Prüfung von Fachleuten belegt: Lobautunnel-Projekt ist die schlechteste Variante – Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Milliardenkosten sprechen eindeutig dagegen
Protest gegen Regierungsspitze: Helmut Pechlaner verlässt ÖVP-Sitz im ORF-Publikumsrat

Wien, 18. 12. 2008 – Helmut Pechlaner, Ehrenpräsident des WWF Österreich und ehemaliger Direktor des Tiergarten Schönbrunn, tritt mit sofortiger Wirkung von seinem ÖVP-Sitz im ORF-Publikumsrat zurück. Pechlaner protestiert mit diesem Schritt gegen die Abqualifizierung und Verunglimpfung der Umweltorganisationen als „Aktivisten und Demonstranten“ durch Vizekanzler Josef Pröll. Dieser hatte die Umweltorganisationen bei der Bekanntgabe der neuen Regelung am Dienstag auf „Aktionisten und Demonstranten“ reduziert. „Von der neuen Regierungsspitze erfolgte eine Ab(vize)kanzlung der österreichischen Umweltorganisationen als Aktionisten und Demonstranten, also wird ein Repräsentant einer solchen nicht als Beauftragter erwünscht sein”, reagiert Pechlaner zutiefst verärgert. “Dies ist nicht nur eine Geringschätzung der Arbeit des WWF sondern auch aller Bürger, die sich um Umwelt- und Naturschutz sorgen“, so Pechlaner. Die Ausgrenzung des Umweltschutzes von der Spendenabsetzbarkeit ist für Pechlaner unverständlich. Er legte sein ÖVP-Mandat als ORF-Publikumsrat heute offiziell nieder. Er dankte zugleich allen Mitgliedern des Publikumsrates sehr herzlich für die langjährige und gute Zusammenarbeit, und auch dem engagierten Team des ORF mit Herrn Generaldirektor Alexander Wrabetz an der Spitze.
Helmut Pechlaner ist Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich. Von 2000 bis 2010 arbeitete er als Präsident für den WWF-Österreich und wurde 2010 zum Ehrenpräsident ernannt. 2001 wurde er von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel für den Bereich Umwelt in den ORF-Publikumsrat geholt. Seit 2005 vertrat er dort den Bereich Bildung. „Wir verstehen diesen Schritt des WWF-Präsidenten als ein mutiges Zeichen an die Regierungsspitze, die falsche Entscheidung der Ausgrenzung von Umwelt- und Tierschutzorganisationen von der Spendenabsetzbarkeit so schnell wie möglich zurückzunehmen“, reagierte WWF-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger auf den Schritt Pechlaners.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231.
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