Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
Umweltorganisationen: Lob für neuen Naturschutzlandesrat
Wien, Innsbruck, am 8. November 2012 – Die Umweltorganisationen WWF, Greenpeace, GLOBAL 2000 und ÖKOBÜRO begrüßen den Einsatz des neuen Landesrates Thomas Pupp (SP) für eine schlagkräftige Landesumweltanwaltschaft in Tirol. Am 7. November hat der Tiroler Landtag beschlossen, die Rechte des Landesumweltanwalts doch nicht einzuschränken. Im Gegensatz zum ursprünglichen Gesetzesentwurf, behält er nun auch nach der Verwaltungsreform sein Beschwerderecht in Naturschutzverfahren und kann gegen Bescheide von Bezirksverwaltungen berufen. Allerdings bleibt Tirol weiterhin das einzige Österreichische Bundesland, in dem der Umweltanwalt nicht weisungsfrei agieren kann.
„Thomas Pupp hat seine erste Feuerprobe als neuer Umweltlandesrat bestanden und einen Anschlag auf die Kontrollrechte der Tiroler Bevölkerung verhindert“, freut sich Christoph Walder, Wasserkraftexperte des WWF Österreich. „Wir hoffen, dass er diesen guten Weg beibehält, wenn es darum geht unsere Tiroler Flussheiligtümer vor neuen Kraftwerken zu schützen.“
Auch die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 zeigt sich erleichtert darüber, dass die Tiroler Umweltanwaltschaft ihre Handlungsfähigkeit behält. Geschäftsführer Klaus Kastenhofer rät: „Landesrat Pupp soll die eingeschlagene Richtung fortsetzen, damit der Umweltanwalt, wie in anderen Bundesländern, auch gegen Bescheide der Landesregierung berufen kann. Es ist an der Zeit, dass Tiroler Umweltanliegen eine starke Vertretung bekommen um Konflikte frühzeitig entschärfen zu können.“
Greenpeace -Kampagnenleiter Herwig Schuster erklärt: „Die Landesumweltanwaltschaften sind unschätzbare Partner für uns Umweltorganisationen. Sie kennen die lokalen Tücken von Bauprojekten und wissen um die vielen schützenswerten Plätze in ihren Bundesländern. Dass sich Pupp nun so entschlossen vor die Institution Umweltanwalt gestellt hat, hebt ihn wohltuend von seinem Vorgänger ab.“
Rückfragehinweis:
Thomas Mördinger, Public Affairs Manager bei ÖKOBÜRO, Koordinationsstelle Österreichischer Umweltorganisationen, Tel. 01/524 93 77-11, E-Mail: thomas.moerdinger@oekobuero.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.
Globale Massenbleiche in Korallenriffen: WWF fordert wirksamen Klimaschutz
Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten bestätigt vierte globale Korallenbleiche – WWF: „Die Regenwälder der Meere stehen in Flammen“ – Nur wirksamer Klimaschutz kann Korallenriffe retten
WWF und BirdLife: Seeadler lieben Natura 2000-Gebiete
Neue Studie: Seeadler jagen und brüten besonders gerne in Europaschutzgebieten – Umweltschutzorganisationen fordern Stärkung des Natura 2000-Netzwerks und Bundesländer-Unterstützung für EU-Renaturierungsgesetz
WWF: Strategische Agenda der EU muss Klima- und Naturschutz zur Priorität machen
Entwürfe für EU-Agenda noch sehr schwach und mit großen Lücken – WWF fordert vollen Kanzler-Einsatz für ambitionierten Klima- und Naturschutz im EU-Dokument
WWF-Erfolg: Ein neuer Seitenarm für die Drau
Wir haben an der kroatischen Drau einen neuen Seitenarm geschaffen! Durch ihn kann der Fluss wieder dynamischer fließen – und geschützte Arten können einen neuen Lebensraum finden.
Großprojekt gegen Wildtierkriminalität startet
Grenzüberschreitendes EU LIFE Projekt soll bis 2028 Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich reduzieren