Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
Schon 300.000 Unterschriften für „Rette unser Wasser“. Umweltbewegung setzt starkes Zeichen.

Wien, am 21. Februar 2019. Starkes Zeichen der Umweltbewegung: Bereits über 300.000 Menschen engagieren sich europaweit für die Wasserschutzaktion „Rette unser Wasser“ (Protect Water). Dabei stellen sich Bürgerinnen und Bürger gegen das Eigeninteresse mächtiger Industrie- und Wirtschaftsverbände, die seit Monaten für eine Schwächung der EU-Wasserrahmenrichtlinie lobbyieren, dem wichtigsten rechtlichen Schutzinstrument für Europas Gewässer und Grundwasser. „Die starke Beteiligung ist gerade im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament ein deutlicher Auftrag an die Politik: Finger weg von der Wasserrahmenrichtlinie! Vielmehr braucht es eine Stärkung des europäischen Wasserschutzes. Nur so können unsere Wasserressourcen nachhaltig gesichert und garantiert werden“, sagt Bettina Urbanek, Gewässerexpertin von WWF Österreich.
Die Umweltschutzorganisation erhält prominente Unterstützung von Skisprunglegende und Olympiasieger Toni Innauer: „Flüsse sind die Lebensadern unserer Welt. Wir alle sind auf lebendige Fließgewässer und sauberes Grundwasser angewiesen. Da Wasser keine Grenzen kennt, braucht es für den Schutz starke internationale Bestimmungen. Aus diesem Grund unterstütze ich die WWF-Aktion Rette unser Wasser. Damit die Wassergesetze in der EU und in Österreich so stark bleiben, dass intakte Natur und sauberes Wasser auch noch für unsere Kinder und Enkel da ist“, sagt Innauer. Auch der frühere EU-Kommissar Franz Fischler unterstützt die Initiatve.
Starker Nutzungsdruck verlangt nach effektiven Schutzbestimmungen.
Das breite zivilgesellschaftliche Engagement soll ein Schutzschild gegen die Begehrlichkeiten großer Wirtschafts-Lobbys und Industrieverbände bilden. So fordert unter anderem der Bundesverband der Deutschen Industrie Ausnahmegenehmigungen für den chemischen Zustand von Fließgewässern und Grundwasser. „Dadurch drohen verstärkte Einleitungen von chemischen Schadstoffen in Flüsse und Gewässer“, warnt WWF-Expertin Urbanek vor den konkreten Folgen. Zudem nützen mehrere EU-Mitgliedsländer den Fitness-Check der EU-Kommission, um die seit dem Jahr 2000 geltenden Ziele und Bestimmungen der Richtlinie abzuschwächen. Auch in Österreich sind laut EU-Umweltagentur noch immer 60 Prozent aller Gewässer sanierungsbedürftig, weil es seit Jahren viel zu wenig Einsatz der Politik gibt. „Anstatt ihre Anstrengungen zu verdoppeln, attackieren mehrere EU-Länder hinter den Kulissen die hohen Standards unseres Gewässerschutzes. Selbst die Notwendigkeit, belastete Flüsse, Feuchtgebiete und Seen wiederherzustellen, wird in Frage gestellt, was auch die Qualität des Grundwassers gefährden könnte“, warnt Urbanek.
Auch Österreichs Umweltministerin Elisabeth Köstinger lässt bisher ein eindeutiges Bekenntnis zur Stärkung der Wasserrahmenrichtlinie vermissen. Die Förderungen für ökologischen Gewässerschutz im Umweltförderungsgesetz wurden von geplanten 150 Millionen Euro auf null reduziert. „Sowohl die frühere als auch die jetzige Bundesregierung haben den ökologischen Gewässerschutz ausgetrocknet. Das ist völlig inakzeptabel“, kritisiert Urbanek und fordert eine Trendwende ein.
Hintergrund: WWF-Aktion Rette unser Wasser
Der WWF Österreich ist eine von über 120 Organisationen, die sich in einer einzigartigen Umweltallianz für die Beibehaltung einer starken Wasserrahmenrichtlinie einsetzt. Schon über 300.000 Bürgerinnen und Bürger unterstützen die Initiative. Eine Beteiligung an der „Rette unser Wasser“-Kampagne für einen starken Wasserschutz in ganz Europa ist noch bis 4. März möglich: www.wwf.at/wasser
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
WWF-Pressesprecher
Tel. 0676/83 488 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert