Wichtiges Signal gegen Länder-Blockade – Naturschutzorganisation fordert Schulterschluss für wegweisendes Gesetz – Finanzierung der Maßnahmen möglich, zusätzliche EU-Mittel abrufbar
Piratenfischerei: WWF begrüßt rote Liste für schwarze Schafe
Wien/Brüssel, 25. März 2014 – Der WWF begrüßt den mutigen Schritt des EU-Fischereirats zu Handelsbeschränkungen gegen Belize, Kambodscha und Guinea, weil sie die Regeln gegen die illegale und nicht regulierte Fischerei nicht einhalten. Diese Entscheidung der so genannten „roten Karte“ gegen die Piratenfischerei bedeutet, dass kein EU-Mitgliedsstaat Fischprodukte aus diesen Ländern importieren darf und EU-Schiffe in den Gewässern dieser Staaten nicht mehr fischen dürfen. Der Schaden durch illegale Fischerei beläuft sich auf bis zu 26 Milliarden Euro jährlich und bedroht die Lebensgrundlage der Menschen in armen Staaten.
Gemeinsam mit anderen NGOs setzt sich der WWF für eine größere Transparenz ein, wie die EU andere Staaten in ihrem Einsatz beurteilt die illegale Fischerei zu stoppen. Weiters fordert die Umweltorganisation, dass die Gesetzeslücke geschlossen wird, die es derzeit erlaubt, dass Schiffe, die nicht unter der Flagge eines EU-Staates fahren, in den Gewässern dieser Staaten fischen und dann den Fang in die EU verkaufen. „Fische aus den Staaten, die im Kampf gegen die illegale Fischerei nicht kooperieren, dürfen nicht in die EU und damit auch nicht auf den Tellern der Konsumenten in Österreich landen“, fordert WWF-Fischereiexperte Georg Scattolin.
Ursprünglich waren es acht Länder, die die EU-Kommission im November 2012 rot listete, weil sie ihre Fischereiflotten nicht entsprechend kontrollierten, illegale Fischer nicht mit Sanktionen belegten oder keine ausreichende Fischereigesetzgebung hatten. 2013 entschied die Kommission, dass Fiji, Panama, Sri Lanka, Togo und Vanuatu sich im Gegensatz zu den drei jetzt sanktionierten Staaten entscheidend verbessert hatten. Auch Curaçao, Ghana und Südkorea stehen unter Beobachtung der EU und bekamen die „gelbe Karte“. Gerade Südkorea wird kritisiert, weil das Land nachweislich in den Gewässern Westafrikas illegal fischt und dabei die Fischgründe erheblich schädigte und den lokalen Fischern ihre Lebensgrundlagen raubte.
Die so genannte illegale, unregulierte und nicht dokumentierte Fischerei („Piratenfischerei“) schädigt massiv die marinen Ökosysteme, gefährdet die Fischbestände und bedroht die Lebensgrundlage der Menschen in den ärmsten Ländern der Welt. Der WWF schätzt, dass die illegale Fischerei einen Schaden von bis zu 17 Milliarden Euro jährlich verursacht. Bis zu 26 Millionen Tonnen Fisch werden jedes Jahr illegal aus den Meeren gezogen.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, WWF-Pressesprecher, Tel. 01-48817-231 oder 0676-83488231, E-Mail: franko.petri@wwf.at. Website: www.wwf.at.
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