Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
Startschuss für EU-Renaturierung: WWF fordert nationalen Schulterschluss
Anlässlich des offiziellen Inkrafttretens der EU-Renaturierungsverordnung am Sonntag, 18. August fordert die Umweltschutzorganisation WWF einen “Schulterschluss von Bund und Ländern”, damit Österreich in zwei Jahren einen guten Renaturierungsplan einreichen kann. Besonders wichtig seien eine ausreichende Finanzierung der Projekte, effiziente Strukturen und eine bessere Datenlage. “Österreich kann von einer vorbildlichen Umsetzung massiv profitieren. Die Artenvielfalt steigt, wir schützen das Klima und damit auch uns selbst, denn intakte Ökosysteme erhöhen auch die Krisensicherheit des Landes”, sagt WWF-Biodiversätssprecher Joschka Brangs. Wichtig sei ein konstruktiver Zugang. “Bund und Länder sollten die neue Verordnung als das sehen, was sie ist: eine einzigartige Chance, um den Schutz und die Wiederherstellung der Natur überall zu verbessern. Alle Investitionen zahlen sich auch volkswirtschaftlich aus”, sagt Joschka Brangs vom WWF.
Inhaltlich sollte Österreich laut WWF einen Schwerpunkt auf die Wiederherstellung intakter Flüsse, Moore und Wälder legen. “Dort sind sowohl der Handlungsbedarf als auch das Potenzial für den Natur- und Klimaschutz ausgesprochen groß”, sagt Joschka Brangs vom WWF. Ein weiterer Fokus sollte auf besonders gefährdeten Lebensräumen liegen, wie zum Beispiel den Salzlacken im Osten Österreichs, deren Fortbestand bedroht ist. Zugleich sollte das Netzwerk der Natura-2000-Schutzgebiete verbessert und erweitert werden.
Für eine effiziente Umsetzung der Verordnung schlägt der WWF die Einrichtung einer zentralen “Koordinationsstelle Biodiversität” vor, die als Schnittstelle zwischen allen betroffenen Themen, Behörden und Interessengruppen dienen soll. Zugleich sollte es eine einheitliche Datengrundlage geben, die allen Beteiligten im Prozess zur Verfügung steht. “Das würde eine praxistaugliche und unbürokratische Umsetzung ermöglichen, weil es doppelte und dreifache Strukturen im Bund und in den Ländern verhindern würde”, sagt WWF-Experte Joschka Brangs.
Zusätzliche EU-Gelder abrufbar
Alle Mitgliedsstaaten müssen bis 1. September 2026 einen Wiederherstellungsplan vorlegen, der ihren Beitrag zu den Zielen des “Nature Restoration Law” darstellt. “Österreich kann mit einem fachlich fundierten Plan zusätzliches Geld aus dem EU-Budget abrufen und damit insbesondere auch Projekte im ländlichen Raum unterstützen. Das schafft dort Arbeitsplätze und zugleich natürliche Schutzmaßnahmen, die aufgrund der sich verschärfenden Unwetterfolgen ohnehin verstärkt werden müssen”, sagt Joschka Brangs vom WWF Österreich.
Europaweit sollen laut dem “Nature Restoration Law” bis zum Jahr 2030 auf mindestens 20 Prozent der Fläche Maßnahmen gesetzt werden. Welche Projekte genau umgesetzt werden, können die Länder auf Basis der konkreten EU-Verordnung selbst entscheiden.
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen
Neue Zahlen: Bodenverbrauch weit über „Nachhaltigkeitsziel“ der Politik
Neue ÖROK-Zahlen zeigen Zunahme von Verbauung und Versiegelung genauer als bisher – Bodenverbrauch mehr als doppelt so hoch wie selbst gestecktes „Nachhaltigkeitsziel“ des Bundes – WWF für Bodenschutz-Vertrag
WWF: Geplante Wolfs-Verordnung in der Steiermark ist rechtswidrig
Naturschutzorganisation gibt Stellungnahme zu Entwurf ab: „Geplante Verordnung ignoriert EU-Schutzvorgaben für den Wolf und erlaubt Tötungen, die weder fachlich noch rechtlich gerechtfertigt sind“
WWF trauert um Toni Vorauer
Langjähriger WWF-Mitarbeiter, Tiroler Schutzgebietsbetreuer und Fledermaus-Experte verstorben – Prägende Verdienste für den Natur- und Artenschutz
Neue Umfrage: Große Mehrheit fordert strengere Bodenschutz-Maßnahmen
Repräsentative Studie: Drei Viertel der Bevölkerung wünschen sich strengere Regeln und verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch – WWF fordert Bund und Länder zum Handeln auf
Kraftwerk Kaunertal: WWF fordert Offenlegung aller Sicherheitsrisiken
Aktuelle Anfrage an TIWAG eingereicht – Naturschutzorganisation für volle Transparenz, bevor Kraftwerksausbau vorangetrieben wird – Klimakrise verschärft Naturgefahren und Sicherheitsrisiken










