Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Wirtschaftskammer-Forderungen nach Maulkorb sind abzulehnen!
![WWF Logo](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/59b118946118d.jpg)
Presseaussendung GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF
Wien, 13. 4. 2016 (OTS). Eine Woche vor der Vertragsunterzeichnung des Klimaschutzabkommens von Paris, lässt die Wirtschaftskammer mit demokratiepolitisch bedenklichen Aussagen aufhorchen. In der heutigen Aussendung fordert Stephan Schwarzer, Leiter der Umwelt- und energiepolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer, dass das Umweltbundesamt keine Klimaschutzszenarien im Auftrag Dritter durchrechnen solle.
„Das geht zu weit. Diese Forderung nach einem Maulkorb für wissenschaftliche Institutionen weisen wir auf schärfste zurück. Wir rufen die Wirtschaftskammer auf, wieder zu einem konstruktiven Dialog zurückzufinden und die Meinung anderer zu respektieren. Sie muss dazu beitragen dass innovative Unternehmen die Chancen der Energiewende nutzen können statt nur veraltete Fossil-Technologien zu vertreten. Präsident Christoph Leitl ist deshalb jetzt aufgefordert von diesen Äußerungen Abstand nehmen und ein klares Bekenntnis zur Energiewende in Österreich abzulegen,“ zeigen sich Leonore Gewessler, Geschäftsführerin von GLOBAL 2000, Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace und Jurrien Westerhof, politischer Leiter vom WWF bestürzt.
Klares Bekenntnis zur Energiewende von Präsident Christoph Leitl gefordert
Erst gestern hat das Umweltbundesamt ein Energiewendeszenario im Auftrag von erneuerbaren Energie-Verbänden präsentiert, das vorsieht ab 2020 nur noch Elektrofahrzeuge zuzulassen. Neue diesel- und benzinbetriebene Kfz, sollen dann nicht mehr in den Markt kommen. Weiters sollen der Einsatz fossiler Energie um 60 Prozent reduziert und der Anteil erneuerbarer Energie auf 60 % gesteigert werden. Diese Vorschläge kommen wenige Wochen bevor die Bundesregierung einen Prozess zur Energiestrategie starten will.
Die Umweltschutzorganisationen GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF fordern Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl deshalb jetzt auf klarzustellen, dass sich die Wirtschaftskammer konstruktiv in den Dialog einbringen wird und die Klimaziele von Paris für diesen Prozess die Basis sein müssen. „Spätestens seit der Klimakonferenz in Paris bewegt sich die gesamte Weltgemeinschaft in Richtung Klimaschutz. Der dazu notwendige Totalumstieg von einer hauptsächlich fossilen zu einer effizienten und völlig erneuerbaren Wirtschaftsweise muss und kann gelingen. Notwendig sind dazu allerdings ein rasches Handeln und eine konstruktive Haltung aller wichtigen Akteure, auch der Wirtschaftskammer. Den Kopf in den Sand zu stecken ist zu wenig. Eine Verweigerungshaltung von Funktionären ist unverantwortlich und geht an der Realität der innovativen Unternehmen in Österreich weit vorbei. Wirtschaft und Gesellschaft brauchen eine verlässliche politische Strategie um Teil einer erfolgreichen Energiewende zu sein.“ so die VertreterInnen von GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF abschließend.
Rückfragehinweis:
Johannes Wahlmüller, GLOBAL 2000-Klimasprecher, johannes.wahlmueller@global2000.at, Tel.: 0699 14 2000 41
Jurrien Westerhof, Politischer Leiter, WWF, jurrien.westerhof@wwf.at, Tel.: 0676 83 488 260
Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher, Greenpeace, adam.pawloff@greenpeace.org, Tel.: 0650 37 22 524
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...