Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Schluss mit dem Versteckspiel
Wien, am 11. Dezember 2014 –Ab dem 13. Dezember tritt eine neue EU-Verordnung in Kraft. Dann müssen Pflanzenöle in Lebensmitteln namentlich aufgeführt werden. Damit darf vor allem Palmöl nicht länger hinter beschönigenden Bezeichnungen wie "Pflanzenfett" oder "pflanzliches Öl" versteckt werden. Die Umweltschutzorganisation WWF begrüßt die neue Regelung als "überfälligen Schritt in Richtung Transparenz" und fordert Unternehmen auf, endlich komplett auf zertifiziertes Palmöl umzusteigen. Die Palmöl-Produktion gilt als kritisch, da für die Plantagen tropische Wälder gerodet werden. Seit 1990 hat sich die Fläche für Ölpalmen weltweit verdoppelt, in Indonesien sogar verzehnfacht. Palmölplantagen bedecken weltweit inzwischen zwölf Millionen Hektar. Das ist etwa 1 1/2 Mal die Fläche von Österreich. Die Monokulturen bedrohen die biologische Vielfalt und rauben Arten wie Orang-Utan und Tiger den Lebensraum.
"Egal ob bei Fertigpizza, Schokoriegeln, Brotaufstrichen oder Margarine, das beschämende Versteckspiel bei Palmöl in Lebensmitteln ist endlich vorbei. Die neue Kennzeichnungspflicht schafft eine längst überfällige Transparenz", erklärt WWF-Palmölreferentin Friederike Klein. "Die Verbraucher haben nun erstmals die Wahl und können sich bei der Ernährung bewusst für zertifiziertes Palmöl entscheiden." Im zweiten Schritt sollte der Gesetzgeber die Kennzeichnungspflicht auch auf andere Produkte wie etwa Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmittel ausweiten, so Kleins Forderung.
Derzeit sind laut WWF gerade einmal 18 Prozent der Palmölproduktion nach den Standards des Runden Tisches für Nachhaltiges Palmöl (RSPO) zertifiziert. Allerdings wird nur rund die Hälfte davon verkauft. "Zertifiziertes Palmöl hat es auch in Österreich leider immer noch schwer. Es ist erstaunlich, wie vielen Unternehmen es schlichtweg egal ist, woher ihre Rohstoffe stammen", kritisiert Klein weiter.
Absatzprobleme für zertifiziertes Palmöl machen es zudem schwer, bessere Anbaukriterien durchzusetzen. Der WWF hofft, dass dieser fatale Teufelskreis mit der EU-weiten Kennzeichnungspflicht durchbrochen wird. Es muss nicht nur der Anteil an nachhaltigerem Palmöl am Markt erhöht werden, sondern zugleich gilt es, strengere ökologische und soziale Anbaukriterien durchzusetzen.
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01 488 17 – 216, E-Mail: theresa.gral@wwf.at
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