Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Russland macht ernst: Tierschmuggel wird zum Verbrechen erklärt
![Tiger – Amurtiger liegend](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/456afeb5129fa.jpg)
Wien, 21. Juni 2013 – Das russische Parlament hat in seiner dritten Lesung Gesetzesänderungen beschlossen, wonach Wilderei und der Handel mit seltenen Tierarten zum Verbrechen erklärt werden. Der WWF hat sich mehr als zehn Jahre für diese Gesetzesverschärfungen im russischen Strafrecht eingesetzt. Die neue Gesetzeslage gilt für Amurtiger, den Fernöstlichen Leopard sowie für Schneeleoparden, Eisbären und weitere streng geschützte Tierarten. „Damit wird endlich eine Gesetzeslücke geschlossen. Ungeachtet des Wertes und des Umfangs der Schmuggelware fällt das Delikt nun ins Strafrecht“, so Igor Chestin, Geschäftsführer von WWF Russland. Der WWF kündigt an, dass er sich für weitere Verschärfungen stark machen wird.
Bisher galt die Regelung, dass Schmuggler erst dann als Verbrecher angeklagt werden, wenn mit solchen Tieren oder Tierteilen handeln, die mehr wert sind als eine Million Rubel (ca. 23.000 Euro). Leider sah die russische Gesetzgebung bisher keine Instrumente zur Berechnung des Wertes dieser Tiere vor, die nicht Teil des illegalen Artenhandels sind.
Neben dieser Neuregelung werden auch die Lagerung und der Transport von solchen gefährdeten Tierarten unter Strafe stehen. Das erhöht den Druck auf die Händler und ihre Verantwortung woher die Tiere und Tierteile stammen. „Dank diesen Gesetzesänderungen haben wir nun eine wirksame Handhabe um vor allem die Nachfrage nach Teilen von Amurtigern am internationalen Schwarzmarkt auf null zu reduzieren“, so Chestin. Tigerteile werden in den Ländern Asiens aus Aberglauben in der traditionellen Medizin verwendet und führten zu einer weltweiten Dezimierung wild lebender Tiger auf nur mehr 3.200 Exemplare in 13 Ländern Asiens. Vier von ursprünglich neun Tigerunterarten starben in den letzten Jahrzehnten praktisch aus.
Die neuen Gesetze gehen dem WWF aber noch nicht weit genug, denn sie enthalten noch nicht alle vom WWF vorgeschlagenen Änderungen für eine lückenlose Gesetzgebung gegen Wilderei und illegalen Artenhandel. Daher wird sich der WWF weiterhin für die Verschärfung der Tatbestände einsetzen. Die jüngst beschlossenen Gesetzesverschärfungen gehen zurück auf eine Deklaration des Internationalen Tigerforums, das 2010 auf Initiative des WWF in St. Petersburg stattfand. Dort wurde beschlossen die Zahl der wild lebenden Tiger bis 2022 auf mehr als 6.000 Exemplare zu verdoppeln.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, WWF Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
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