Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
Rauswurf des Holzgiganten
Wien/Berlin, 17.02.2017: Das Forest Stewardship Council (FSC) hat heute bekannt gegeben die Zusammenarbeit mit Holzindustrie Schweighofer (HS) zu beenden. Der WWF begrüßt die Entscheidung als überfällig, aber richtig. Hintergrund des Rauswurfs aus dem FSC-System ist die anhaltende Kritik an dem österreichischen Unternehmen. Umweltschützer werfen HS seit Jahren vor, in Rumänien systematisch illegal geschlagenes Holz einzukaufen. „Der Rauswurf von Holzindustrie Schweighofer ist ein wichtiges Signal an alle Unternehmen“, sagt Johannes Zahnen, Referent für Forstwirtschaft beim WWF Deutschland. „Wer die Prinzipien nachhaltiger Forstwirtschaft mit Füßen tritt, darf sich nicht mit einem Siegel schmücken.“
Seinen Anfang nahm der Prozess im November 2015, als der WWF beim FSC offiziell Beschwerde gegen das Unternehmen einlegte. Eine vom FSC eingesetzte Kommission kam ein knappes Jahr später zu dem Ergebnis, dass HS an illegalem Holzhandel beteiligt ist, den illegalen Holzeinschlag gefördert hat und dass seine Geschäftspraktiken den Zielen des FSC widersprechen. Anders als vom WWF gefordert, entschied der FSC jedoch zunächst, die Zusammenarbeit nicht aufzukündigen. Stattdessen gewährte man HS eine Bewährungsfrist mit Auflagen. Eine erneute Prüfung der Beschwerde des WWF führte laut FSC jedoch zwischenzeitlich weitere mögliche Verstöße zutage. Sie bezogen sich auf Falschmessungen von eingehendem Holz. Der FSC¬-Vorstand gelangte daraufhin zu der Einschätzung, dass die Bewährung von HS nicht aufrechterhalten werden kann.
„Wir hoffen, dass Holzindustrie Schweighofer diese FSC-Entscheidung als Chance versteht, um jetzt grundlegende Veränderungen der Unternehmenskultur in Richtung Legalität und Nachhaltigkeit vorzunehmen. Wir empfehlen dem Unternehmen, rasch einen klaren und transparenten Aktionsplan zu entwickeln“, so Zahnen. „Der WWF wird den illegalen Holzhandel weiter bekämpfen. Der Rauswurf von Holzindustrie Schweighofer ist eine gute Nachricht für die Wälder in Rumänien und ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie große Probleme durch die Zusammenarbeit internationaler Umweltorganisationen, aktiver Zivilgesellschaft und unter Nutzung von freiwilligen und glaubwürdigen Prüfinstrumenten angegangen werden können.“
Rückfragehinweis:
Johannes Zahnen, Waldexperte WWF Deutschland, Tel. 0049 30 311 777 252, E-Mail: johannes.zahnen@wwf.de
Gerhard Auer, Pressesprecher WWF Österreich, Tel. 0676/83 488 231, E-Mail: gerhard.auer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Tag zum Schutz der Alpen: WWF fordert Schutz alpiner Freiräume
Ausbau des Kraftwerks Kaunertal und Verbauung freier Gletscherflächen gefährden überlebenswichtige Ökosysteme – WWF fordert Stopp des Kaunertalprojekts und Unterschutzstellung der Gletscherflächen
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert “fahrlässige Blockade” der Bundesländer
Weichenstellung für ganz Europa aus populistischen und längst ausgeräumten Gründen blockiert – Bundesländer sind größte Gefahr für Ernährungssicherheit in Österreich
WWF warnt am Welt-Thunfisch-Tag vor Ökosystem-Kollaps durch Überfischung
Thunfische spielen Schlüsselrolle in Meeres-Ökosystemen – Umweltschutzorganisation WWF fordert verstärkte Kontrollen gegen illegale Fischerei
EU-Renaturierungsgesetz: 170 Wissenschaftler:innen fordern Ja der Bundesländer
WWF initiiert Appell der Wissenschaft an die Landeshauptleute: Renaturierungsgesetz wäre einmalige Chance für Natur, Klimaschutz und Ernährung – Warnung vor Scheitern
WWF fordert Absage der Kraftwerksprojekte an der Isel
Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.