WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Paradies in Gefahr: Klimawandel bedroht Fidschi-Inseln
Wien, 24. Juli 2013 – Wie viele andere Südsee-Inseln ist auch der Fidschi-Archipel durch den Klimawandel massiv bedroht. Das sensible Ökosystem der Inseln wird durch den steigenden Meeresspiegel, veränderte Niederschlagsmengen und Sturmfluten bedroht. Zusätzlich gefährdet der illegale und unregulierte Fang von Thunfischen mit Schleppnetzen und Langleinen das Leben im Wasser. Eine Tonne Haifischflossen werden monatlich von Fidschi nach Asien exportiert. Viele Mangrovenwälder, die Kinderstuben der Fische, wurden abgeholzt. Mit Meeresschutzgebieten, nachhaltigen Fischereimethoden sowie Wiederaufforstung der Mangrovenwälder will der WWF die Artenvielfalt und damit die Lebensgrundlage der Bevölkerung gegen den Klimawandel wappnen. Auch Traditionen wandeln sich: „Früher wurden Schildkröten bei Hochzeiten auf Fidschi gegessen. Heute ist es Sitte sie freizulassen. Traditionen müssen sich ändern, wenn sie die Lebensgrundlagen der Menschen bedrohen“, schildert WWF-Fidschi-Experte Georg Scattolin.
Die Globalisierung hat auch vor den so entlegenen Fidschi-Inseln nicht Halt gemacht. Viele Werte und das Leben auf den paradiesischen Inseln haben sich verändert. Rund um die 844 Inseln, die der 1,3 Millionen Quadratkilometer große Archipel umfasst, wurden die Meere fast leergefischt und die Korallenwelt stark beeinträchtigt. Durch den Ausbau der Landwirtschaft werden zu viele Nährstoffe und Sedimente in die Küstenregionen eingebracht. Auf den Inseln wurden mit Brandrodung ganze Wälder in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt.
Der WWF arbeitet nun auch mit österreichischen Spendengeldern seit drei Jahren auf der fünftgrößten Fidschi-Insel Gau. Gemeinsam mit der Bevölkerung, die 3.000 Menschen umfasst, wurde beschlossen, dass Feuer zur Rodung verboten und mit hohen Geldstrafen belegt wurden. Der verbleibende Mangrovenwald wird geschützt und in mehreren Orten wiederaufgeforstet. Die Mangrovenwälder sind nicht nur Laichplatz vieler Fischarten und Nahrungsquelle der Fidschianer sondern bieten auch ein Bollwerk gegen die stärker werdenden Stürme als Folge des Klimawandels. Gegen die Überfischung überzeugte der WWF die Fischer nachhaltige Rundhaken einzusetzen um den Beifang von Schildkröten zu verhindern. Ein großer Erfolg ist die Nachhaltigkeitszertifizierung einer fidschianischen Thunfischfischerei mit dem MSC-Gütesiegel. Ein Netz von Meeresschutzgebieten soll die Unterwasserwelt vor weiterer Ausbeutung schützen und die Lebensgrundlagen der Bevölkerung auf lange Sicht bewahren.
Vor der Küste Fidschis liegt das drittgrößte Barriereriff der Welt, das Great Sea Reef. Diese Gewässer sind die Heimat von fünf der sieben weltweit vorkommenden Meeresschildkrötenarten. Spinnerdelfine, graue Riffhaie und die ganze Pracht der Korallenfischwelt kommen hier vor. Auch die Wanderrouten für viele Wal- und Delfinarten führen hier vorbei. Noch gehört das Fidschi-Archipel zu den artenreichsten Gewässern der Welt. „Wenn wir die Naturvielfalt Fidschis nicht retten, sind die Inseln schon in ein paar Jahren schutzlos dem Klimawandel ausgeliefert“, warnt Scattolin.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Fotos auf Anfrage bei Manuela Janosch, Tel. 01-48817-239 , E-Mail: manuela.janosch@wwf.at.
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