Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
Österreich muss sich besser auf Wölfe vorbereiten

Innsbruck, Wien, am 10. August 2010– Im Zusammenhang mit den Hinweisen auf einen Wolf im Tiroler Bezirk Kufstein, weist der WWF darauf hin, dass in Zukunft verstärkt mit dem Auftreten dieser Wildtiere in Österreich zu rechnen ist. Die Wölfe breiten sich seit rund 10 Jahren wieder auf natürliche Weise aus Italien, dem Balkan und Nordosteuropa in Mitteleuropa aus und erreichen somit sporadisch auch Österreich. Der WWF geht von etwa drei bis fünf Tieren in den Bundesländern NÖ, Steiermark und Kärnten aus.
"Jetzt ist noch Zeit, sich auf die Wölfe in Österreich vorzubereiten, und fachlich fundierte Entscheidungen für den Umgang mit den Beutegreifern zu treffen", erklärt Christoph Walder vom WWF. Während dem Naturschutz die Aufgabe zukommt, den "Brückenkopf Österreich" für die Vernetzung der mitteleuropäischen Wölfe offen zu halten, müssen die Behörden Vorkehrungen für ein konfliktfreies Einwandern der Wildtiere treffen.
Der WWF weist darauf hin, dass Wölfe als effiziente Jäger eine wichtige Funktion im Ökosystem ausüben. So können sie sich positiv auf die "Fitness" des Wildes auswirken und zur Verringerung von Wildschäden in unseren Wäldern beitragen. Allerdings braucht es für die erfolgreiche Rückkehr des Wolfes ein noch viel aktiveres Management und eine professionelle Vorbereitung, die leider in Österreich noch weitgehend fehlt.
Neben den laufenden und begrüßungwerten Aktivitäten der Landesregierung im Zusammenhang mit dem derzeit durch Tirol streifenden Wolf, muss noch stärker auf die international erprobten Modelle von Herdenschutz und Prävention abgezielt werden. Auch eine proaktive Öffentlichkeits- und Informationsarbeit sowie die international akkordierte Beobachtung der Wanderbewegungen der Tiere sind notwendig.
"Wir brauchen auch in Österreich rasch praktikable Entschädigungsmodelle für die Betroffenen, wie sie in anderen Ländern längst etabliert sind", sagt Walder vom WWF. In den nächsten Jahren ist mit dem stärkeren Auftreten von Wölfen zu rechnen, wodurch sich auch die Schäden an Haustieren mehren können. Nur durch eine fachlich fundierte Herangehensweise kann die Akzeptanz für die Wiederkehr des Wolfes erhöht und somit sein langfristiges Überleben gesichert werden.
Mehr zum Thema "Wolf" finden Sie hier.
Rückfragehinweis und Fotos:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Christoph Walder, WWF Naturschutzexperte,
Tel. 0676/92 55 430
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal