Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Spendenabsetzbarkeit und Finanzkrise: Umweltorganisationen atmen auf

Wien, 7. 12. 2008 – Die drei großen Umweltorganisationen WWF, Greenpeace und GLOBAL 2000 begrüßen die heute von Finanzminister Josef Pröll angekündigte steuerliche Absetzbarkeit von Spenden. Alle drei Organisationen kritisieren aber die Einschränkung von Bundeskanzler Werner Faymann heute in der Pressestunde, dass nur solche Organisationen begünstigt werden sollen, die der Armutsbekämpfung dienen. Für den angekündigten Spendengipfel fordern sie die Einführung des neuen Gesetzes bereits ab 1. Jänner 2009. „Die Finanzkrise bedroht unsere Existenz. Wir können nicht mehr länger warten, wenn wir unsere Arbeit für Umwelt und Naturschutz fortsetzen wollen“, appelliert die WWF-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger an die neue Bundesregierung. Der Spendengipfel soll nach Wunsch der Organisationen noch im Dezember stattfinden.
Die drei Umweltorganisationen betonen die enge Verbindung von Umwelt- und Naturschutzarbeit mit dem Einsatz für die Menschen. Der Schutz der Meere vor Überfischung, die Erhaltung unserer Ökosysteme und der Einsatz für die Naturschutzgebiete sind ohne die Umwelt-NGOs undenkbar. „Der Schutz des Klimas und unserer täglichen Lebensmittel ist Menschenschutz. Dabei geht auch um Armutsbekämpfung und um die Sicherung unserer Lebensgrundlagen“, freut sich der GLOBAL 2000-Geschäftsführer, Klaus Kastenhofer über die Ankündigung Prölls. „Egal ob im Kampf gegen die Treibhausgasemissionen im Verkehr oder gegen die Abholzung der Regenwälder – alle unsere Projekte dienen dem Überleben der Menschheit für eine nachhaltige Zukunft und die kommenden Generationen“, so auch Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit. Die drei Organisationen hoffen angesichts der Finanzkrise den von Pröll heute angekündigten Spendengipfel noch im Dezember 2008 abhalten zu können.
Nach jahrelangen Bemühungen der Nichtregierungsorganisationen um die steuerliche Absetzbarkeit der Spenden von Privaten und Firmen hielt heute Finanzminister Pröll im ORF und in der Kronenzeitung sein Wahlversprechen ein und kündigte deren Einführung an. Nachdem alle Parteivorsitzenden vor der Nationalratswahl deren Einführung bejaht hatten, wurde sie in der letzten Nationalratssitzung am 25. September verschoben. Am 9. Dezember steht sie wieder auf der Tagesordnung des Finanzausschusses. Nun soll auf einem Spendengipfel mit der Bundesregierung noch im Dezember 2008 vereinbart werden, welche Spenden welcher Organisationen steuerlich absetzbar werden sollen. Zuletzt hatten die Spendenorganisationen durch Teuerung und Finanzkrise mit einem Rückgang der Einnahmen aus den Spenden um 20 Prozent gerechnet. „Die Spendenabsetzbarkeit kann diese Verluste zumindest teilweise ausgleichen“, so die drei Geschäftsführer.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf