Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
Wirtschaftskammer-Forderungen nach Maulkorb sind abzulehnen!

Presseaussendung GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF
Wien, 13. 4. 2016 (OTS). Eine Woche vor der Vertragsunterzeichnung des Klimaschutzabkommens von Paris, lässt die Wirtschaftskammer mit demokratiepolitisch bedenklichen Aussagen aufhorchen. In der heutigen Aussendung fordert Stephan Schwarzer, Leiter der Umwelt- und energiepolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer, dass das Umweltbundesamt keine Klimaschutzszenarien im Auftrag Dritter durchrechnen solle.
„Das geht zu weit. Diese Forderung nach einem Maulkorb für wissenschaftliche Institutionen weisen wir auf schärfste zurück. Wir rufen die Wirtschaftskammer auf, wieder zu einem konstruktiven Dialog zurückzufinden und die Meinung anderer zu respektieren. Sie muss dazu beitragen dass innovative Unternehmen die Chancen der Energiewende nutzen können statt nur veraltete Fossil-Technologien zu vertreten. Präsident Christoph Leitl ist deshalb jetzt aufgefordert von diesen Äußerungen Abstand nehmen und ein klares Bekenntnis zur Energiewende in Österreich abzulegen,“ zeigen sich Leonore Gewessler, Geschäftsführerin von GLOBAL 2000, Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace und Jurrien Westerhof, politischer Leiter vom WWF bestürzt.
Klares Bekenntnis zur Energiewende von Präsident Christoph Leitl gefordert
Erst gestern hat das Umweltbundesamt ein Energiewendeszenario im Auftrag von erneuerbaren Energie-Verbänden präsentiert, das vorsieht ab 2020 nur noch Elektrofahrzeuge zuzulassen. Neue diesel- und benzinbetriebene Kfz, sollen dann nicht mehr in den Markt kommen. Weiters sollen der Einsatz fossiler Energie um 60 Prozent reduziert und der Anteil erneuerbarer Energie auf 60 % gesteigert werden. Diese Vorschläge kommen wenige Wochen bevor die Bundesregierung einen Prozess zur Energiestrategie starten will.
Die Umweltschutzorganisationen GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF fordern Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl deshalb jetzt auf klarzustellen, dass sich die Wirtschaftskammer konstruktiv in den Dialog einbringen wird und die Klimaziele von Paris für diesen Prozess die Basis sein müssen. „Spätestens seit der Klimakonferenz in Paris bewegt sich die gesamte Weltgemeinschaft in Richtung Klimaschutz. Der dazu notwendige Totalumstieg von einer hauptsächlich fossilen zu einer effizienten und völlig erneuerbaren Wirtschaftsweise muss und kann gelingen. Notwendig sind dazu allerdings ein rasches Handeln und eine konstruktive Haltung aller wichtigen Akteure, auch der Wirtschaftskammer. Den Kopf in den Sand zu stecken ist zu wenig. Eine Verweigerungshaltung von Funktionären ist unverantwortlich und geht an der Realität der innovativen Unternehmen in Österreich weit vorbei. Wirtschaft und Gesellschaft brauchen eine verlässliche politische Strategie um Teil einer erfolgreichen Energiewende zu sein.“ so die VertreterInnen von GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF abschließend.
Rückfragehinweis:
Johannes Wahlmüller, GLOBAL 2000-Klimasprecher, johannes.wahlmueller@global2000.at, Tel.: 0699 14 2000 41
Jurrien Westerhof, Politischer Leiter, WWF, jurrien.westerhof@wwf.at, Tel.: 0676 83 488 260
Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher, Greenpeace, adam.pawloff@greenpeace.org, Tel.: 0650 37 22 524
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert