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Was wir von der Klimakonferenz COP27 erwarten
Zwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 6. bis 18. November 2022 findet die 27. Internationale Klimakonferenz im ägyptischen Sharm El-Sheikh statt. Dieser Klimagipfel der UN wird mit COP27 abgekürzt. Das steht für „Conference of the Parties“, also für eine Konferenz der Vertragsstaaten des UN-Rahmenübereinkommens zum Klimawandel. Bei der COP27 treffen sich Entscheidungsträger*innen aus über 190 Ländern, um über die Umsetzung des Pariser Klimaschutz-Abkommens zu verhandeln. Darunter ist auch Österreich.
Der WWF Österreich ist vor Ort in Sharm El-Sheikh, um bei dieser wichtigen Konferenz dabei zu sein. Alle Entscheidungen, die auf dem Klimagipfel getroffen oder nicht getroffen werden, sind im Kampf gegen die globale Klimakrise essenziell. Als WWF Österreich haben wir einige Erwartungen an die COP27. Wir haben unseren thematischen Fokus in 5 Punkten zusammengefasst.
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1. Natur als Klimaschutz-Verbündete
Die Natur spielt für das Erreichen der Klimaziele eine große Rolle. Die Klimakrise treibt den Verlust der Natur voran und die Zerstörung natürlicher Ökosysteme verschärft wiederum die Klimakrise. Diese fatale Beziehung muss stärker ins Bewusstsein gerückt werden. Wir müssen es auf der Klimakonferenz schaffen – so wie im Pariser Abkommen vorgesehen – die globale Erhitzung auf 1,5°C zu begrenzen, um einen weltweiten Rückgang der funktionierenden Ökosysteme und einen unumkehrbaren Verlust der Artenvielfalt zu verhindern. Die COP27 bietet die Chance, den Klimaschutz und den Schutz unserer Biodiversität auf den richtigen Weg zu bringen.
2. Energiewende beschleunigen
Zwei wichtigen Themen muss viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden: dem Energiesparen und dem Ausbau von erneuerbaren Energien. Durch den Ukraine-Krieg wurde unsere Abhängigkeit von billiger fossiler Energie brutal offengelegt. Dadurch ist ins allgemeine Bewusstsein gerückt, dass Öl, Gas und Kohle nicht nur die Erdatmosphäre erhitzen, sondern auch Freiheit und Sicherheit bedrohen. Die Klimakonferenz muss überfällige Schritte hin zu einem kompletten Ausstieg aus fossilen Energieträgern setzen. Gerade Europa ist hier gefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen.
3. Wiener Klimakonferenz
Österreich sollte sich in Sachen Klimapolitik offensiv positionieren. Ein konkreter Schritt für die Bundesregierung wäre die Bewerbung Österreichs für die Abhaltung der UN-Klimakonferenz im Jahr 2026, wenn zum nächsten Mal wieder ein Staat aus dem Westen an der Reihe sein wird. Österreich könnte in seiner Rolle als „Brückenbauer“ beweisen, dass es zwischen den Erwartungen der verschiedenen Staaten vermitteln kann. Zudem könnte das zwei Wochen lang auf Österreich gerichtete Scheinwerferlicht einer globalen Klimakonferenz dem Stillstand in der heimischen Klimapolitik entgegenwirken.
4. Ambitioniertere Maßnahmen
Flutkatastrophen, Hitzewellen, Waldbrände und tropischen Stürme: Auch der Weltklimarat IPCC hat mit seinem letzten Sachstandsbericht die massiven Konsequenzen der Klimakrise, aber auch den Handlungsdruck für eine klimagerechte Zukunft aufgezeigt. Derzeit besteht sowohl eine Lücke bei der Ambition als auch bei der Umsetzung. Die COP27 biete die Chance für die internationale Gemeinschaft, endlich gegenzusteuern und ambitionierte Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise zu treffen. Es geht um konkrete Schritte, die über abstrakte Klimaversprechen hinausgehen. Dazu gehört die dringende Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen für jeden einzelnen Sektor.
5. Höhere Klima-Hilfen
Die Kosten des sofortigen Handelns sind deutlich geringer, als die hohen Kosten der Untätigkeit. Schon jetzt werden die Grenzen der Anpassungsfähigkeit in vielen Regionen, vor allem im globalen Süden, überschritten. Klimabedingte Schäden und Verluste treten ein. Deshalb dürfen die Industrieländer nicht länger zögern, wenn es darum geht, die versprochenen Klima-Hilfen von jährlich 100 Milliarden US-Dollar zur Verfügung zu stellen. Zudem muss ein neues Ziel für die öffentliche Klimafinanzierung für die Zeit nach 2025 so schnell wie möglich vereinbart werden. Derzeit stehen nicht einmal ansatzweise genügend Mittel für die Finanzierung der klimabedingten Schäden zur Verfügung. Es ist eine Frage der Klimagerechtigkeit, dass auf der COP27 Schritte gesetzt werden, um die stark gefährdeten Länder in Zukunft stärker zu unterstützen.
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