Tiwag bestätigt, dass Bildung von Gletscherseen bisher “kein Thema” war – Risiko für Flutwelle wird ignoriert – WWF: “Mattle muss die Reißleine ziehen”
Umweltallianz: Ökologische Steuerreform darf nicht an Mutlosigkeit und parteipolitischer Taktik scheitern

Presseaussendung Umweltallianz
Wien, 11. März 2015 – In einem offenen Brief wenden sich die Mitglieder der Umweltallianz (Birdlife, Global 2000, Greenpeace, Naturfreunde, Naturschutzbund, VCÖ, WWF) an die österreichische Bundesregierung:
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
sehr geehrter Herr Vizekanzler,
mit Sorge verfolgen wir die Diskussion um die Steuerreform. Eine Reform im geplanten Umfang würde es ermöglichen, längst überfällige und wirksame Impulse zum Schutz der Umwelt, des Klimas und der Natur zu setzen. Führende österreichische Ökonomen weisen unermüdlich darauf hin, dass in Österreich Arbeit zu hoch besteuert wird und umweltschädliches Verhalten zu billig ist.
Wir begrüßen, dass mit der nunmehr bevorstehenden Steuerreform eine Entlastung der Beschäftigten erreicht werden soll. Wir befürchten aber auch, dass diese große Chance, dem österreichischen Steuerwesen eine klar erkennbare ökologische Ausrichtung zu geben, ungenutzt bleibt. Dies ist umso bedauerlicher, da es sich gerade in Österreich beim Umwelt- und Naturschutz um einen Grundkonsens abseits von Ideologie und Klientelpolitik handeln sollte.
Bitte versuchen Sie nicht uns Einzelmaßnahmen wie die dringend notwendige Änderung bei der Dienstwagenbesteuerung als ökologische Steuerreform zu verkaufen. Berechnungen und Modelle, wie mit einer aufkommensneutralen ökologischen und sozialen Steuerstrukturreform die Wirtschaft angekurbelt, Arbeitgeber und Arbeitnehmer entlastet und Anreize für umweltfreundliches Verhalten geschaffen werden können, liegen vor. Die Umsetzung dieser Reformen darf nicht an Mutlosigkeit und parteipolitischer Taktik scheitern. Wir fordern Sie auf, jetzt diese Möglichkeit zu nutzen und zum Wohle der Gesellschaft und der Umwelt das Richtige zu tun.
Mit freundlichen Grüßen,
die Mitglieder der Umweltallianz
Mag. Alexander Egit
Geschäftsführer Greenpeace CEE
Leonore Gewessler
Geschäftsführerin Global 2000
Dipl. Ing. Regina Hrbek
Leiterin Natur- und Umweltschutzabteilung Naturfreunde Österreich
Andrea Johanides
Geschäftsführerin WWF Österreich
Mag. Gerald Pfiffinger
Geschäftsführer BirdLife
Dr. Willi Nowak
Geschäftsführer VCÖ
Univ.-Prof. Dr. Roman Türk
Präsident Naturschutzbund Österreich
Rückfragehinweis:
Hanna Simons, Direktorin für Umweltpolitik, Greenpeace CEE in Österreich, Tel.: +43 (0)650 244 40 20
E-Mail: hanna.simons@greenpeace.org
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert geplante Abschwächung als “kontraproduktiv und gefährlich”
Nach Berner Konvention auch Absenkung des Wolf-Schutzstatus in EU-FFH-Richtlinie angekündigt – WWF befürchtet dramatische Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF-Erfolg: Künstliche Intelligenz spürt Geisternetze auf
Dank künstlicher Intelligenz und einer neuen Plattform können herrenlose Fischernetze jetzt schneller aufgespürt und geborgen werden. Ein wichtiger Erfolg für den Schutz unserer Meere und seiner Bewohner!
WWF-Erfolg: Bienen als natürliche Elefantenwächter in Afrika
Konflikte zwischen Menschen und Elefanten sind in einigen Regionen Afrikas eine Herausforderung – doch eine innovative Lösung in Simbabwe und Tansania zeigt Erfolg. Die ungewöhnlichen Helfer sind zwar winzig, aber sehr effektiv: Bienen.
Frühlingsbote: Erster Weißstorch des Jahres in Marchegg gelandet
Störche kehren aus Winterquartier zurück – 2024 war ein sehr gutes Jahr für den Bestand – WWF-Auenreservat bietet ausgezeichnete Lebensbedingungen
Weltnaturkonferenz: WWF sieht Schritte in die richtige Richtung
Staatengemeinschaft beschloss Regelung zur Finanzierung des Weltnaturabkommens – WWF spricht von “notwendigen Maßnahmen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen”
Regierungsprogramm: WWF fehlen große Würfe
Umweltschutzorganisation: Arbeitsprogramm der Dreier-Koalition enthält positive Ansätze, aber auch viele Schwächen, Lücken und Widersprüche – Große Würfe und Prioritäten fehlen
Omnibus-Verordnung: WWF kritisiert Angriff auf EU-Green Deal
Umweltschutzorganisation warnt vor schwerem Rückschlag für EU-Umweltziele – Unternehmen brauchen klare Richtlinien statt Zickzackkurs
Weltnaturkonferenz: WWF fordert rasche Einigung bei Finanzierungsfrage
Weltnaturkonfernz COP16 wird in Rom fortgesetzt – Finanzierungsfrage als Knackpunkt – Weltweiter Biodiversitätsverlust bedroht unsere Lebensgrundlagen