Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Steiermark hat die Wahl:
Graz, am 16. September 2010 – Bereits 1.600 Menschen haben sich in einer von lokalen Paddlern und durch die Paddlerplattform kajak.at unterstützten Petition gegen das umstrittene Wasserkraftwerksprojekt in der Untertalbachklamm bei Rohrmoos-Untertal ausgesprochen. „Niemand will dieses wunderschöne Naturjuwel für gerade einmal 0,5 Promille des steirischen Stromverbrauchs opfern!“, erklärt Peter Feldhammer von kajak.at. Auch Jürgen Winter, Bürgermeister des benachbarten Schladming, unterstreicht: „Mir ist sehr an der Erhaltung und am Fortbestand unserer schönen Umgebung gelegen.“ „Gerade im Lichte der Zerstörungen der Auen an der Mur bei Kalsdorf/Gössendorf und den weiteren an der Mur geplanten Kraftwerken ist zu hoffen, dass die Landesregierung endlich Vernunft annimmt und die letzten natürlich erhaltenen Flüsse und Bäche der Steiermark bewahrt“, so Christoph Litschauer vom WWF.
Zeitgleich formierte sich in der Landeshauptstadt Graz eine der größten Umweltbewegungen Österreichs. Der Widerstand gegen die fünf geplanten Staustufen an der Mur setzt die Kraftwerkstreiber und die Politik bereits massiv unter Druck. „Unsere Bewegung gegen die Murzerstörung ist bereits so erfolgreich, dass die Energie Steiermark AG Elektro-Fahrräder für Pro-Kraftwerk-Stimmen verschenken muss“, schmunzelt Clemens Könczöl von der Plattform Rettet die Mur.
80 Prozent der österreichischen Fließgewässer sind bereits verbaut. Allein das Land Steiermark hat in den letzten vier Jahren 98 Prozent aller Wasserkraftwerksprojekte genehmigt. Dem „Dinosaurier“ Strom aus Wasserkraft wird in der Steiermark darüber hinaus noch steigende Bedeutung in der Zukunft beigemessen.
„Stellt man die massiven Eingriffe in die Natur der vergleichsweise geringen Ausbeute an Strom aus Wasserkraft gegenüber, dann ist diese Form der Energieerzeugung keinesfalls sauber“, unterstreicht Markus Ehrenpaar vom Naturschutzbund Steiermark. Auch das Kostenargument ist nicht haltbar, wenn aktuelle steirische Projekte wie Graz-Puntigam oder Gratkorn (Errichtungskosten 5,8 bzw. 5,6 Millionen Euro pro Megawatt Leistung) etwa mit dem Sonnenkraftwerk St. Veit in Kärnten verglichen werden. Ein Megawatt Leistung kostet dort nur 4,3 Millionen Euro.
Die Flussschützer weisen darauf hin, dass derzeit ein Bundeskriterienkatalog für die weitere Nutzung der Wasserkraft in Ausarbeitung ist, dessen Ergebnis die Messlatte für den weiteren Ausbau der Wasserkraft sein kann. Bis dieser nicht vorliegt, dürfen keine weiteren Kraftwerke in sensiblen Gewässerstrecken genehmigt werden.
Rückfragehinweis:
Peter Feldhammer, kajak.at Gewässerschutz, Tel. 0680/1281150
Christoph Litschauer, Kampagne Flüsse voller Leben, Tel. 0676/83 488 213
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung
NEKP-Präsentation: WWF fordert ambitionierte Umsetzung
Umweltschutzorganisation fordert verbindlichen Abbauplan für umweltschädliche Subventionen, Energiespar-Programme und Stärkung natürlicher CO2-Senken
Startschuss für EU-Renaturierung: WWF fordert nationalen Schulterschluss
Naturschutzorganisation ruft Bund und Länder zum gemeinsamen konstruktiven Handeln auf – Ausreichende Finanzierung, bessere Datenlage und Transparenz wichtig für Erfolg