Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
Wiederbelebung eines Naturjuwels: Renaturierung der March-Auen abgeschlossen

St. Pölten / Marchegg (14.06.2019); Die March mit ihren Auwäldern zählt zu den wertvollsten Naturjuwelen des Landes. Im Zuge des LIFE+ Projekts „Renaturierung Untere March-Auen“ wurden seit 2017 bedeutende gewässerökologische Verbesserungen und Renaturierungen durchgeführt, um den Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wieder nachhaltig aufzuwerten. Dafür wurden insgesamt 4,4 Mio. Euro investiert. Nun konnten die gröbsten Bauarbeiten abgeschlossen werden, worüber sich LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf gemeinsam mit den Projektpartnern viadonau, WWF Österreich und dem Landesfischereiverband sehr freuen.
LH-Stellvertreter Pernkopf: „Das Projekt ist ein Meilenstein im niederösterreichischen Gewässerschutz. Wir geben unseren Flüssen wieder Raum für freie Entfaltung und leisten damit auch einen großen Beitrag zum Artenschutz. Die March- und Donauauen sind Naturjuwele von europäischem Rang, die mit den aktuellen Renaturierungsmaßnahmen ihre ökologische Funktion noch besser erfüllen können.“
viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler: „viadonau zeigt gemeinsam mit den Projektpartnern einmal mehr, wie wichtig es ist, sich für neuen Lebensraum und Nachhaltigkeit stark zu machen. Die March stellt ein einzigartiges Fluss- und Ökosystem dar, dessen Artenvielfalt und Schönheit nun durch die umgesetzten Maßnahmen auch für weitere Generationen gesichert ist.“
WWF-Projektleiter Michael Stelzhammer: „Das Projekt bringt nicht nur Verbesserungen für die March selbst, sondern auch für ihre Auen. Auf den neu geschaffenen Feuchtwiesen und Sutten findet der Weißstorch einen reich gedeckten Tisch und Amphibien einen wichtigen Lebensraum. Mit dem Beweidungsprojekt im WWF-Reservat wurden Pferde als naturnahe Landschaftsgestalter in die Marchauen gebracht und das Gebiet somit auch für Naherholungssuchende aufgewertet.“
Auch der Landesfischermeister des NÖ Landesfischereiverbands Karl Gravogl freut sich über die Erfolge des Projekts: „Mit der Wieder-Anbindung der Seitenarme an die March können die Fische wieder vom Hauptfluss in die Nebenarme zum Laichen wandern. Das schafft wieder mehr natürlichen Lebensraum und stärkt die Fischpopulation. Das kommt letztendlich nicht nur den Fischen, sondern auch den Fischern zugute.“
Im Rahmen des Projekts wurden alte Flussregulierungen zurückgebaut: Die Stempfelbachmündung wurde naturnahe umgestaltet und ehemalige Nebenarme im Bereich von Marchegg wurden wieder an die March angebunden. Im Raum Baumgarten erfolgte die Vernetzung des Maritz-Gewässersystems. Dadurch entstanden mehrere Kilometer neu durchströmte Fließgewässer. Im Auenreservat Marchegg wurde in Zusammenarbeit mit dem WWF ein Beweidungsprojekt mit Konikpferden initiiert und in den Auvorländern werden extensive Bewirtschaftungsformen gefördert. Für gefährdete Vogelarten wurden wichtige Erhaltungsmaßnahmen gesetzt.
Die March stellt heute mit ihren Auen an der österreichisch-slowakischen Grenze, als einziger naturnaher Tieflandfluss pannonischer Prägung in Österreich, eine der bedeutendsten Flusslandschaften Mitteleuropas dar. Diese Landschaft ist Lebensraum von mehr als 90 in Österreich gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, von denen einige hier ihre in Europa wichtigsten Vorkommen besitzen (z.B. Rotbauchunke, Donau-Kammmolch, Rot- und Schwarz-Milan, Seeadler, Europäische Sumpfschildkröte, Flussmuschel, Hügelnelke oder Urzeitkrebse).
Das LIFE+ Projekt „Renaturierung „Untere March-Auen“ ist ein gemeinsames Projekt von viadonau, WWF und NÖ Landesfischereiverband, das zu 50% mit EU-Mitteln finanziert wird. Weitere Finanzierungspartner sind das Land Niederösterreich und das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. Am 22. und 23. Juni findet im Schloss Marchegg das „Renature Festival“ statt, bei dem tägliche Exkursionen ins Projektgebiet angeboten werden. Nähere Informationen unter www.life-march.at und www.marchegg.at.
Rückfragehinweis:
DI Jürgen Maier
Pressesprecher LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf
Landhausplatz 1, Haus 1
3109 St. Pölten
T: +43 2742 9005 – 12704
M: +43 676 812 15283
E: lhstv.pernkopf@noel.gv.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal