Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
Staats- und Regierungschefs beschließen globalen Tiger-Rettungsplan

Wien/St. Petersburg, Dienstag, 23. 11. 2010 – Die Staats- und Regierungschefs sowie hochrangige Minister aller dreizehn Tiger-Verbreitungsstaaten und weiterer Länder haben sich auf dem Tiger-Gipfel im russischen St. Petersburg heute Abend zu einem globalen Tiger-Rettungsplan bekannt. Die Politiker einigten sich auf das Ziel die Bestandszahlen des Tigers bis 2022 zu verdoppeln. Für Schutzmaßnahmen, die das Überleben der Tiger sichern sollen, wurden 127 Millionen US-Dollar angekündigt. Damit ist die Finanzierung der akut anstehenden Rettungsmaßnahmen in den kommenden fünf Jahren aber noch nicht gesichert. Dafür braucht es in den nächsten fünf besonders entscheidenden Jahren insgesamt 350 Millionen US-Dollar.
Die Gelder, die die Verbreitungsstaaten beim Tigerschutz unterstützen sollen, kommen aus Deutschland, den USA, von Institutionen wie der Weltbank und von Privatpersonen wie Hollywoodstar Leonardo DiCaprio. Auch der WWF hat in den nächsten fünf Jahren 50 Millionen US-Dollar zugesichert. Der Tiger-Gipfel in St. Petersburg kam auf Initiative des WWF und des russischen Ministerpräsidenten Vladimir Putin zustande. „Wir sind zuversichtlich, dass wir auf das heutige Ergebnis als einen Wendepunkt in der Geschichte zurückblicken werden, an dem die Entscheidung für die Rettung eines der faszinierendsten Tiere der Welt getroffen wurde“, freut sich WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl. Dennoch mahnt der WWF die Regierungen der 13 Länder die Beschlüsse einzuhalten. „Der heute beschlossene Rettungsplan darf nicht als ‚Papiertiger’ enden“ so Jahrl.

Nach der bemerkenswerten Rede von Vladimir Putin zum Arten- und Umweltschutz fordert der WWF jedoch auch weitere konkrete Maßnahmen in Russland ein. So müssen illegaler Holzeinschlag und Wilderei gestoppt werden. Ein erster Schritt ist ein offizielles russisches Verbot, Korea-Kiefern zu fällen, deren Wälder das wichtigste Habitat für die Sibirischen Tiger darstellt. Auch die meisten anderen Tiger-Länder haben im Vorfeld des Gipfels bereits ihren Willen signalisiert und wichtige Maßnahmen umgesetzt. „Noch nie gab es eine vergleichbare Unterstützung für eine einzige Art. Dieser Impuls muss nun umgesetzt werden, bevor es zu spät ist“, appelliert Jahrl vom WWF.
Von den USA kamen knapp zehn Millionen, von Deutschland mehr als 17 Millionen US-Dollar. Die Weltbank sagte einen 100-Millionen-Dollar-Kredit für drei der Tiger-Länder zu. Weitere Gelder kamen vom WWF sowie weiteren Organisationen. US-Schauspieler und WWF-Vorstandsmitglied Leonardo DiCaprio spendet aus seiner Umweltstiftung eine runde Million US-Dollar.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF
Tel. 01-48817-231 Email: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch