Reduktion der Verschwendung sollte in jedes Maßnahmenpaket gegen die hohe Teuerung integriert werden – Bundesregierung sollte Lebensmittelspenden erleichtern
Weltklimarat warnt vor Gletschersterben – WWF fordert Rettungspaket

Wien, Monte Carlo, am 25. September 2019. Anlässlich des am Mittwoch veröffentlichten Sonderberichtes des Weltklimarates (IPCC) fordert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich eine rasche Reaktion der Politik auf die Ergebnisse des Wissenschaftsgremiums. „Die zuständigen Regierungen dürfen jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern müssen rasch und ambitioniert handeln – weltweit und auch in Österreich. Wir brauchen ein wirksames Klimapaket und einen starken Gletscherschutz, der ohne Ausnahmen durchgesetzt wird. Das gilt vor allem für naturzerstörerische Projekte wie die Gletscherverbauung Pitztal-Ötztal“, sagt Alpenschutzexperte Josef Schrank vom WWF Österreich. Denn das Schmelzen der Eisschilde und Gletscher beschleunige nicht nur den Anstieg der Meeresspiegel weltweit, sondern sorge laut den Autoren des IPCC-Berichts gerade in den Alpen für instabiler werdende Hänge, weil Permafrostböden auftauen. „Das erhöht das Risiko für Felsstürze und Hangrutschungen und sorgt noch dazu für steigende CO2-Emissionen“, warnt Schrank.
Österreich ist aufgrund seiner alpinen Lage besonders unter Druck, da höher gelegene Bergregionen und die Gletscher sich deutlich schneller als der weltweite Durchschnitt erwärmen. Schon in wenigen Jahrzehnten drohen weitgehend eisfreie Alpen – und das hat zunehmend auch Folgen für unsere Lebensgrundlagen. „Mit dem Gletscherschwund sinken auch die Wasserreserven in den Alpen. Weitere Gletscherverbauungen für den Massentourismus wie aktuell in Tirol können wir uns daher einfach nicht mehr leisten, weil Natur und Klima damit noch stärker belastet werden. Jetzt müssen wir retten, was noch zu retten ist“, sagt Josef Schrank.
Gletscherwildnis schützen statt verbauen
Der WWF-Alpenschutzexperte verweist insbesondere auf die naturzerstörerischen Projektpläne der Gletscherverbauung Pitztal-Ötztal, wo drei bisher unberührte Gletscher massiv verbaut werden sollen. „Die Verbauung unberührter Gletscherwildnis mit energiefressender Infrastruktur ist sinnbildlich für die verfehlte Klima- und Umweltpolitik Österreichs: Anstatt die großen Herausforderungen unserer Zeit – Klimakrise, Biodiversitätskrise und Flächenfraß –auf allen Ebenen zu bekämpfen, herrscht eine fahrlässige Kurzsichtigkeit seitens der Entscheidungsträger“, kritisiert Josef Schrank.
Rückfragehinweis:
Mag. Volker Hollenstein
Politischer Leiter WWF Österreich
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Mobil: +43664 5013158
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
UN-Plastik-Verhandlungen: WWF fordert Abkommen gegen tödliche Plastikflut
UN-Plastik-Verhandlungen starten – Plastikmüll als Gefahr für Mensch und Tier – WWF-Weckruf: Tödliche Plastikflut stoppen, bevor es zu spät ist.
WWF-Erfolg: Neuer Meilenstein für Kroatiens Auen
Der erste Kilometer des Bjelobrdska Altarms bei Osijek wurde erfolgreich ausgebaggert – der Auftakt für eine Flusslandschaft, die wieder lebendiger wird. Denn die Renaturierung im 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau kommt sowohl dem Auwald als auch vielen Arten zugute.
WWF-Erfolg: Rekord bei Störchen, Jubiläum bei Konik-Pferden
Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf