Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Wieder zurück aus Afrika: Der erste Storch ist in Marchegg gelandet

Presseaussendung
Wien/Marchegg, am 17. März 2016 – Kurz vor Frühlingsbeginn landete heute der erste Storch im WWF-Reservat Marchauen in Niederösterreich. Der Vorbote der Marchegger Weißstorchkolonie wählte den Storchenhorst auf dem Heimatmuseum in der Schlossanlage. „Innerhalb der nächsten beiden Wochen werden die übrigen Störche nach und nach im Schutzgebiet eintreffen, ihre riesigen Nester einem Frühjahrputz unterziehen und weiter ausbauen“, freut sich Marion Schindlauer vom Storchenhaus Marchegg über den Auftakt der diesjährigen Weißstorchsaison.
Schutzgebiete wie das Natura 2000 – Gebiet March-Thaya-Auen sind für das Überleben seltener bedrohter Arten enorm wichtig. „Dass der Weißstorch in Österreich und den Nachbarstaaten noch nicht ausgestorben ist, ist vor allem der strengen EU-Gesetzgebung zu verdanken“, erklärt Schindlauer. Die Vogelschutzrichtlinie der EU stellt sicher, dass die Mitgliedsstaaten der Union Artenschutzmaßnahmen für bedrohte Vogelarten wie den Weißstorch durchführen sowie länderübergreifende Schutzgebiete ausweisen, wo er langfristig überleben kann.
Nach und nach werden die Störche nun wieder ihre riesigen Baumhorste in den alten Eichen beim Schloss Marchegg beziehen. Dann stehen erst mal „Renovierungsarbeiten“ an den Horsten an, bevor mit dem Balzen begonnen wird. Danach geht es ans Brutgeschäft. „2015 haben in den Unteren Marchauen 40 Storchenpaare 105 Junge großgezogen“, bilanziert Marion Schindlauer vom Storchenhaus Marchegg äußerst positiv. Meister Adebar hat damit den besten Bruterfolg seit vier Jahren erzielt. Das gute Ergebnis des letzten Jahres ist auf den milden Winter zurückzuführen. Dadurch konnten sich Mäuse, welche neben Fröschen eine wichtige Nahrungsgrundlage sind, zahlreich vermehren. „Besonders bemerkenswert war, dass es acht Marchegger Paare geschafft haben, jeweils vier Junge großzuziehen – eine beachtliche Leistung der Eltern!“, so Schindlauer.
Dank der jährlichen Überschwemmungen findet Meister Adebar auf den Auwiesen und in den Tümpeln Nahrung im Überfluss. Insekten, Frösche, Krebse und kleine Fische tummeln sich in der Au dies und jenseits der March, die die Staatsgrenze bildet. „Das Natura 2000-Netzwerk sichert die Lebensgrundlage für die Weiß- und Schwarzstörche grenzüberschreitend. Zwar brüten sie in den alten Eichen auf Österreichischer Seite der March, aber ihre Nahrung finden Sie auch auf den Wiesen auf der slowakischen Seite“, erklärt Schindlauer.
Für die weit umherziehenden Störche ist es notwendig, dass ihre Lebensräume nicht nur in Österreich, sondern im gesamten EU-Raum unter Schutz stehen. Nur wenn es genügend feuchte Wiesen gibt, wo der Storch seine Nahrung findet und er geeignete Nistbäume in wasserreichen Lebensräumen wie Flussauen vorfindet, haben die Stelzvögel eine Überlebenschance. Deshalb ist es wichtig, dass die effiziente europäische Naturschutzgesetzgebung nicht aufgeweicht wird.
Mit dem Frühlingsbeginn öffnet auch das Storchenhaus im Schlosspark Marchegg wieder seine Pforten. Über das Jahr verteilt werden spannende Exkursionen in die Au angeboten und über andere attraktive regionale Ausflugsziele und Tourismusangebote informiert. Im angeschlossenen Shop sind Bio- und regionale Produkte erhältlich.
Infos zum Angebot des Storchenhauses: www.wwf.at/storchenhaus
Über das Schutzgebiete-Netzwerk Natura 2000: https://www.wwf.at/natura2000
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf