Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
Plastiksackerl-Verbot: WWF Österreich fordert Reduktion der Abfallmengen und Mehrweg-Offensive

Wien, am 11. Apri 2019. Grundsätzlich begrüßt der WWF Österreich das heute in die Begutachtung versandte Verbot von Einweg-Plastiksackerl, pocht aber weiterhin auf eine ökologisch vernünftige Umsetzung. „Wegwerfprodukte müssen überall zurückgedrängt werden. Denn unsere Umwelt hat nichts davon, wenn Einweg-Plastiksackerl einfach nur durch solche ersetzt werden, deren Ökobilanz gleich miserabel oder sogar schlechter ist“, sagt WWF-Expertin Elisa Gramlich zum Vorhaben von Umweltministerin Elisabeth Köstinger. „Das Plastiksackerl-Verbot darf nicht zum Eigentor für die Umwelt werden. Zusätzlich zum Verbot von Wegwerfplastik braucht es daher neue Mehrweg- und Recycling-Lösungen, um die Abfallmengen tatsächlich zu reduzieren“, so Gramlich.
Der WWF fordert, dass vermeidbare Einwegprodukte auf allen Ebenen zurückgedrängt werden, auch wenn sie biologisch abbaubar sind. Daher müssen auch die weiter erlaubten Knotenbeuteln aus „Bioplastik“ bepreist werden sowie heimkompostierbar sein. „Plastiksackerl werden am besten durch Mehrwegprodukte mit einer möglichst langen Lebensdauer ersetzt. Dafür braucht es nicht nur regulatorische und preisliche Anreize, sondern auch einen kritischen Blick auf die ökologische Gesamtbilanz“, bekräftigt Gramlich. Entscheidend ist dabei stets, wie häufig Tragetaschen in der Praxis genutzt werden. So sind Taschen aus Baumwolle erst nach vielfacher Wiederverwendung umweltfreundlicher. Auch Papiertragetaschen sind sehr energieintensiv in der Herstellung. Ebenfalls kritisch ist, dass die steigende Nachfrage nach Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen für Biokunststoffe zur Abholzung von Wäldern für vermeidbare Einwegprodukte führt.
Ebenfalls gefordert sind bessere Recyclinglösungen, neue Ansätze im Verpackungsmanagement sowie die deutliche Ausweitung von Pfandmodellen, zum Beispiel bei Getränkeflaschen. Zudem müssen die vorhandenen Mehrweg-Alternativen im Handel besser platziert und gekennzeichnet bzw. attraktiver gestaltet werden, damit auch bei den Konsumentinnen und Konsumenten das Bewusstsein steigt.
Rückfragen und Kontakt:
Sarah Bimingstorfer
WWF-Pressesprecherin
+43 676 834 88 216
sarah.bimingstorfer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch