Wildtierbestände seit 1970 um fast drei Viertel geschrumpft – Naturzerstörung als Ursache – WWF fordert globale Naturschutz-Offensive
Rettet die Donau – Stoppt den Kanal!
Die Donau ist Europas Lebensader. Zusammen mit ihren Nebenflüssen und Auen, bildet Sie das ökologische Rückgrat unserer Heimat. Auf ihren fast 3000 km vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer durchquert sie 10 Länder und verbindet dabei seit Jahrhunderten Natur und Menschen. Der Fluss versorgt uns mit Überlebens-notwendigen Gütern wie Trinkwasser und sichert Erholungsräume und die biologische Vielfalt. Über Jahrhunderte waren Donaufische und andere Wildtiere eine wichtige Grundlage für den Nahrungserwerb und den Lebensunterhalt.
Aber unsere Donau ist gefährdet. Veraltete Staustufenpläne und Flussbauprojekte, vorangetrieben von den nationalen Regierungen und finanziell unterstützt durch die Europäische Union, drohen unsere lebendige Donau in einen toten Schifffahrtskanal zu verwandeln.
Wenn wir jetzt nicht handeln, würden die so genannten “Transeuropäischen Netze für Verkehr“ (TEN-T) die
frei fließende Donau in einen leblosen “Verkehrskorridor Nr. VII” umwandeln. Über 1000 Kilometer der Donau sollen hierfür ausgebaggert, reguliert oder gestaut werden. Dies würde den größten Teil der in Europa verbliebenen naturnahen Flusslandschaften und Auwälder zerstören – Gebiete wie die Donaulandschaft zwischen Straubing und Vilshofen in Deutschland, die außerordentlich vielfältigen Auwälder entlang der ungarischen, kroatischen und serbischen Strecke, die natürlichen Donauinseln zwischen Rumänien und Bulgarien und das spektakuläre Donaudelta.
Nicht nur eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten würde vernichtet, sondern auch viele andere, für die Menschen wichtige Umwelt-ressourcen. Die Ausbaupläne würden den Grundwasserhaushalt beeinträchtigen und so die Trinkwasserversorgung von über 20 Millionen Menschen gefährden. Die Verschlechterung der
Selbstreinigungskraft des Flusses erhöht die Kosten für die Abwasserbeseitigung. Der Verlust von Auwäldern und Rückhalteräumen für Hochwasser würde die Gefahr von Überschwemmungen erhöhen – millionenschwere Schäden, die vermieden werden können.
Die meisten der gegenwärtigen Pläne zur Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen beschränken sich darauf, den Fluss an immer größere Schiffe anzupassen, anstatt neue und erprobte Technologien im Schiffsbau, in der Logistik und Kommunikation zu fördern, mit denen die Transportkapazität erhöht und die Beeinträchtigungen
der Umwelt erheblich verringert werden können.
Die Schifffahrt ist wichtig – aber nicht die einzige Funktion der Donau!
Wir wollen einen lebendigen Fluss und keinen Kanal!
Deshalb fordern wir die Europäische Kommission und die nationalen Regierungen auf:
● Stoppen Sie die einseitigen und überzogenen Ausbaupläne, die die Donau in einen leblosen Transportkorridor verwandeln würden!
● Schützen, erhalten und fördern Sie die gesamte Vielfalt und den Reichtum des Lebens in der Donau und ihren Auen!
● Entwickeln Sie eine umfassende und nachhaltige Lösung für eine verträgliche Nutzung des Flusses für die verschiedene Bedürfnisse – nicht nur für die Schifffahrt, sondern auch z.B. für Fischerei, Tourismus, Landwirtschaft und Naturschutz.
Die Schiffe müssen dem Fluss angepasst werden und nicht der Fluss den Schiffen !
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Luchsin Luna in den Wäldern bei Tarvis freigelassen
Großes Abenteuer für Luchsin Luna: Sie wurde im Rahmen des „ULyCA“-Projektes in den Wäldern bei Tarvis nahe der österreichischen Grenze freigelassen. Besonders einer wartet schon sehnsüchtig auf sie: Luchsmännchen Flori.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Angriff auf den Artenschutz
Naturschutzorganisation zur EU-Abstimmung über die geplante Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf
WWF-Erfolg: Tiger kehren nach Kasachstan zurück
Zwei Großkatzen, eine Mission: In Kasachstan sollen zwei sibirische Tiger dafür sorgen, dass es schon bald wieder freilebende Tiger im Land gibt. Die Umsiedlung war bereits erfolgreich – ein Meilenstein im Artenschutz!
Meilenstein im Artenschutz: Tiger kehren nach 70 Jahren nach Kasachstan zurück
Umsiedlung von Tigern aus Gefangenschaft sorgt für Hoffnung auf wildlebende Nachkommen – WWF bestärkt im Einsatz zum Schutz der Großkatzen
Weltflüssetag: WWF fordert umfassende Renaturierung der heimischen Fließgewässer
Ökologisch intakte Fließgewässer essenziell für Hochwasserschutz und krisensicheres Österreich – Umweltschutzorganisation fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen und Feuchtgebieten
Klimastreik: WWF fordert Bodenschutz und Renaturierung von neuer Regierung
Umweltschutzorganisation fordert grundlegendes Umdenken von der Politik – Neue Bundesregierung muss “Grünes Sicherheitsnetz” für krisenfestes Österreich umsetzen
Nach Hochwasser: Wissenschaft und WWF fordern “Grünes Sicherheitsnetz”
Österreich erlebt ein Katastrophenjahr – WWF, Umweltmediziner Hans-Peter Hutter und Klimatologe Herbert Formayer fordern eine Naturschutz-Offensive für krisensicheres Österreich
Mittelmeer in “lebensbedrohlicher Krise”: WWF zieht erschreckende Bilanz nach Extremsommer
Rekordtemperaturen und Plastikverschmutzung prägten den Sommer im Mittelmeer – Zahlreiche Tierarten unter Druck – WWF fordert Ausweitung von Meeresschutzgebieten