Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Rettungsaktion: WWF lässt 25.000 junge Störe in der Unteren Donau frei
Wildlebende Störe sind vom Aussterben bedroht – dramatische Lage der Urfische erfordert sofortiges Handeln – Österreichische WWF-Unterstützer ermöglichten diese Aktion
Diese Woche führt der WWF eine ambitionierte Artenschutzaktion durch: Mehr als 25.000 Störbabys des Waxdick (Acipenser gueldenstaedtii) werden bei Belene/Bulgarien in der Donau freigelassen. Sie sollen den dort noch lebenden, sehr kleinen Bestand an Waxdick-Stören stärken. Diese Störart ist mittlerweile so selten, dass Experten eine Bestandsstützung als dringend notwendige Maßnahme für das Überleben der Art beurteilen. Die kleinen Störe wurden in einer Aquakulturanlage unter Bedingungen aufgezogen, die den natürlichen ähnlich sind. Eine genetische Untersuchung der Elterntiere stellte sicher, dass es sich um Nachkommen von Wildstören aus der Donau handelt.
„In den nächsten Tagen werden die jungen Störe einen geeigneten Futterplatz finden und noch ordentlich wachsen, bevor sie sich flussabwärts auf den Weg zum Schwarzen Meer machen“, erklärt Jutta Jahrl, Leiterin des internationalen Störprojekts beim WWF. Störe sind langlebig und vermehren sich nur wenige Male in ihrem Leben. „Im Schwarzen Meer wachsen die Störe und werden geschlechtsreif. Es wird mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis die jetzt freigelassenen Störe dann wieder in die Donau zurückkehren um sich fortzupflanzen“, so Jahrl.

WWF informiert Fischer und Behörden
Derzeit besteht ein völliges Verbot der Störfischerei in der Unteren Donau und im Schwarzen Meer. Jedes Produkt von Wildstören aus der Donau ist illegal. Dennoch werden die kostbaren Fische wegen enorm hoher Schwarzmarktpreise immer noch Opfer der Wilderei. Der WWF informiert daher die Behörden vor Ort über die Gesetzeslage und über die dramatische Situation wildlebender Störe. Fischer stromabwärts werden aufgefordert, die jungen Störe vor versehentlichem Beifang zu schützen. „Die stacheligen Körper können sich leicht in Fischernetzen verfangen. Wenn sie sofort wieder in den Fluss entlassen werden, nehmen sie keinen Schaden“, erklärt Jahrl.
Donau beherbergt die letzten lebensfähigen Stör-Vorkommen in der EU
Waxdick-Störe gehören zu den acht Störarten, die es in Europa noch gibt. Zumindest vier von ihnen – Sterlet, Hausen, Sternhausen und Waxdick – haben in der Donau überlebt. In den letzten Jahrzehnten haben die Fischerei und der Handel mit Kaviar und Fleisch von gewilderten Stören die Bestände enorm reduziert. Außerdem schneiden Wasserkraftwerke den Stören den Weg zu ihren Laichgebieten ab. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass die 27 wildlebenden Störarten heute die am stärksten vom Aussterben bedrohten Artengruppe der Welt sind.
Der WWF Österreich leitet seit vielen Jahren länderübergreifende EU-Projekte zum Schutz der Störe in der Unteren Donau. Die Freilassungsaktion in Bulgarien wurde durch Spenden von Unterstützerinnen und Unterstützern des WWF Österreich finanziert.
Weitere Informationen: https://danube-sturgeons.org/
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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