Umweltschutzorganisation: Ablehnung der Länder beruht auf einem inhaltlich längst überholten Verhandlungsstand – Blockade einer europaweiten Weichenstellung durch Österreich sachlich nicht mehr zu rechtfertigen
Weltspartag: WWF fordert Klima- und Naturschutz im Kerngeschäft der Banken
Anlässlich des Weltspartages am Montag, 31. Oktober macht die Umweltschutzorganisation WWF Österreich auf den enormen Aufholbedarf von Österreichs Banken in puncto Klima- und Naturschutz aufmerksam. Laut der neuen WWF-Bankenstudie hat keine der 14 analysierten Banken bisher eine umfangreiche Strategie für das Erreichen der Pariser Klimaziele im Kerngeschäft verankert. Noch schlechter ist das Zeugnis für die fehlenden Naturschutz-Strategien – hier sind gleich zehn Institute absolute Nachzügler im Ranking. “Unser Geld finanziert im Hintergrund vielfach klima- und umweltschädliche Geschäfte. Dabei hätten wir mit der Finanzbranche einen riesigen Hebel im Kampf gegen die Klima- und Biodiversitätskrise in der Hand – die Banken müssen ihn endlich umlegen“, sagt Jakob Mayr, Experte für nachhaltige Finanzen beim WWF Österreich. Laut WWF sollten Klima- und Umweltschutz-Kriterien systematisch ins Kerngeschäft der Banken integriert werden – also bei allen relevanten Entscheidungen, Finanzierungen und Produkten eine wichtige Rolle spielen. “Außerdem muss für Konsument*innen endlich transparent erkennbar sein, was mit ihrem Geld passiert – nur so können sie sich für nachhaltige Produkte entscheiden”, fordert Jakob Mayr vom WWF.
Für die gemeinsame Studie hat der WWF gemeinsam mit PwC Österreich die Schlüsselfelder Unternehmensführung, Sparen und Anlagen sowie Kredite und Finanzierungen bewertet – basierend auf Fragebögen, Interviews und eigenen Recherchen. Fazit: “Keine der untersuchten Banken kann eine umfassende Strategie zur Dekarbonisierung des Kerngeschäfts vorlegen, wie sie die Ziele des Pariser Klimavertrags erfordern”, sagt Mayr. Konkrete Ziele gibt es meist nur für die eigene Betriebsökologie, die aber bei Banken im Vergleich zu Finanzierung und Investment viel weniger relevant ist. Auch das Volumen an nachhaltigen Finanzprodukten ist im Vergleich zu konventionellen Produkten immer noch gering.
Im Bereich Biodiversität ist es noch dramatischer: Nur vier der 14 erfassten Banken beschäftigen sich damit in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie, das aber nur sehr oberflächlich. Keine einzige Bank hat eine Biodiversitätsstrategie für ihr Kerngeschäft. “Der große Einfluss ihrer Tätigkeit auf die Vielfalt der Ökosysteme und Arten ist den meisten Banken noch gar nicht bewusst. Das muss sich dringend ändern”, sagt WWF-Experte Jakob Mayr.
Weitere Infos:
WWF-Bankenstudie
WWF-Finanzguide
Downloads
News
Aktuelle Beiträge
Schulterschluss gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal: Umweltschutzorganisationen appellieren mit Mitmach-Aktion an Tirols Landeshauptmann
WWF und GLOBAL 2000 starten E-Mail-Aktion mit öffentlichem Protest im Kühtai: Naturverträgliche Energiewende gefordert – LH Mattle muss Ausbau Kraftwerk Kaunertal stoppen und einzigartiges Platzertal retten
WWF: Brutfloß soll Überleben der Flussseeschwalbe sichern
Letzte Brutkolonie der Flussseeschwalbe im Osten Österreichs durch Flussregulierungen vom Aussterben bedroht – künstliches Brutfloß als sicherer Nistplatz – WWF fordert Schutzgebiete und Renaturierungen an der March
WWF-Erfolg: Ein Brutfloß für Flussseeschwalben
Ein Making-Of-Video zeigt unseren jüngsten Erfolg: Wir haben an der March ein Brutfloß für Flussseeschwalben gebaut! Die Zugvögel sind hierzulande akut vom Aussterben bedroht.
VCÖ und WWF: Mehr als 17.000 Hasen pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs
Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Natürliche Schutzmaßnahmen: WWF, Österreichische Bundesforste und viadonau stellen gemeinsame Projekte vor
Umweltschutzorganisation und Unternehmen zeigen gemeinsam Vorteile natürlicher Schutzmaßnahmen – für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
WWF-Umfrage zur EU-Wahl: Drei von fünf Parteien wollen starken Green Deal
WWF-Check zeigt Unterstützung für Green Deal mit „zusätzlichen und stärkeren“ Maßnahmen – Große Unterschiede bei Natur- und Klimaschutz sowie Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF: Dringend Alternativstandorte für Krankenhaus Gols prüfen
Negative Folgen für Wasserhaushalt und geschützte Arten – Naturverträglichere Alternativen in unmittelbarer Nähe vorhanden – WWF fordert bessere Standortprüfung
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert fahrlässige Bundesländer-Blockade
Umweltschutzorganisation: Bundesländer blockieren europäischen Kompromiss – Angriff auf Naturschutz ist verantwortungslos