Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
Suppenaktion bringt 100.000 Euro für Naturschutzprojekte am Inn
Wien, 09. April 2014 – 100.000 Euro zum Schutz des Inn brachte eine vierwöchige Spendenaktion von WWF und KNORR. Pro verkaufter Suppe oder verkauftem Basis-Produkt spendete KNORR fünf Cent an WWF-Projekte zur Erhaltung und Renaturierung des Inn. Angeboten wurde die Aktion in allen SPAR, EUROSPAR und INTERSPAR Märkten. „Die Spendenaktion ist eine große Unterstützung für die Arbeit des WWF am Inn“, freut sich WWF Geschäftsführerin Andrea Johanides. „In den nächsten zwei Jahren arbeiten wir hier besonders an der Neuschaffung von Auwäldern. Nur noch drei Prozent der ursprünglichen Auwälder des Inn sind erhalten. Das hat weitreichende Folgen für Natur und Mensch, vom Verlust zahlreicher Fischarten bis hin zu fehlenden Überschwemmungsflächen bei Hochwasser.“
Der WWF arbeitet bereits seit 2008 gemeinsam mit dem Land Tirol und dem Lebensministerium am Schutz und einer nachhaltigen Nutzung des Inn. Denn Tirols Hauptfluss und der wichtigste Zubringer der Donau in ganz Mitteleuropa steht als längste freifließende Flussstrecke Österreichs stark unter Druck. Über weite Strecken wurde er kanalisiert und verbaut, zahlreiche weitere Eingriffe wie Laufstaue und Gewerbegebiete bedrohen die noch intakten Flussabschnitte. Der Naturverlust führt unter anderem dazu, dass heute nur noch zwei von ehemals 31 Fischarten im Tiroler Inn vorkommen.
„In mehreren Renaturierungs- und Hochwasserschutzprojekten arbeiten wir daran, dass der Inn bis 2015 wieder ein lebendiger Fluss mit Schotterbänken, Auwaldbereichen und Seitenarmen wird, an dem sich seltene Tier- und Pflanzenarten wohl fühlen, an dem Anrainer und Besucher Erholung finden und der einen natürlichen Schutz vor Hochwasser bietet. Wenn der Fluss mehr Platz bekommt, kann er größere Wassermassen wieder gefahrlos aufnehmen“, so Johanides. Erreicht werden soll dieses Ziel durch Maßnahmen wie die Anlage von Auwaldflächen, die ökologische Ausgestaltung von Überschwemmungsflächen oder die Wiederansiedlung bedrohter Tier- und Pflanzenarten wie Äsche, Huchen oder Kleiner Rohrkolben.
„Ein sorgsamer Umgang mit natürlichen Ressourcen steht im Zentrum der Geschäftsstrategie der Marke Knorr. Das betrifft sowohl die nachhaltige Beschaffung von Zutaten für unsere Produkte, wie auch das Engagement für die Bewahrung von natürlichen Lebensräumen und ihrer Artenvielfalt“, so Sonja Gahleitner, Geschäftsführerin Unilever Österreich. „Es freut uns ganz besonders, dass die Inn-Aktion so erfolgreich war und wir nun eine beachtliche Summe an den WWF spenden können.“
Weitere Informationen zur Arbeit des WWF am Inn auf www.wwf.at/inn.
Rückfragehinweis:
Theresa Gral MA, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel.: +43-1-48817-216,
E-Mail: theresa.gral@wwf.at.
Barbara Fuchs-Puchner, Corporate Communications Unilever Austria,
Tel.: +43-1-60535-720, E-Mail: barbara.fuchs-puchner@unilever.com
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.
Globale Massenbleiche in Korallenriffen: WWF fordert wirksamen Klimaschutz
Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten bestätigt vierte globale Korallenbleiche – WWF: „Die Regenwälder der Meere stehen in Flammen“ – Nur wirksamer Klimaschutz kann Korallenriffe retten
WWF und BirdLife: Seeadler lieben Natura 2000-Gebiete
Neue Studie: Seeadler jagen und brüten besonders gerne in Europaschutzgebieten – Umweltschutzorganisationen fordern Stärkung des Natura 2000-Netzwerks und Bundesländer-Unterstützung für EU-Renaturierungsgesetz
WWF: Strategische Agenda der EU muss Klima- und Naturschutz zur Priorität machen
Entwürfe für EU-Agenda noch sehr schwach und mit großen Lücken – WWF fordert vollen Kanzler-Einsatz für ambitionierten Klima- und Naturschutz im EU-Dokument
WWF-Erfolg: Ein neuer Seitenarm für die Drau
Wir haben an der kroatischen Drau einen neuen Seitenarm geschaffen! Durch ihn kann der Fluss wieder dynamischer fließen – und geschützte Arten können einen neuen Lebensraum finden.
Großprojekt gegen Wildtierkriminalität startet
Grenzüberschreitendes EU LIFE Projekt soll bis 2028 Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich reduzieren