Tag gegen Lebensmittelverschwendung: 40 Prozent werden nie gegessen – WWF fordert Ende des „Schönheitswahns“ bei Obst und Gemüse
Schillernde Aussichten für Schmetterlinge

Innsbruck, 19. Mai 2017 – „Schmetterlinge haben in Tirol in den letzten Jahrzehnten dramatische Einbußen erlitten“ schildern die Schmetterlingsexperten Mag. Kurt Lechner und Mag. Alois Ortner. Basierend auf deren Empfehlungen führten das Forstamt der Stadt Innsbruck, die Österreichischen Bundesforste und der WWF in der Kranebitter Innau Pflegemaßnahmen durch, um eine ganze Reihe an wunderschönen Faltern bei der Rückkehr nach Tirol zu unterstützen.
Spezialisierte Arten wie der Große und Kleine Schillerfalter oder der Kleine Eisvogel sind sehr attraktive Schmetterlinge, deren Populationen sich in Tirol bereits stark verkleinert haben. Ihre Raupen benötigen spezielle kleinklimatische Bedingungen sowie die Salweide, die Zitterpappel und die Heckenkirsche als Raupenfutterpflanzen, wobei jede der drei Arten an eine der erwähnten Pflanzenarten gebunden ist.

„Aufgrund der Eintiefung des Inns und flussbaulicher Maßnahmen im Uferbereich, hat sich die Pflanzenwelt in der Kranebitter Innau in den letzten Jahrzehnten verändert“, erklärt Anton Vorauer, Auen-Experte des WWF. Baumarten wie die Fichte, die nicht für Auwälder charakteristisch sind, breiteten sich dadurch stärker aus und verdrängten die ursprünglichen Arten. „In Folge ging die natürliche Zusammensetzung des Waldes und mit ihr wichtige Lebensräume verloren.“ Durch Pflegemaßnahmen will man die Auen Schritt für Schritt wieder in einen naturnahen Zustand zurückführen.
Daher wurden schon im Winter Au-untypische Baumarten wie die Fichte aus dem westlichen Teil der Kranebitter Innau entfernt. In den entstandenen Lichtungen werden nun Jungpflanzen geeigneter Weiden- und Pappelarten gezielt eingepflanzt, um eine gewisse Initial-Bepflanzung zu erzielen. Einige der neu entstandenen Lichtungen sollen auch bewusst der Natur überlassen werden, um die Artenvielfalt zu fördern. „Mit Maßnahmen wie hier in der Kranebitter Au ist es relativ leicht, diesen attraktiven Tagfaltern zu helfen“ erklärt Mag. Lechner.
Die Maßnahmen sind ein Teil von weiteren Verbesserungsvorhaben am Inn und seinen Seitengewässern, die in den nächsten Jahren mit Unterstützung der Abteilung Umweltschutz der Tiroler Landesregierung geplant und umgesetzt werden sollen.
Rückfragehinweis:
Anton Vorauer, Schutzgebietsbetreuer der Tiroler Landesregierung und WWF, 0676 83488 401, toni.vorauer@wwf.at
Martin Hof, WWF Pressesprecher, 0676 83488 306, martin.hof@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: 300 Rinderzüchter:innen schützen Amazonas in Peru
Der WWF arbeitet mit peruanischen Rinderzüchter:innen zusammen: 40.000 Hektar an Fläche im Madre de Dios werden durch nachhaltige Rinderwirtschaft vor der Brandrodung und Abholzung geschützt.
Good News: Australien bekommt Koala-Nationalpark
Hoffnung für den Koala: Die Regierung im australischen Bundesstaat New South Wales hat sich dazu verpflichtet, den Great Koala National Park einzurichten.
Tagung: Beweidung und Naturschutz im Auenreservat Marchegg
Seit Frühling 2015 weidet im südlichen Teil vom Auenreservat in Marchegg eine Herde halbwilder Konik-Pferde.
WWF-Naturschutzhund auf Streife in Tirol
Ermittlerin auf vier Pfoten: Hündin Lea kann die Polizei bei der Aufklärung von Wildtierkriminalität unterstützen
WWF-Erfolg: Naturschutzhündin Lea auf Mission
Ermittlerin auf vier Pfoten: Hündin Lea wurde als erster WWF-Naturschutzhund ausgebildet und unterstützt die Polizei bei der Aufklärung von Wildtierkriminalität.
Klimastreik: WWF fordert mehr Tempo beim Klimaschutz
Sommer der Extreme macht entschlossenes Handeln von Bund, Ländern und Gemeinden nötig – Wärmegesetz, Klimaschutzgesetz und Maßnahmen gegen den Bodenverbrauch müssen rasch umgesetzt werden
WWF warnt: Neue Gefahr für die Isel wegen Kraftwerksprojekt in Schutzgebiet
Zerstückelung von Osttiroler Gletscherfluss-Schutzgebiet durch Kraftwerkspläne droht – Gewässerökologie würde durch Bauprojekt nachweislich verschlechtert – Tiroler Landesregierung bei Alternativen säumig
Versicherungen: WWF fordert Stopp klimaschädlicher Geschäfte
Neuer Report analysiert Auswirkungen von Versicherungen auf die Umwelt – Stopp von Versicherungsleistungen für Ausbau fossiler Energien gefordert – Versicherungen müssen ihr Geschäft rasch an globale Klima- und Biodiversitätsziele ausrichten