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Umweltschutzorganisationen erheben Einspruch gegen steirisches Chemie-Werk

Wien, 26. August 2015 – Im Rahmen des laufenden UVP-Verfahrens zur geplanten Erzverhüttungsanlage der Firma Minex im obersteirischen Zeltweg übermittelten Greenpeace und WWF heute ihre Einsprüche an die steirische Landesregierung. Sie kritisieren die dürftige Qualität der vorgelegten Umweltstudien, welche für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) herangezogen werden sollen. Sowohl Daten zu Abwasser, Abluft und Abfall, als auch die Überprüfung der Naturschutzauswirkungen für den in einem Natura-2000-Europaschutzgebiet geplanten Standort werden von den Organisationen als unzureichend eingestuft.
„Auf Basis der vorhandenen Umweltstudien ist es unmöglich eine seriöse Beurteilung der Umweltverträglichkeit durchzuführen. Das bisherige Verfahren erweckt den Eindruck, als würde man bewusst versuchen, kritische Punkte auszusparen“, so WWF-Naturschutzexperte Gebhard Tschavoll und Greenpeace-Umweltchemiker Herwig Schuster und fordern eine umfassende Erhebung aller möglichen Umweltauswirkungen.
Die Firma Minex plant in Zeltweg die Errichtung einer neuen Industrieanlage, die jährlich rund 110.000 Tonnen Gestein zu verschiedenen mineralogischen und chemischen Produkten verarbeiten soll. Die wichtigsten Produkte sind Magnesium- und Siliziumoxide sowie Eisen- und Aluminiumchemikalien. Als Hilfsmittel werden große Mengen an Salzsäure und Natronlauge benötigt, ebenso verschiedene andere Chemikalien zur Erzaufbereitung. Ein auf bis zu 30 Grad Celsius erwärmtes Wasser zur Kühlung der Anlage soll in die Mur eingeleitet werden, und das ausgerechnet im Natura-2000-Europaschutzgebiet „Ober- und Mittellauf der Mur mit Puxer Auwald, Puxer Wand und Gulsen“.
„In den für die Umweltverträglichkeitserklärung erstellten Studien werden sowohl beim Abwasser als auch bei der Abluft viele mögliche Schadstoffe überhaupt nicht berücksichtigt. So gibt es etwa keine Informationen über mögliche Verunreinigungen des Abwassers mit Aluminium, Nickel und Chrom“, bemängelt Schuster und ergänzt, dass außerdem Daten über die Kohlenmonoxid-Emissionen durch das inkludierte Gas-Kraftwerk sowie mögliche Abfälle und deren Entsorgung ausgespart wurden. Dies sind nur einige der von Greenpeace und ÖKOBÜRO im gemeinsamen Einspruch beanstandeten Mängel – eine Auflistung der Einwendungen von Greenpeace und ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung finden Sie unter http://bit.ly/1K0s0gT
Darüber hinaus wurden im bisherigen Prozess Naturschutzauswirkungen stark vernachlässigt. Der betroffene Mur-Abschnitt beherbergt natürliche Vorkommen bedrohter Fischarten wie den international geschützten Huchen und die Äsche. Anfang 2015 wurde in diesem Bereich der Mur außerdem der so genannte Smaragdgressling nachgewiesen – eine bis jetzt noch nirgendwo anders auf der Welt bekannte Fischart aus der Gattung der Gründlinge. „Bevor nicht geklärt ist, wie sich die Einleitung von aufgewärmtem Wasser und Verhüttungsabwässern auf die seltenen und einzigartigen Fischbestände der Mur auswirkt, darf diese Anlage keinesfalls genehmigt werden“, fordert Gebhard Tschavoll. Der WWF-Naturschutzexperte befürchtet massive Schäden für die steirische Fischfauna. Die Einwendung des WWF finden Sie unter http://bit.ly/1EjnqrH
Rückfragehinweis:
Herwig Schuster, Umwelt-Chemiker, Greenpeace CEE in Österreich, Tel.: +43 (0)664 431 92 14, E-Mail: herwig.schuster@greenpeace.org
Melanie Aldrian, Pressesprecherin, Greenpeace CEE in Österreich, Tel.: +43 (0)664 6126 725, E-Mail: melanie.aldrian@greenpeace.org
Claudia Mohl, Pressesprecherin, WWF, Tel. +43 (01) 488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Gebhard Tschavoll, Naturschutzexperte, WWF , Tel. +43 (0)676 83 488 303, E-Mail:gebhard.tschavoll@wwf.at
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Mit der gemeinsamen Aktion „Renaturieren statt Betonieren“ zur WWF Earth Hour können wir ein Zeichen setzen und eine politische Trendumkehr einfordern.