Europaweite Analyse durch mehrere Umweltverbände: Österreich landet in der Kategorie der Länder mit geringen Fortschritten – Mehr Ambition und Budgetsicherheit für Renaturierung gefordert
Rio: Inkrafttreten der UN-Flusskonvention ist in Griffweite
Rio de Janeiro, Freitag, 15. Juni 2012 – Das Inkrafttreten des globalen UN-Abkommens zum Schutz von grenzüberschreitenden Flüssen, Grundwasser und Seen ist der Verwirklichung einen Schritt näher gekommen, kündigt der WWF heute vor dem Erdgipfel in Rio de Janeiro an. Das Abkommen soll zukünftig auch Kriege um die Ressource Wasser verhindern helfen, so der WWF. Die Umweltorganisation verlieh deshalb Dänemark und Frankreich den WWF-Preis „Führer für einen lebendigen Planeten“. Die beiden Länder hatten die Führungsrolle im Ratifikationsprozess übernommen. „Die Zusammenarbeit beim Schutz der internationalen Wasserressourcen ist eines der wichtigsten Themen des Erdgipfels von Rio und eine der wichtigsten Aufgaben der Menschheit“, sagte die dänische Umweltministerin Ida Auken.
Die Preisverleihung fand gestern Abend mit dem WWF und seinen Partnern statt. Anschließend wurde der Fortschritt bei der Durchsetzung der UN-Flusskonvention von 1997 diskutiert. Das Abkommen soll den Schutz, das nachhaltige Management und die Entwicklung von Flussbecken schützen, die internationale Grenzen überschreiten. Es ist die einzige Konvention, die aus dem ersten Erdgipfel in Rio entstand und erst noch in Kraft treten muss. Bevor die Konvention Rechtskraft bekommen kann, müssen 35 Länder den Vertrag ratifizieren. Bisher haben nur 26 Länder ratifiziert, zuletzt Luxemburg. Gestern wurde in Rio bekannt, dass weitere zwölf Staaten an der Ratifizierung arbeiten. „Wir hoffen, dass die Konvention innerhalb der nächsten Monate in Kraft treten kann, spätestens im Jahr der Internationalen Wasser-Kooperation 2013“, so WWF-Wasserexpertin Flavia Rocha Loures.
Weltweit gibt es 276 grenzüberschreitende Flusseinzugsgebiete, die fast die Hälfte aller Landgebiete der Erdoberfläche bedecken. Sie berühren die Staatsgebiete von 145 Ländern. In diesen Regionen leben 40 Prozent der Weltbevölkerung. Diese Flussbecken produzieren 60 Prozent des weltweiten Süßwassers.
Süßwasser-Ökosysteme sind überlebenswichtig für das Leben der Menschen in den Einzugsgebieten, versorgen die Menschen mit Trinkwasser und haben eine enorme Bedeutung für die Hochwasserkontrolle. Infrastrukturmaßnahmen und der Klimawandel setzen diesen Ökosystemen immer mehr zu und ohne internationale Regelung droht Krieg um die Ressource Wasser.
Weitere Informationen und Fotos:
MMag. Franko Petri, Leiter Medien WWF, vor Ort auf dem Erdgipfel in Rio de Janeiro, Tel. 0055-6183346128, Email: franko.petri@wwf.at, www.wwf.at/presse.
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