Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Russlands Tiger auf dem Vormarsch

WWF Presseaussendung
Wladiwostok/Russland, 29. Mai 2015 – Die Amur-Tiger im Fernen Osten Russlands haben sich deutlich erholt. Wie der WWF mitteilt, ist der Bestand der bedrohten Großkatzen aus der Amur-Region in den vergangenen zehn Jahren auf rund 510 Tiere gewachsen. Bei der vorherigen Zählung 2005 wurden noch knapp 60 Exemplare weniger gezählt. „Nie zuvor in den vergangenen 75 Jahren gab es so viele Amur-Tiger. Das Ergebnis ist eine tolle Nachricht für alle Tigerfreunde“, so WWF-Experte Karim Ben Romdhane. Den Erfolg führen die Umweltschützer vor allem auf den verbesserten Schutz des Tiger-Lebensraumes und eine effektivere Strafverfolgung von Wilderern zurück. Auch die Eindämmung illegaler Jagd auf Huftiere – eine wichtige Nahrungsquelle für die Großkatzen – spielt eine Rolle.
„Unsere Schutzbemühungen haben gefruchtet“, so Ben Romdhane. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, hat der Amur-Tiger eine überlebensfähige Zukunft vor sich.“ Auch angesichts der rund 110 gezählten Jungtiere zeigen sich die Umweltschützer zuversichtlich. Für ein verlässliches Bild der aktuellen Bestandszahlen hat sich der Tiger-Zensus auf eine Fläche von 150.000 Quadratkilometern erstreckt, fast die doppelte Fläche Österreichs. Rund 2.000 Spezialisten, unter anderem des russischen Umweltministeriums und des WWF, durchkämmten wochenlang das Verbreitungsgebiet der größten lebenden Katze der Welt, analysierten Fußspuren und Kamerafallen. „Das Ergebnis zeigt uns, dass Umweltzerstörung und das Aussterben vieler Arten kein unabwendbares Schicksal sind. Es liegt in unserer Hand“, sagt Ben Romdhane.
Die Erfolge beim Tigerschutz wären ohne den Erhalt seiner Lebensräume nicht denkbar: „Der Tiger steht stellvertretend für ein ganzes Ökosystem. Steigende Tigerzahlen sind ein starkes Indiz für eine intakte Umwelt“, erläutert Ben Romdhane. Die Veröffentlichung des Tiger-Zensus ist bereits die zweite gute Nachricht für den Artenschutz aus dem Russischen Fernen Osten in diesem Jahr. Schon im Februar konnte ein Anstieg des Bestandes der noch selteneren Amur-Leoparden verzeichnet werden. Zusammen mit seinen Artgenossen in China erhöhte sich die Gesamtpopulation auf rund 70 Exemplare. Der Amur-Leopard zählt nach WWF-Angaben damit immer noch zu den seltensten Säugetieren der Welt.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at, www.wwf.at/presse.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”