Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranaten Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
Russland macht ernst: Tierschmuggel wird zum Verbrechen erklärt
Wien, 21. Juni 2013 – Das russische Parlament hat in seiner dritten Lesung Gesetzesänderungen beschlossen, wonach Wilderei und der Handel mit seltenen Tierarten zum Verbrechen erklärt werden. Der WWF hat sich mehr als zehn Jahre für diese Gesetzesverschärfungen im russischen Strafrecht eingesetzt. Die neue Gesetzeslage gilt für Amurtiger, den Fernöstlichen Leopard sowie für Schneeleoparden, Eisbären und weitere streng geschützte Tierarten. „Damit wird endlich eine Gesetzeslücke geschlossen. Ungeachtet des Wertes und des Umfangs der Schmuggelware fällt das Delikt nun ins Strafrecht“, so Igor Chestin, Geschäftsführer von WWF Russland. Der WWF kündigt an, dass er sich für weitere Verschärfungen stark machen wird.
Bisher galt die Regelung, dass Schmuggler erst dann als Verbrecher angeklagt werden, wenn mit solchen Tieren oder Tierteilen handeln, die mehr wert sind als eine Million Rubel (ca. 23.000 Euro). Leider sah die russische Gesetzgebung bisher keine Instrumente zur Berechnung des Wertes dieser Tiere vor, die nicht Teil des illegalen Artenhandels sind.
Neben dieser Neuregelung werden auch die Lagerung und der Transport von solchen gefährdeten Tierarten unter Strafe stehen. Das erhöht den Druck auf die Händler und ihre Verantwortung woher die Tiere und Tierteile stammen. „Dank diesen Gesetzesänderungen haben wir nun eine wirksame Handhabe um vor allem die Nachfrage nach Teilen von Amurtigern am internationalen Schwarzmarkt auf null zu reduzieren“, so Chestin. Tigerteile werden in den Ländern Asiens aus Aberglauben in der traditionellen Medizin verwendet und führten zu einer weltweiten Dezimierung wild lebender Tiger auf nur mehr 3.200 Exemplare in 13 Ländern Asiens. Vier von ursprünglich neun Tigerunterarten starben in den letzten Jahrzehnten praktisch aus.
Die neuen Gesetze gehen dem WWF aber noch nicht weit genug, denn sie enthalten noch nicht alle vom WWF vorgeschlagenen Änderungen für eine lückenlose Gesetzgebung gegen Wilderei und illegalen Artenhandel. Daher wird sich der WWF weiterhin für die Verschärfung der Tatbestände einsetzen. Die jüngst beschlossenen Gesetzesverschärfungen gehen zurück auf eine Deklaration des Internationalen Tigerforums, das 2010 auf Initiative des WWF in St. Petersburg stattfand. Dort wurde beschlossen die Zahl der wild lebenden Tiger bis 2022 auf mehr als 6.000 Exemplare zu verdoppeln.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, WWF Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Regierungsverhandlungen: WWF kritisiert massive Einschnitte bei Klimaschutz-Maßnahmen
Umweltschutzorganisation bewertet Kürzungspläne als “fahrlässig und kontraproduktiv” – Sparpaket bei umweltschädlichen Subventionen gefordert
Neue Pressesprecherin beim WWF Österreich
Lara Hocek verantwortet ab sofort die Medienarbeit des WWF zu den Themen Klima, Energie, Alpen und Flüsse
Koalitionsverhandlungen: WWF warnt vor Rückschritten in der Umweltpolitik
Naturschutzorganisation fordert ambitioniertes Handeln statt Retro-Kurs: Bodenversiegelung eindämmen, Naturerbe schützen, Klimaschutz-Chancen nutzen
Artenschutz-Bilanz: WWF kürt “Gewinner und Verlierer des Tierreichs 2024”
Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
WWF-Erfolge: Zahlreiche Tiger-Meilensteine aus 2024
Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen