Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
Sieben Staaten beschließen heute Schutz für Europas letzte Urwälder

Wien, Freitag, 27. Mai 2011 – Der WWF begrüßt das heutige Unterzeichnen eines neuen Protokolls im Rahmen der Karpatenkonvention durch die sieben Mitgliedsstaaten. Damit werden die größten Urwaldgebiete Europas außerhalb Russlands und Skandinaviens unter Schutz gestellt und die Forstwirtschaft zukünftig nachhaltig betrieben. Das Protokoll wird heute von den zuständigen Ministern aus der Slowakischen und Tschechischen Republik, Polen, Rumänien, Serbien und der Ukraine in Bratislava unterzeichnet. „Dieser Schritt zum Schutz unserer Waldschätze im Internationalen Jahr des Waldes ist ein wichtiger Meilenstein um die Artenvielfalt in den Karpaten zu retten“, sagte heute der Leiter des WWF-Donau-Karpaten-Programms, Andreas Beckmann zu der internationalen Entscheidung.
Die Konvention soll die Waldschätze der Karpatenländer dauerhaft erhalten, darunter auch die letzten großen Urwälder Europas. Die Primärwaldgebiete sollen vermessen, erforscht und geschützt und nachhaltige Waldwirtschaft gefördert werden. In Westeuropa wurden seit dem Mittelalter fast alle Primärwälder abgeholzt. In den Karpaten haben die großen Waldgebiete eine wichtige Bedeutung für den Wasserkreislauf und den Schutz vor Hochwasser und Erdrutschen. Als Kohlenstoffspeicher ist der Schutz der Wälder auch eine wirksame Maßnahme für den Klimaschutz.
Die WWF-Experten schätzen den Bestand von alten und Primärwäldern in den Karpaten auf etwa 300.000 Hektar. Darunter befinden sich 10.000 Hektar Buchenwälder in der Ostslowakei und der Westukraine, die Teil des UNESCO-Naturwelterbes sind. Das sind die größten zusammenhängenden Wälder Europas außerhalb Skandinaviens und Russlands. Leider liegen nur 18 Prozent der 250.000 Hektar großen rumänischen Urwälder innerhalb von Schutzgebieten. Zwei Millionen Hektar Wald sind kurz davor von dem vom WWF begründeten nachhaltigen FSC-Zertifikat (Forest Stewardship Council) zertifiziert zu werden.
Das neue Waldschutz-Protokoll im Rahmen der Karpatenkonvention ergänzt das neue EU-Gesetz gegen illegale Abholzung. „Es wird nun darauf ankommen, dass die neuen Regelungen auch wirksam umgesetzt werden“, fordert Beckmann.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder Email: franko.petri@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert