Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
Rettungsaktion für Meister Adebar

Wien/Rabensburg, 8. April 2011 – Rechtzeitig zur Rückkehr der Weißstörche aus ihrem afrikanischen Winterquartier, greift man nun auf Initiative der Gemeinde Rabensburg einem Storchenpaar wohnungstechnisch unter die Arme. Ausgerechnet das Dach eines Hochstandes auf den Rabensburger Wiesen hat ein Elternpaar in den letzten Jahren gewählt, um seine Jungen großzuziehen. „Es gibt immer weniger alte Eichen in der Au“, erklärt Bernadette Strohmaier vom WWF. „Deshalb müssen die Störche häufiger auf Hochstände oder andere geeignete Unterlagen ausweichen.“ Heuer war das Dach des Hochstandes eingebrochen, sodass sich der Horst nicht mehr für das Brutgeschäft geeignet hätte. In einer beherzten gemeinsamen Aktion nahmen die Gemeinde Rabensburg, der WWF und das Weinviertel Management Anfang April die Sanierung in Angriff.
„Ein Storch ist schon in Rabensburg gelandet“, freut sich Bürgermeister Wolfgang Erasim. „Hoffentlich herrscht im neuen Horst bald ein reges Familienleben!“
Storchenpaare ziehen meist getrennt zur Überwinterung in den Süden und kommen oft zu unterschiedlichen Zeiten zurück. „Sie führen so genannte Saisonehen und sind meist nicht einander, aber dem jeweiligen Horst treu“, erklärt Bernadette Strohmaier vom WWF. Umso wichtiger war die Renovierung der Behausung in Rabenburg. Dort hat ein Paar in den letzten Saisonen immer wieder gebrütet und jedes Jahr erfolgreich drei bis vier Junge großgezogen. Störche sind vorbildliche Eltern, die täglich bis zu fünf Kilogramm Futter pro Familie herbeischaffen müssen. „Mit jedem Storchhorst, den wir retten können, unterstützen wir die Weißstorchpopulation in den March-Thaya-Auen“, unterstreicht Martina Liehl, Projektleiterin des Weinviertel Management.

Die Auwälder und Wiesen an March und Thaya bieten neben dem bekannten Weißstorch auch dem scheuen Schwarzstorch oder dem majestätischen Seeadler Nahrung und Lebensraum. „Wenn wir damit bedrohten Arten auf die Sprünge helfen können, gehen wir gerne mit gutem Beispiel voran“, so der Rabensburger Bürgermeister zum Engagement seiner Gemeinde für die Störche. „Schließlich sollen unsere Kinder die Landschaft nicht nur aus den Naturfilmen im Fernsehen kennen. Vor unserer Haustüre ist es mindestens genauso schön, also setzen wir uns dafür ein, dass das auch so bleibt!“
Die Aktion „Naturschutz in meiner Gemeinde“ wird vom Weinviertel Management und dem WWF im Rahmen des RAMSAR-SKAT Projektes durchgeführt. Jede Gemeinde ist aufgerufen, sich mit einer eigenen Initiative zu beteiligen. Informationen dazu gibt es unter www.march-thaya-auen.at
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin
Tel. 01/488 17 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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