Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
Opfer der Gier: Schützen wir das Schuppentier!

Wien, 14.3.2018 – Schuppentiere, auch Pangoline genannt, sind die meistgeschmuggelten Säugetiere der Welt. Sie werden von Wilderern gejagt und um teures Geld verkauft. Allein zwischen 2010 und 2015 wurden weltweit 120 Tonnen ganzer Pangoline, deren Körperteile und Schuppen beschlagnahmt. Zuletzt entdeckten Fahnder in Taiwan 4.000 gehäutete und ausgenommene Tiere. Das Schuppentier ist für Wilderer leider leichte Beute. Wenn Gefahr droht, dann flüchtet und kämpft es nicht. Es rollt sich ähnlich wie ein Igel zu einer kleinen, schuppigen Kugel zusammen. Die WWF Expertinnen Karin und Michael haben sich auf die Spur des Pangolin begeben und präsentieren in folgendem Video spannende Infos rund um das seltene Tier: Hier geht es zum Video!
Pangolin-Fleisch gilt sowohl in Zentralafrika als auch in China und Südostasien als Spezialität. Ihre Schuppen werden in Afrika, vor allem aber in China und Vietnam als Wundermittel eingesetzt. Viele Menschen glauben, dass die Schuppen magische Kräfte haben, Wunden heilen und bei Fieber und Vergiftungen helfen. Dabei bestehen die Schuppen aus dem selben Material wie unsere Fingernägel, eine medizinische Wirkung ist nicht nachgewiesen.
Schuppentiere sind scheu und nachtaktiv. Sie leben in Asien und Afrika in Wäldern, Buschland und Savannen. Auf ihrem Speiseplan stehen vornehmlich Ameisen und Termiten. Dabei kommt es ihnen zu Gute, dass sie zwar keine Zähne, dafür aber eine besonders lange Zunge haben. Mit dieser und ihren großen, kräftigen Krallen an ihren Vorderfüßen können sie Insekten besonders leicht aus ihren Behausungen graben. Insgesamt gibt es acht verschiedene Arten von Schuppentieren, vier asiatische und vier afrikanische. Die meisten sind etwa so groß wie Hauskatzen, einige afrikanische Arten können aber ein Gewicht von 20 bis 30 Kilogramm erreichen.
Der internationale Handel mit ihnen ist seit Januar 2017 komplett verboten. Zahlreiche südostasiatische Staaten haben ihre Gesetze jedoch noch nicht entsprechend angepasst. So ist in Indonesien, Vietnam oder Laos nur der Handel mit asiatischen Schuppentieren unter Strafe gestellt, nicht aber den vier afrikanischen Arten. Wo das Gesetz Strafen vorsieht, fallen sie häufig zu niedrig aus.
Der WWF setzt sich unter anderem in Vietnam für die Rettung der Schuppentiere ein, indem er in den zentralen Annamiten, einer Gebirgskette zwischen Laos und Vietnam, ein 200.000 Hektar großes Waldschutzgebiet mit-initiiert hat. Dort werden Wildhüter unterstützt, die durch die Wälder wandern, somit Wilderer anbschrecken und dabei Fallen entfernen. Das ist vor allem deshalb wichtig, damit gerettete Tiere wieder unbeschadet in die Freiheit entlassen werden können – an verschiedenen Orten, damit sie leichter eigene Reviere bilden können.
Ein Kurzvideo zum Pangolin, passend für Kinder, finden Sie unter: Hier geht es zum Video!
Referatsunterlagen für Kinder stehen kostenfrei unter Hier geht es zum Referat! zur Vefügung.
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, WWF-Pressesprecherin, Tel.: +43 676 83488 216, E-Mail: theresa.gral@wwf.at
Young Panda Mitglied werden und den WWF unterstützen
Mitglieder im Young Panda Club helfen dem WWF, bedrohte Tierarten, Natur und Umwelt zu schützen. Dazu zählen neben dem Schneeleopard auch der Tiger oder der Gorilla. Denn Wilderer bedrohen ihr Leben und ihre Lebensräume werden zerstört. Young Panda Mitglieder bekommen als Dankeschön für ihren Mitgliedsbeitrag von 35 € pro Jahr quartalsweise das WWF Panda Magazin mit vielen Infos rund um die Natur- und Umweltschutzarbeit des WWF zugesendet. Alle zwei Monate erscheint der Young-Panda-Newsletter mit Infos über wilde Tiere und ferne Länder, Gewinnspielen und Action-Tipps. Außerdem bekommen alle Kinder ein Willkommensgeschenk in Form eines Tiger-Schlüsselanhängers. Mehr Infos dazu hier!
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung