Großartige Neuigkeiten aus Afrika: Im Jahr 2022 wurde in Kenia kein einziger Vorfall von Nashornwilderei gemeldet. Außerdem gab es seltenen Nachwuchs.
Skandal: Politische Weisung für Kraftwerk Telfs

Wien, Innsbruck, am 29. März 2011 – Das fachlich nicht genehmigungsfähige Kraftwerk Telfs soll nun offenbar politisch durchgepeitscht werden. Gemäß des Tiroler Kriterienkataloges Wasserkraft fällt das IKB-Kraftwerk Telfs in den Bereichen Naturschutz und Gewässerökologie ganz klar durch, und erzielt auch im Energiebereich nur unterdurchschnittliche Werte. Mit Entsetzen reagiert der WWF deshalb auf die Ankündigung von Landeshauptmann Platter, den Bau des umstrittenen Kraftwerks nun politisch durchzusetzen, weil es fachlich nicht geht. "Die Tinte der Unterschriften ist noch kaum trocken, da bricht Landeshauptmann Platter bereits seinen fulminant vorgestellten Katalog, der darüber hinaus auch noch von Landesregierung und Landtag beschlossen wurde“, ist Christoph Walder, WWF-Flussexperte, empört.
Die öffentliche Aussage Platters ist für den WWF ein ganz klarer Versuch, vor dem Hintergrund der Atomdebatte schon lange geplante – und fachlich für tot erklärte – Kraftwerke politisch durchzusetzen. Sollte Platter dabei bleiben, bestätigen sich die schlimmsten Befürchtungen des Umweltschutzes, dass es sich beim Kriterienkatalog um eine Mogelpackung handelt, so Walder. Beim WWF sei man darin bestärkt, seine Unterschrift unter den Kriterienkatalog verweigert zu haben.
Gemäß des Tiroler Kriterienkataloges Wasserkraft erreicht das IKB-Kraftwerk Telfs sowohl im Naturschutz als auch in der Gewässerökologie null von fünf möglichen Punkten, weil der Stau ein Sonderschutzgebiet berührt bzw. weil mehr als drei sensible Kriterien berührt werden, von denen zwei (lange freie Fließstrecke, faunistisch-floristische Bedeutung) eine sehr hohe Bedeutung haben. Auch im Energiebereich erreicht das Projekt durch den so genannten Klimabonus mit nur 0,458 von 1,2 möglichen Punkten unterdurchschnittliche Werte.

„Dieses Kraftwerk ist für die Energieversorgung Tirols völlig unnotwendig und zerstört nur die letzten Innauen, die am massiv genutzten Fluss noch übrig sind“, schlussfolgert Walder. Es würde nur den Stromverbrauchszuwachs des Landes Tirol für gerade einmal sechs Monate abdecken.
Der Kriterienkatalog wurde von Regierung und Landtag beschlossen, um alle Kraftwerke auf Basis fachlicher Kriterien zu beurteilen. Dafür und auch für die transparente Ausarbeitung unter Einbindung aller Interessensgruppen, hatte Tirol auch vom Bund viel Applaus erhalten. "Der durchaus lobenswerte Prozess des Kriterienkataloges wird durch die Aussagen des Landeshauptmannes mit einem Mal entwertet. Das ist auch ein Affront gegenüber allen, die hier zwei Jahre lang ihre Kompetenz und Expertise eingebracht haben“, so Walder.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF-Österreich
email: claudia.mohl@wwf.at, Tel. 01/488 17 250
Christoph Walder, Flussschutzexperte WWF-Österreich
email: walder@ectone.at, Tel. 0676/92 55 430
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Erdgaskonzern TIWAG: Wasser predigen und Gas verheizen
Tiroler Energiekonzern baute auch 2022 Gasheizungen weiter aus – WWF fordert Ausstieg aus Geschäft mit fossilen Energieträgern und naturverträgliche Energiewende
WWF kritisiert zahnlosen Entwurf der Bodenstrategie
Schwache Ziele, große Lücken: Landwirtschaftsminister muss geplante Bodenstrategie massiv verbessern, um Flächenfraß einzudämmen – WWF fordert verbindliche Obergrenze
Wolf in Tirol: Jagdgesetz-Novelle ist klar rechtswidrig
WWF: Angeblicher “juristischer Grenzgang” widerspricht dem vom Land in Auftrag gegebenen Rechtsgutachten – Beispiel Kärnten zeigt, dass pauschale Abschuss-Freigabe gescheitert ist
Kraftwerk Kaunertal: Geheimniskrämerei um Sicherheitslage im Gepatschgebiet
Wichtige Unterlagen zu Kraftwerksbau unter Verschluss – WWF und Verein “Lebenswertes Kaunertal” fordern Transparenz und unabhängige Prüfung der Gefahrenlage – TIWAG und Landesregierung in der Pflicht
WWF-Erfolg: Wie sich Polarfüchse den hohen Norden zurückerobern
2022 war ein Rekordjahr für den Polarfuchs: Insgesamt 762 Jungtiere wurden in Norwegen, Schweden und Finnland im Sommer gezählt.
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Umweltschutzorganisation fordert Reformen für langfristige Krisensicherheit: Energie sparen, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Ich bin im TEAM PANDA
Gemeinsam mit dem TEAM PANDA machen sich viele Kinder für einen lebendigen Planeten stark. Willst du wissen, wer dabei ist und warum? Dann schmökere dich mal durch die Seiten von...
WWF-Bilanz nach “Jahr des Tigers”: Lichtblicke im Artenschutz
Asiatisches Mondjahr im Zeichen des Tigers geht zu Ende: Zahl der Tiger durch Schutzmaßnahmen gestiegen – Umweltschutzorganisation im Einsatz gegen illegale Wilderei bestärkt