Lea ist der erste WWF-Naturschutzhund. Im Video gibt es Einblicke, wie sie in der Praxis arbeitet.
Verspätet, versteckt, nicht budgetiert. Verkehrspolitik in Österreich bleibt eine Klimakatastrophe

Wien, am 8. April 2019. Mit vielen Monaten Verspätung wurde klammheimlich der „Sachstandsbericht Mobilität“ als Publikation des Umweltbundesamts veröffentlicht. Diese intransparente Vorgehensweise sowie auch die Inhalte des Berichts legen, laut WWF Österreich, die Verfehlungen der Bundesregierung in der Verkehrspolitik offen. „Statt eine nachhaltige Zukunft zu gestalten lässt die Bundesregierung Menschen und Wirtschaft mit der Klimakatastrophe alleine. Im Verkehrsbereich verschleudert Finanzminister Löger Steuermillionen an die Klimasünder Luftfahrt und fossile Treibstoffe anstatt faire Wettbewerbsbedingungen für nachhaltigen Transport zu schaffen“, kritisiert Karl Schellmann, Klima- und Energieexperte vom WWF Österreich. „Insbesondere im Gütertransport ist der Preis entscheidend. Die Weigerung des Finanzministers, eine echte Ökologisierung des Steuer- und Abgabensystems durchzuführen führt zu einer Marktverzerrung und einer Klimabelastung von mehreren Millionen Tonnen CO2.“
Der Verkehrssektor ist jener mit dem größten CO2-Anstieg. Eine nachhaltige Verkehrspolitik brächte somit viele Antworten auf die Fragen der streikenden Jugendlichen. „Fossile Mobilität, wie sie derzeit praktiziert und noch immer politisch unterstützt wird, zerstört tatsächlich viel Zukunft. Der Sachstandsbericht Mobilität zeigt mehrere passende Möglichkeiten für eine klimafreundliche und zukunftsweisende Verkehrspolitik auf. Allein die Bundesregierung lässt die Empfehlungen der eigenen Expertinnen und Experten links liegen. So ist es kein Wunder, dass Österreich in internationalen Klimarankings unter dieser Regierung weiter abrutscht und bei der Analyse von Germanwatch nur noch in der Kategorie ‚schlecht‘ zu finden ist. Hier nützt kein politisches Schönreden, sondern nur rasches Handeln“, so WWF-Vertreter Karl Schellmann. Für eine nachhaltige Emissionsreduktion empfiehlt der Sachstandsbericht Mobilität ein Gesamtmobilitätskonzept, das neben einer grundsätzlichen Vision auch konkrete Maßnahmen und Zuständigkeiten definiert. Als essenziell für einen erfolgreichen Mobilitätswandel nennt der Bericht die budgetäre Planung sowie eine ökologische Steuerreform.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan, WWF-Pressesprecher, Tel.: +43 676 834 88 308, vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neuer WWF-Report: Tiefseebergbau würde Nachhaltigkeitsziele aushebeln
Internationale Meeresbodenbehörde berät über Rohstoffabbau in der Tiefsee – Neuer WWF-Report zeigt Risiken auf: UN-Nachhaltigkeitsziele und Weltnaturabkommen gefährdet
Nach Tiwag-Eingeständnis: WWF fordert Mattle zu Kaunertal-Stopp auf
Tiwag bestätigt, dass Bildung von Gletscherseen bisher “kein Thema” war – Risiko für Flutwelle wird ignoriert – WWF: “Mattle muss die Reißleine ziehen”
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert geplante Abschwächung als “kontraproduktiv und gefährlich”
Nach Berner Konvention auch Absenkung des Wolf-Schutzstatus in EU-FFH-Richtlinie angekündigt – WWF befürchtet dramatische Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF-Erfolg: Künstliche Intelligenz spürt Geisternetze auf
Dank künstlicher Intelligenz und einer neuen Plattform können herrenlose Fischernetze jetzt schneller aufgespürt und geborgen werden. Ein wichtiger Erfolg für den Schutz unserer Meere und seiner Bewohner!
WWF-Erfolg: Bienen als natürliche Elefantenwächter in Afrika
Konflikte zwischen Menschen und Elefanten sind in einigen Regionen Afrikas eine Herausforderung – doch eine innovative Lösung in Simbabwe und Tansania zeigt Erfolg. Die ungewöhnlichen Helfer sind zwar winzig, aber sehr effektiv: Bienen.
Frühlingsbote: Erster Weißstorch des Jahres in Marchegg gelandet
Störche kehren aus Winterquartier zurück – 2024 war ein sehr gutes Jahr für den Bestand – WWF-Auenreservat bietet ausgezeichnete Lebensbedingungen
Weltnaturkonferenz: WWF sieht Schritte in die richtige Richtung
Staatengemeinschaft beschloss Regelung zur Finanzierung des Weltnaturabkommens – WWF spricht von “notwendigen Maßnahmen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen”
Regierungsprogramm: WWF fehlen große Würfe
Umweltschutzorganisation: Arbeitsprogramm der Dreier-Koalition enthält positive Ansätze, aber auch viele Schwächen, Lücken und Widersprüche – Große Würfe und Prioritäten fehlen