Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
Riverwalker wandern für den Schutz der Isel
Lienz/Oberdrauburg, 18. Juli 2014 – Auf ihrem Marsch für naturbelassene, freie Flüsse stellen sich 21 junge Erwachsene aus sechs verschiedenen Ländern einer langen Herausforderung: Sie wandern vom Ursprung der Isel in Osttirol bis zur Soča in Slowenien. Das erste große Teilstück – die Isel – liegt bereits hinter ihnen. „Mit dem internationalen Riverwalk wollen die jungen Menschen die Schönheit der Flussökosysteme erfahren und gleichzeitig für ihren Schutz demonstrieren“, so Nathan Spees vom WWF. Der Riverwalk, veranstaltet von dem WWF Jugendprogramm YTAE („Youth Taking Action For The Earth“) führt die 20 Teilnehmer 14 Tage lang von dem Ursprung der Isel in Osttirol über das Kärntner Drautal und entlang der Soča bis nach Bovec in Slowenien. Die Teilnehmer unterstützen mit ihrem Marsch die Bürgerinitiativen und den WWF im Kampf um die Rettung dieser kostbaren Flussjuwelen. Für die gesamte Isel fordern sie die Ausweisung zum Natura-2000-Schutzgebiet.
Als ein überwältigendes Erlebnis bezeichnet die 21 Jährige Mirjam Stängl aus Salzburg die Wanderung entlang des letzten ungestauten Gletscherflusses der Zentralalpen. „Bevor wir aufgebrochen sind, hat mich das Thema nur oberflächlich interessiert, aber mit jedem Schritt entlang der Isel ist es mir mehr zum persönlichen Anliegen geworden. Die Isel die Umbalfälle herab brausen zu sehen, ihr eisiges Wasser im Gesicht zu spüren, und zu sehen wie sie sich schlängelt und sich ihren Weg bahnt, war ein seelenbefreiendes Erlebnis. Für mich ist es ein absurdes Vorhaben ausgerechnet nach den Umbalfällen, einem Naturdenkmal von unglaublicher Schönheit, ein Kraftwerk zu bauen, Auf unserem Weg – geprägt von immer neuen Eindrücken der inspirierenden Wildheit der freien Isel – ist uns immer bewusster geworden, was für einen Wert dieser wunderbare Fluss hat und dass er in seiner Gesamtheit den höchsten Schutz verdient.“
Die Gruppe, die online sehr gut vernetzt ist und auf einem täglichen Blog im Internet ihre Erfahrungen teilt, verfolgt auch das politische Gezerre um die Isel. Erst diesen Montag waren die Bürgermeister der Oberen Isel-Gemeinden unter der Führung von Bürgermeister Andreas Köll aus Matrei in Innsbruck, um einmal mehr ihren Wunsch nach dem Bau von Kraftwerken an der Isel zu untermauern. Dazu sagt die 21jährige Daniela Reisigl aus Innsbruck: „Wir verstehen nicht, warum es immer nur um mehr und mehr Profit geht. Ist es noch nicht genug, dass wir Menschen bereits mehr als 90 Prozent aller Alpenflüsse verbaut haben? Anstatt immer mehr Natur zu zerstören sollten wir endlich damit beginnen unseren Energieverbrauch einzudämmen. Unsere Botschaft an die Politik ist, dass es nicht ausreicht, nur Teile der Isel zu schützen, denn jeder Eingriff in die Natur zerstört das gesamte sensible Ökosystem.“
Der 30 jährige Matija Dvosak aus Slowenien weist auch auf die Auswirkungen von Kraftwerken auf den Tourismus hin: „Nach dem großartigen Rafting-Erlebnis an der Isel wurde mir bewusst, dass ein Wasserkraftwerk eine ersthafte Gefährdung für den Wassersport und andere Outdoor-Aktivitäten an der Isel darstellen würde. Diese Aktivitäten bieten für den sanften Naturtourismus eine großartige Einnahmequelle. Darum muss die Isel geschützt bleiben.“
Ian Trafford, ein professioneller Outdoor-Tourismus Fotograf aus Neuseeland, der die Riverwalker auf ihrer Reise begleitet, ergänzt noch: “Für mich ist die spektakuläre Schönheit und Unberührtheit der Isel der wichtigste Grund um diese Region zu besuchen. In ihrer Wildheit ist sie eine der beeindruckendsten Gegenden, wo ich mit meiner Kamera jemals gewesen bin.“
Um ihre Meinung über das geplante Iselkraftwerk mit der Öffentlichkeit zu teilen, haben die Riverwalker ein Video gedreht, das auch auf ihrer Website (www.river-walk.eu) zu finden ist. Sie freuen sich über Unterstützung und Verbreitung ihres Anliegens.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at. Fotos und Videos zum Riverwalk: www.river-walk.eu.
Nathan Spees, WWF-Jugendprogramm (vor Ort am Riverwalk), Tel. 0676-83488305.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.
WWF warnt vor Gewerbepark-Wildwuchs durch neue Autobahnen
Analyse zeigt rasantes Wachstum der Gewerbeflächen – Straßen als Magnet für neue Gewerbeparks – WWF fordert Umdenken in Raumordnungs-, Verkehrs- und Steuerpolitik
Sensationsfund in der Drau: Ausgestorben geglaubter Stör wieder entdeckt
WWF erfreut über überraschenden Fund und bestärkt im Einsatz zur Rettung der letzten Störe – Wiederherstellung von Fluss-Lebensräumen durch ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes gefordert












