeit. Eine Mindestanforderung ist hier, dass keine zusätzlichen Projekte in ökologisch sehr guten Flussstrecken, oder Schutzgebieten subventioniert werden. „Wir begrüßen es sehr, dass sich die Parlamentsparteien um ein Ende des klimapolitischen Stillstands bemühen. Die geplante Übergangslösung darf aber nicht dazu dienen, reine Wahlzuckerl zu verteilen und im Namen des Klimaschutzes neue Naturzerstörung zu befeuern. Klima- und Artenschutz müssen Hand in Hand gehen. Ein Naturschutz-Schnellcheck muss verhindern, dass Fördergelder in ökologisch sehr schädliche Projekte mit wenig Stromgewinnung fließen“, sagt Karl Schellmann, Klima- und Energieexperte vom WWF Österreich.
Gerade in Österreich, wo der Ausbaugrad der Wasserkraft bereits sehr hoch ist und 60 Prozent aller Flüsse keinen guten ökologischen Zustand aufweisen, muss die Energiewende zusätzlichen Naturschutzkriterien folgen. Intakte Fließgewässer sind auch für die Anpassung an den Klimawandel extrem wichtig. Daher fordert der WWF die Parlamentsparteien zur längst überfälligen Wiederaufstockung des Budgets für Gewässersanierung auf. Denn der bundesweite Fördertopf wurde vor vier Jahren von 23 Millionen Euro pro Jahr auf null trockengelegt und von der Bundesregierung seither nicht wieder befüllt. „Hunderte Sanierungsprojekte von Gemeinden, Verbänden und Wassernutzern hängen in der Warteschleife, sollten aber dringend umgesetzt werden“, verweist WWF-Flussexperte Gerhard Egger auf den Mehrwert für Umwelt und Wirtschaft.
Sehr viel Aufholbedarf gibt es auch bei Solarförderungen, weshalb hier der Großteil der Fördermittel, also rund 50 Millionen Euro, investiert werden muss. In Österreich sind nach wie vor nur zwei Prozent des Potenzials für Sonnenstrom erschlossen. Daher fordern die Umweltschutzorganisationen WWF Österreich und GLOBAL 2000 gemeinsam mit 256 heimischen Unternehmen ein klares politisches Rahmenwerk zum konsequenten Ausbau von Photovoltaik (PV). Der Sechs-Punkte-Sofortplan verlangt den Wegfall der Eigenverbrauchssteuer für Sonnenstrom, das Aus für die Deckelung der PV-Förderung, den Abbau unnötiger Bürokratie bei der Errichtung von PV-Anlagen, mehr Beratung, bessere Möglichkeiten für eine regionale Vermarktung von Sonnenstrom sowie eine naturverträgliche Energiewende – zum Beispiel mit Photovoltaik auf Dächern anstatt auf Naturschutzflächen.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Pressesprecher WWF
+43 676 834 88 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Erdgaskonzern TIWAG: Wasser predigen und Gas verheizen
Tiroler Energiekonzern baute auch 2022 Gasheizungen weiter aus – WWF fordert Ausstieg aus Geschäft mit fossilen Energieträgern und naturverträgliche Energiewende
WWF kritisiert zahnlosen Entwurf der Bodenstrategie
Schwache Ziele, große Lücken: Landwirtschaftsminister muss geplante Bodenstrategie massiv verbessern, um Flächenfraß einzudämmen – WWF fordert verbindliche Obergrenze
Wolf in Tirol: Jagdgesetz-Novelle ist klar rechtswidrig
WWF: Angeblicher “juristischer Grenzgang” widerspricht dem vom Land in Auftrag gegebenen Rechtsgutachten – Beispiel Kärnten zeigt, dass pauschale Abschuss-Freigabe gescheitert ist
Kraftwerk Kaunertal: Geheimniskrämerei um Sicherheitslage im Gepatschgebiet
Wichtige Unterlagen zu Kraftwerksbau unter Verschluss – WWF und Verein “Lebenswertes Kaunertal” fordern Transparenz und unabhängige Prüfung der Gefahrenlage – TIWAG und Landesregierung in der Pflicht
WWF-Erfolg: Wie sich Polarfüchse den hohen Norden zurückerobern
2022 war ein Rekordjahr für den Polarfuchs: Insgesamt 762 Jungtiere wurden in Norwegen, Schweden und Finnland im Sommer gezählt.
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Umweltschutzorganisation fordert Reformen für langfristige Krisensicherheit: Energie sparen, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Ich bin im TEAM PANDA
Gemeinsam mit dem TEAM PANDA machen sich viele Kinder für einen lebendigen Planeten stark. Willst du wissen, wer dabei ist und warum? Dann schmökere dich mal durch die Seiten von...
WWF-Bilanz nach “Jahr des Tigers”: Lichtblicke im Artenschutz
Asiatisches Mondjahr im Zeichen des Tigers geht zu Ende: Zahl der Tiger durch Schutzmaßnahmen gestiegen – Umweltschutzorganisation im Einsatz gegen illegale Wilderei bestärkt