100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
Willkommen auf der Welt! – Nachwuchs bei den Flachlandgorillas

Frankfurt, 25. November 2010 – Erstmals waren Ökotouristen gemeinsam mit WWF-Rangern bei der Geburt eines Gorilla-Babys anwesend. Die Gruppe beobachtet schon rund zwanzig Minuten eine Sippe bei der Futtersuche, beim Spielen und Ausruhen, ohne dass die Tiere die geringste Notiz von den menschlichen Besuchern nahmen. "Dann begann sich die Gorilla-Frau Mopani plötzlich seltsam zu benehmen", berichtet eine Touristen. "Sie kauerte sich nieder, stützte ihren Kopf in die Hände und stöhnte leise. Plötzlich hörten wir einen leisen Schrei und sahen ein winziges Köpfchen zwischen ihren Beinen auftauchen. Wir konnten es einfach nicht glauben! Kurz darauf hielt Mopani ihr Kind in den Händen, durchtrennte vorsichtig mit den Zähnen die Nabelschnur und reinigte Kind und Hände sorgfältig mit ihrer Zunge!" Die Geburt dauerte keine Viertelstunde. Die anderen Gorillas hielten sich während dieser Zeit ruhig im Hintergrund auf.
Gorilladame Mopani ist nach WWF-Angaben eine erfahrene Mutter, die inzwischen vier Töchter zur Welt gebracht hat.
"Die vierjährige Bokata, ihr zweitjüngstes Kind, muss sich derzeit sichtlich daran gewöhnen, nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen", berichtet Johannes Kirchgatter, Referent Dzanga-Sangha bei WWF Deutschland. "Sie wird aber nun auch immer selbständiger." Der WWF hat inzwischen zwei sehr gut "habituierte", also an den Besuch von Menschen gewöhnte, Gorilla-Gruppen in Dzanga-Sangha.

"Jede Gorilla-Gruppe wird am Tag höchstens zweimal von Gruppen mit maximal drei Touristen, für nicht mehr als eine Stunde besucht", erklärt Kirchgatter. "Alle habituierten Gorillas sind inzwischen so daran gewöhnt, dass sie nicht mal ein eventuelles Nickerchen unterbrechen, wenn Besucher kommen. Das dadurch völlig natürliche Verhalten ist auch für die Forschung von unschätzbarem Wert. Wir wissen nun genau, wie viel Lebensraum eine Gorilla-Gruppe benötigt, wovon sie sich zu jeder Jahreszeit ernährt, welche Gefahren durch Krankheiten drohen können und vieles mehr."
Der WWF sieht in einem nachhaltigen und sanften Ökotourismus die Chance, der lokalen Bevölkerung eine alternative Einkommensquelle zu erschließen
und so die Wilderei zu bekämpfen. Bis zu 6.000 Menschenaffen werden nach WWF-Schätzungen jährlich für den illegalen Buschfleischhandel getötet. Gemessen an der langsamen Fortpflanzungsrate der Primaten stuft der WWF die Jagd auf Gorillas, Schimpansen und Bonobos als die Hauptgefährdungsursache für das Überleben dieser Arten ein.
Weitere Informationen:
Roland Gramling, Pressestelle, WWF Deutschland,
Tel: 0049-69-79144-216
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.