Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Rechnungshof-Bericht: WWF Österreich fordert Schutzpaket für heimische Gewässer
![Österreichisches Parlament (c) Pixabay](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/5a4b63e0b1bfe.jpg)
Wien, am 3. Mai 2019. In einem aktuellen Bericht kritisiert der Rechnungshof den schlechten ökologischen Zustand der österreichischen Fließgewässer und die ausstehende Finanzierung des überfälligen Sanierungspakets. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich fordert daher mehr Einsatz der Bundesregierung für den Schutz der heimischen Gewässer. „Der Rechnungshof bestätigt unsere Kritik und zeigt auf, wie weit Österreich von den EU-Zielen entfernt ist. Wer unser Wasser nicht ausreichend schützt, gefährdet nicht nur den Lebensraum vieler Tier-und Pflanzenarten, sondern langfristig auch das Grundwasser und damit die Trinkwasserqualität. Hier droht eine gefährliche Kettenreaktion, wenn nicht gegengesteuert wird“, warnt WWF-Experte Gerhard Egger. Dazu kommen noch die gravierenden Folgen der Klimakrise: die Gewässertemperaturen steigen, extreme Hoch- und Niederwasserabflüsse werden regional häufiger und treffen auf wenig widerstandsfähige Gewässer.
Fatalerweise wurde in Österreich gerade bei der ökologischen Sanierung radikal gekürzt, die entsprechenden Umweltförderungsmittel sind mangels Einigung zwischen Umwelt- und Finanzministerium auf null gestellt. „Finanzminister Hartwig Löger muss endlich die notwendigen Förderungen freigeben. Hunderte Sanierungsprojekte von Gemeinden, Verbänden und Wassernutzern hängen seit Jahren in der Warteschleife, sollten aber dringend umgesetzt werden. Sowohl Umwelt als auch Wirtschaft würden davon stark profitieren“, sagt Egger und verweist auf die internationalen Verpflichtungen Österreichs aufgrund der Wasserrahmen-Richtlinie. Auch die Europäische Kommission hat die fehlenden Fördermittel in ihrer jüngsten Analyse des nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans kritisiert.
Ein gewichtiger Teil des Problems ist, dass unsere Flüsse von zahlreichen Barrieren unterbrochen werden. „Anstelle von überfälligen Sanierungsarbeiten wird weiter in neue Verbauungen investiert, ohne dass die ökologischen Folgen ausreichend berücksichtigt werden. Beispielsweise liegen 56 Prozent der geplanten Wasserkraftprojekte in höchst sensiblen Abschnitten, einzigartige Flussjuwele sind gefährdet. Daher braucht es einen besseren Naturschutz-Check bei der Bewilligung und Förderung von Projekten“, fordert Gerhard Egger vom WWF Österreich eine naturverträgliche Ausgestaltung des geplanten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes der Umweltministerin.
Rückfragehinweis:
Sarah Bimingstorfer
WWF-Pressesprecherin
+43 676 834 88 216
sarah.bimingstorfer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...