Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
Schnurrende Affen und vegetarische Piranhas

Wien, 23.10. 2013 – In den Tropenwäldern des Amazonas wurden in den letzten vier Jahren 441 neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Das berichtet der WWF in einer aktuellen Untersuchung zur Artenvielfalt der Region. Darunter sind auch wahre Kuriositäten wie eine Affenart, deren Jungtiere sich bei Wohlbefinden gegenseitig anschnurren. Oder ein Piranha, der – ganz anders als seine bislang bekannten Verwandten – streng auf vegetarische Kost setzt. Die meisten der neuentdeckten Spezies kommen nur in kleinen isolierten Gebieten vor, was sie besonders anfällig für die Zerstörung ihres Lebensraumes macht. Laut WWF gehen im Amazonas jede Minute Wälder in der Größe von drei Fußballfeldern verloren, weshalb viele Arten noch vor ihrer Entdeckung aussterben.
Unter den 441 neuentdeckten Arten sind insgesamt 258 Pflanzen, 84 Fische, 58 Amphibien, 22 Reptilien, 18 Vögel und ein Säugetier. „Der Amazonas ist eine wahre Schatztruhe des Lebens“, so Roberto Maldonado vom WWF. „Die Neuentdeckungen zeigen uns, dass es immer noch viel zu erforschen gibt. Wir müssen dieses einmalige Ökosystems dringend erhalten.“ Rund zehn Prozent aller Tier- und Pflanzenarten der Erde hätten in den Tropenwäldern des Amazonas ihr Zuhause. Nirgendwo sonst auf der Erde ist die Vielfalt an Lebewesen so hoch. Ein Paradies, das nach Angaben des WWF vor allem von der Ausbreitung der Agrarindustrie bedroht ist.
Für Weideflächen für die Rinderzucht und den nachrückenden Anbau von Soja und Mais müssten immer mehr Waldflächen weichen. Laut WWF-Experte Maldonado wäre das gar nicht notwendig. So gebe es zum Beispiel in Brasilien rund 600.000 Quadratkilometer ungenutzte Flächen, was der siebenfachen Größe Österreichs entspricht. „Würde man diese effizient nutzen, könnte man die landwirtschaftliche Produktion steigern und trotzdem auf einen Großteil der Waldzerstörung verzichten.“
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01 488 17 231, Email: franko.petri@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal