Kraftwerk Imst-Haiming Teil gewaltiger Ausbaupläne der TIWAG im Oberland – WWF fordert naturverträgliche Energiewende und umfassende Sanierung der Schwallbelastung am Inn
Schwarze Zeiten für weiße Bären

Wien, 21. November 2014 – Die Zahl der Eisbären in der Beauford See in Alaska und im Nordwesten Kanadas ist seit Beginn des Jahrhunderts um rund 40 Prozent geschrumpft. Die aktuellen Zahlen wurden jetzt im Fachjournal Ecological Applications veröffentlicht. 2004 wurden noch 1.500 Eisbären gezählt, zuletzt waren es nur noch 900 Exemplare.
"Der Klimawandel macht den Tieren zunehmend zu schaffen. Mit den neuesten Zahlen haben sich die Befürchtungen bestätigt", kommentiert Sybille Klenzendorf vom WWF Arktisprogramm die Ergebnisse der Langzeitbeobachtung. "Das sommerliche Packeis auf dem Meer ist seit Jahren auf dem Rückzug und ohne Eis fehlt den Bären die Plattform zum Robbenjagen. Das macht das Überleben, insbesondere für Jungtiere, immer schwieriger", so die WWF Expertin.
Der WWF fürchtet, dass sich der bedrohliche Trend fortsetzt, wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird. Weltweit gibt es noch etwa 20.000 bis 25.000 Eisbären. Sie verteilen sich auf 19 voneinander getrennte Populationen. Der Klimawandel schlägt in ihrem eisigen Lebensraum besonders dramatisch zu: Die durchschnittliche Lufttemperatur in der Arktis ist in den vergangenen 100 Jahren um rund fünf Grad Celsius gestiegen. Die Ausdehnung des arktischen Packeises ging zuletzt pro Jahrzehnt rund zehn Prozent zurück. Damit schmilzt auch der Lebensraum des Eisbären und anderer Tiere immer weiter zusammen. Erst vor wenigen Wochen wurden in der Region Massenansammlungen Zehntausender Walrosse an Stränden beobachtet. Auch dieses Phänomen ist auf das schmelzende Meereis zurückzuführen, das die Tiere normalerweise nutzen, um sich bei der Jagd zwischen den Tauchgängen auszuruhen. "Die aktuellen Ergebnisse verdeutlichen einmal mehr, dass wir das Tempo beim Klimaschutz drastisch erhöhen müssen. Nur dann hat haben die Arktis und die Eisbären eine Überlebenschance", so Sybille Klenzendorf vom WWF.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder 0676-83488231, E-mail: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF zum EU-Naturschutzpaket: „Riesige Chance zur Bekämpfung der Biodiversitäts- und Klimakrise“
EU-Kommission legt Gesetzesvorschlag für verbindliche Ziele zur Wiederherstellung der Natur vor – Umweltschutzorganisation sieht großes Potential, um geschädigte Ökosysteme zu verbessern – Schwachstellen bis zum Beschluss beheben
WWF-Umfrage: 93 Prozent für mehr Naturschutz am Inn
Hohe Wertschätzung für Inn als Natur- und Erholungsraum – Verschmutzung, Verbauung und Flächenverbrauch als größte Gefahren wahrgenommen – Bevölkerung für Schutz und Wiederherstellung natürlicher Lebensräume – Mehrheit sieht Länder und Gemeinden in der Verantwortung – Hohe Bereitschaft, persönlich am Schutz mitzuwirken
WWF und denkstatt zeigen Wege in die 1,5° Wirtschaft: „Klimaschutz und Wirtschaft brauchen gemeinsame Strategien“
Erfolgreiches Projekt des WWF Österreich und der Beratungsfirma denkstatt beweist an 14 heimischen Unternehmen, wie die Wende zu einer 1,5°Grad-Wirtschaft gelingt
Etappensieg: EU-Ausschuss gegen Atomkraft und Erdgas in Klima-Taxonomie
WWF begrüßt wichtigen Beschluss: Zuständige Ausschüsse im EU-Parlament stimmen gegen Aufnahme von Atomkraft und Erdgas in Liste der ökologisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten – Entscheidung im Juli
WWF-Rabattanalyse: Jedes dritte Grillfleisch stammt aus dem Ausland
Supermärkte locken mit Rabatten für importiertes Fleisch – WWF fordert öko-soziales Umdenken und warnt vor Folgen für Klima und Landwirtschaft – VIER PFOTEN: „Zuallererst leiden die Tiere”
WWF begrüßt geplanten Erdgas-Ausstieg bei Neubauten
Wichtiger Meilenstein der Energiewende in Begutachtung: Umweltschutzorganisation fordert konsequente Umsetzung des Erdgas-Ausstiegs und klimagerechten Tausch des Bestandes
WWF: Luchs in Österreich regional vom Aussterben bedroht
Drei Luchsvorkommen und nur maximal 40 Individuen in Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert kleine Populationen – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung von Wildtierkriminalität – Aussiedlungsprojekte können Bestand retten
Tag der Meere: Heißer, saurer, leerer – WWF fordert besseren Schutz der Ozeane
„Patient Meer“ leidet unter menschengemachten Bedrohungen: Überfischung, Verschmutzung, Lebensraumzerstörung und Klimakrise – 2022 ist politisch entscheidendes Jahr für Meeresschutz