Klimakrise und wachsende Öl-Industrie bedrohen den Lebensraum der Eisbären – Mütter und ihre Jungtiere besonders betroffen – WWF patrouilliert am Polarkreis zum Schutz und zur Entschärfung von Konflikten
Umweltallianz Österreich: EU-Parlament muss Juncker-Kommission auf zukunftsfähiges Europa verpflichten
Wien, 26. September 2014 – Im Vorfeld der Anhörungen der KandidatInnen für die neue EU-Kommission durch das Europäische Parlament warnen die Umweltallianz Österreich – Birdlife, GLOBAL 2000, Greenpeace, Naturfreunde, Naturschutzbund, VCÖ und WWF – das EU Umweltbüro, sowie unsere Partnerverbände in ganz Europa vor einer Marginalisierung des Klima- und Umweltschutzes in der EU. Die Europäische Union ist in der Vergangenheit bei der Integration von Umwelt-, Verbraucher- und Wirtschaftsinteressen ein gutes Stück vorangekommen. Deshalb dürfe das Parlament der neuen Kommission nur zustimmen, wenn auch die künftigen KommissarInnen dem Umwelt- und Naturschutz höchste Priorität geben.
„Wir bitten die österreichischen Mitglieder des Europaparlaments insbesondere, ihre Zustimmung zu einer neuen europäischen Kommission von vier entscheidenden Korrekturen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz abhängig zu machen: 1. Die Einsetzung eines/r Vizepräsidenten/in für Nachhaltige Entwicklung, 2. Die Einsetzung eines/r Vizepräsidenten/in für Energieunion und Klimaschutz, 3. Eine Änderung des Arbeitsauftrages (mission letter) an den Umweltkommissar Karmenu Vella, um die konsequente Umsetzung des vom EU-Parlament beschlossenen 7. Umweltaktionsprogramms und des geltenden Umweltrechts sicher zu stellen, und 4. Eine konsequente Ausräumung möglicher Interessenskonflikte der KandidatInnen“, fordern die GeschäftsführerInnen der Verbände.
Die Verbände wiesen insbesondere auf mögliche Interessenskonflikte hin, die bei den Anhörungen unbedingt ausgeräumt werden müssten. Laut seiner Erklärung im Rahmen der Wahlen zum Europäischen Parlament 2014 besitzt der designierte Klima- und Energiekommissar Cañete Anteile an Unternehmen der Ölindustrie. Ausgesprochen besorgniserregend ist auch, dass das Umweltressort in die Verantwortung eines Kommissars aus Malta gegeben wird, dessen Regierung im Zielfeuer scharfer internationaler Kritik steht, da sie es versäumt, die EU-Gesetzgebung zum Vogelschutz umzusetzen.
Der Natur- und Umweltschutz gehöre zu jenen Politikfeldern, in denen es einen breiten Konsens über die Notwendigkeit eines europaweit einheitlichen Handelns gebe. Die neue EU-Kommission sei gefordert, diese Tatsache anzuerkennen und in entsprechendes Handeln umzusetzen, forderten die Verbände.
Weitere Informationen unter www.global2000.at:
Rückfragehinweis:
Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer Birdlife, Tel. 0699 181 555 15, E-Mail: gerald.pfiffinger@birdlife.at.
Leonore Gewessler, Geschäftsführerin GLOBAL 2000, Tel. 0699 142 000 32, E-Mail: leonore.gewessler@global2000.at.
Julia Kerschbaumsteiner, Klima- und Energiesprecherin Greenpeace,
Tel. 0664 857 45 96, E-Mail: julia.kerschbaumsteiner@greenpeace.org.
Regina Hrbek, Leiterin der Naturfreunde-Umweltabteilung, Tel. 0664 852 1733, E-Mail: regina.hrbek@naturfreunde.at.
Birgit Mair-Markart, Geschäftsführerin Naturschutzbund Österreich, Tel. 0664 215 4882, E-Mail: birgit.mair-markart@naturschutzbund.at.
Christian Gratzer, VCÖ-Kommunikation, Tel. 0699 189 32695, E-Mail: christian.gratzer@vcoe.at.
Beate Striebel, Stellvertretende Geschäftsführerin WWF, Tel. 0676 834 88270, E-Mail: beate.striebel@wwf.at.
Bernhard Zlanabitnig, Geschäftsführer EU Umweltbüro, Tel. 0664 2469027, E-Mail: bernhard.zlanabitnig@eu-umweltbuero.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Geretteter Seeadler besendert und wieder in Freiheit
Der WWF konnte gemeinsam mit VIER PFOTEN einen Seeadler retten und besendern. Am Montag wurde er wieder freigelassen. Der Vogel war zuvor mit einem Schädel-Hirn-Trauma aufgefunden worden.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “populistischen Angriff auf Artenschutz”
Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf bei Berner Konvention – Naturschutzorganisation warnt vor weitreichenden Konsequenzen für EU-Naturschutz
Weltbodentag: WWF fordert “Bodenschutz-Vertrag” von künftiger Bundesregierung
Regierungsverhandler:innen müssen starkes Bodenschutz-Kapitel vorlegen – Verbindliche Ziele verankern, bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen
Berner Konvention: WWF warnt vor Schutzstatus-Senkung beim Wolf
Geplante Absenkung des Schutzniveaus für den Wolf ist wissenschaftlich nicht gedeckt – Europäische Union riskiert Vorreiterrolle beim Naturschutz
Stromanbieter-Check: Nur wenige Anbieter überzeugen
WWF und GLOBAL 2000 analysieren heimischen Strommarkt – Nur 9 von 125 untersuchten Anbietern schneiden sehr gut oder gut ab – Schlechte Bewertung vieler Landesenergieversorger
COP29: WWF kritisiert Politik-Versagen beim Klimaschutz
Umweltschutzorganisation: Weltklimakonferenz endet mit untauglichen Ergebnissen – Verbindliche Ausstiegspläne aus Kohle, Öl und Gas gefordert
Appell der Wirtschaft: Über 100 Unternehmen fordern mehr Klimaschutz von künftiger Bundesregierung
Gemeinsam mit über 100 heimischen Unternehmen fordern WWF und GLOBAL 2000 verlässliche politische Rahmenbedingungen: “Planbarer Klimaschutz ist kluge Wirtschaftspolitik”
Regierungsprogramm: WWF fordert starkes Bodenschutz-Kapitel
Umweltschutzorganisation für verbindliche Reduktionsziele und Steuerreform gegen Flächenfraß – Bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen – To-Do-Liste mit elf Punkten