Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
Weg frei für besseren Bärenschutz in Kärnten

Wien, Klagenfurt am 18. Januar 2011 – Der Rücktritt Josef Martinz’ als Agrarlandesrat, gibt FPK-Parteichef und Landeshauptmann-Stv. Uwe Scheuch die Gelegenheit, eine neue Ära im Braunbärschutz einzuläuten und endlich das längst überfällige Genmonitoring einzuführen. Eine entsprechende Forderung des WWF, liegt seit über zwei Jahren der Kärntner Landesregierung vor und muss nur beschlossen werden. “Wir hoffen, dass Achill Rumpold eine positivere Einstellung zu Bären und Wölfen hat als sein Vorgänger, der diese geschützten Tierarten ja bekanntlich allesamt lieber tot als lebendig gesehen hätte”, erklärt Christian Pichler vom WWF. Der zuletzt aus Slowenien über Kärnten und die Steiermark nach Salzburg eingewanderte besenderte Wolf zeige, wie wichtig moderne Methoden im Wildtiermanagement sind.
Uwe Scheuch – unter anderem zuständig für Naturschutz und Jagd – wollte das genetische Monitoring nicht ohne Zustimmung der ÖVP einführen. “Jetzt liegt es an Rumpold, dieses Projekt zu ermöglichen”, appelliert Pichler an den neuen Agrarlandesrat. “Selbstverständlich haben durch Bären oder Wölfe geschädigte Landwirte Anspruch auf rasche und unbürokratische Schadensabgeltung”, unterstreicht Pichler. “Diese Praxis funktioniert in Kärnten ohnehin gut.” Nun dürfe Kärntens Politik nicht länger den Einstieg des Bundeslandes in ein modernes Bärenmanagement, wie es auch in den Nachbarländern Slowenien und Italien längst Standard ist, bremsen.
Für den WWF ist die wissenschaftlich anerkannte Methode der systematischen Erfassung und Beobachtung der Bärenbestände, essentiell für das Überleben der Großen Beutegreifer in Österreich. “Nur was man kennt, kann man auch schützen”, so Pichler. “Derzeit wissen wir ja nicht einmal genau, ob Weibchen unter den Kärntner Bären sind bzw. ob slowenische Bärenweibchen bis nach Kärnten hinaufgelangen können, oder ob man hier nachhelfen müsste”, so der Biologe. Es liegt nun in der Hand Kärntens, dem Braunbär das Schicksal seiner Artgenossen in den Kalkalpen zu ersparen, wo man tatenlos zugewartet hat, bis 2010 auch der letzte Bär einer Population mit insgesamt bis zu 35 Tieren verschwunden war.

Österreich ist als EU-Mitglied verpflichtet, für den Schutz und Erhalt der – nicht nur in Österreich geschützten, sondern auch laut europäischer Umweltgesetzgebung prioritären –
Tierart zu sorgen. Dazu gehören Information, Aufklärung und Einbindung der durch Bären oder Wölfe betroffenen Bevölkerung ebenso, wie geeignete Methoden der Überwachung der Bestände.
Rückfragehinweis:
Claudia Mehl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Christian Pichler, WWF-Bärenexperte, Tel. 01/488 17-279,
E-Mail: christian.pichler@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal