Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Unökologisches und unrentables Murkraftwerk spaltet Graz
![Mur © Clemens Könczöl/Rettet die Mur](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/06/4dd4d176c5019.jpg)
Presseaussendung WWF
Wien, Graz am 21. Oktober 2016 – Der politische Schachzug des Grazer Bürgermeisters Siegfried Nagl, die Volksbefragung zum geplanten Murkraftwerk per Bescheid zu verhindern hat weitreichende Folgen: Neuwahlen in der steirischen Landeshauptstadt werden immer wahrscheinlicher. Der WWF warnt in dieser unübersichtlichen Situation davor, mit dem Bau des umstrittenen Kraftwerks Graz-Puntigam zu beginnen. Die Umweltorganisation appelliert an die Grazer Stadtregierung, eine Nachdenkpause einzulegen, damit nicht noch mehr Öl ins Feuer gegossen wird. Diese Pause sollte dazu genützt werden, die Volksbefragung auf Basis des Votums der Grazer BürgerInnen vorzubereiten und in Ruhe durchzuführen. Erst danach sollte über einen Baustart nachgedacht und Gespräche mit Investoren geführt werden.
Derzeit prüft die Wien Energie eine mögliche 50-Prozent-Beteiligung am Murkraftwerk – eine Entscheidung, die sich nicht nur auf finanzielle Aspekte beschränken darf, ist Gebhard Tschavoll vom WWF Alpenflüsseprogamm überzeugt: „Als Investor sollte man sich gut überlegen, ob man ein Vorhaben mit erheblicher sozialer Sprengkraft fördert, an dem sogar eine Stadtregierung scheitern könnte,“ so Tschavoll. Nicht von ungefähr hätten sich sowohl der Verbund als auch die EVN bereits aus dem Projekt Graz-Puntigam zurückgezogen, das Österreichs teuersten Strom aus Wasserkraft produzieren würde: Bereits Anfang des Jahres prognostizierte der renommierte Energieexperte Jürgen Neubarth auf Basis offizieller Daten der Energie Steiermark, dass eine Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks Graz-Puntigam auch in 50 Jahren nicht erreicht werden könne – egal wie gut oder schlecht es betrieben würde.
Der WWF fordert daher, die Mittel der Steuerzahler in zukunftsfähigere Projekte zu investieren, als in ein unrentables, unökologisches und gesellschaftlich umstrittenes Kraftwerk, das nur mittels Ausnahmebewilligung durchzuboxen war und nun droht, die Grazer Bevölkerung zu spalten.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 0676/83 488 203
Gebhard Tschavoll, WWF-Flussexperte, Tel. 0676/83 488 303
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