Prüfung von Fachleuten belegt: Lobautunnel-Projekt ist die schlechteste Variante – Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Milliardenkosten sprechen eindeutig dagegen
Plastiksackerl-Verbot: WWF Österreich fordert Reduktion der Abfallmengen und Mehrweg-Offensive

Wien, am 11. Apri 2019. Grundsätzlich begrüßt der WWF Österreich das heute in die Begutachtung versandte Verbot von Einweg-Plastiksackerl, pocht aber weiterhin auf eine ökologisch vernünftige Umsetzung. „Wegwerfprodukte müssen überall zurückgedrängt werden. Denn unsere Umwelt hat nichts davon, wenn Einweg-Plastiksackerl einfach nur durch solche ersetzt werden, deren Ökobilanz gleich miserabel oder sogar schlechter ist“, sagt WWF-Expertin Elisa Gramlich zum Vorhaben von Umweltministerin Elisabeth Köstinger. „Das Plastiksackerl-Verbot darf nicht zum Eigentor für die Umwelt werden. Zusätzlich zum Verbot von Wegwerfplastik braucht es daher neue Mehrweg- und Recycling-Lösungen, um die Abfallmengen tatsächlich zu reduzieren“, so Gramlich.
Der WWF fordert, dass vermeidbare Einwegprodukte auf allen Ebenen zurückgedrängt werden, auch wenn sie biologisch abbaubar sind. Daher müssen auch die weiter erlaubten Knotenbeuteln aus „Bioplastik“ bepreist werden sowie heimkompostierbar sein. „Plastiksackerl werden am besten durch Mehrwegprodukte mit einer möglichst langen Lebensdauer ersetzt. Dafür braucht es nicht nur regulatorische und preisliche Anreize, sondern auch einen kritischen Blick auf die ökologische Gesamtbilanz“, bekräftigt Gramlich. Entscheidend ist dabei stets, wie häufig Tragetaschen in der Praxis genutzt werden. So sind Taschen aus Baumwolle erst nach vielfacher Wiederverwendung umweltfreundlicher. Auch Papiertragetaschen sind sehr energieintensiv in der Herstellung. Ebenfalls kritisch ist, dass die steigende Nachfrage nach Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen für Biokunststoffe zur Abholzung von Wäldern für vermeidbare Einwegprodukte führt.
Ebenfalls gefordert sind bessere Recyclinglösungen, neue Ansätze im Verpackungsmanagement sowie die deutliche Ausweitung von Pfandmodellen, zum Beispiel bei Getränkeflaschen. Zudem müssen die vorhandenen Mehrweg-Alternativen im Handel besser platziert und gekennzeichnet bzw. attraktiver gestaltet werden, damit auch bei den Konsumentinnen und Konsumenten das Bewusstsein steigt.
Rückfragen und Kontakt:
Sarah Bimingstorfer
WWF-Pressesprecherin
+43 676 834 88 216
sarah.bimingstorfer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Seeadler: Österreichs Wappentier geht gestärkt in die neue Brutsaison
Bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich – illegale Verfolgung als große Gefahr – WWF fordert ambitionierte Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung
Good News: 90 Seeadler-Paare leben bereits in Österreich
Der strenge Schutz und die Schutzmaßnahmen wirkt: Mittlerweile gibt es bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich. Doch weiterhin ist die illegale Verfolgung eine große Gefahr.
Good News: Luchs Janus im Nationalpark Kalkalpen freigelassen
Luchs Janus auf großer Mission: Im Nationalpark Kalkalpen soll er dazu beitragen, den dortigen Luchsbestand zu stärken.
EU-Wettbewerbs-Kompass: WWF warnt vor gefährlichem Irrweg
Umweltschutzorganisation zu Vorschlägen der Europäischen Kommission – Unter dem Deckmantel Bürokratieabbau soll der European Green Deal ausgehöhlt werden
WWF-Erfolg: 139 junge Polarfüchse im hohen Norden gesichtet
Die Polarfüchse haben sich den hohen Norden zurückerobert! Im Jahr 2024 wurden in Norwegen, Schweden und Finnland insgesamt 139 Jungtiere nachgewiesen. Der WWF unterstützt die Umsetzung von Schutzmaßnahmen vor Ort.
Good News: Mehr Schutz für Kaisergranate in Kroatien
Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranaten Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Regierungsverhandlungen: WWF kritisiert massive Einschnitte bei Klimaschutz-Maßnahmen
Umweltschutzorganisation bewertet Kürzungspläne als “fahrlässig und kontraproduktiv” – Sparpaket bei umweltschädlichen Subventionen gefordert