Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: 100 Prozent sauberer Strom geht nur mit gutem Ökostromgesetz
![energie](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4a66ba93156cd.jpg)
WWF Presseaussendung
Wien, 20. April 2016 – Die Umweltorganisation WWF ruft die Bundesregierung dazu auf rasch ein neues Ökostromgesetz zu erarbeiten und zu beschließen. Dessen oberstes Ziel muss es sein Österreich im Jahr 2030 zu 100 Prozent mit im eigenen Land erzeugtem Ökostrom zu versorgen, wie dies auch von Bundeskanzler Werner Faymann und Umweltminister Andrä Rupprechter gefordert wurde. „Auch bei bestmöglichen Energieeinsparerfolgen ist ein weiterer Ausbau heimischen Ökostroms unter Berücksichtigung von Naturschutzgrenzen notwendig. Das hilft sowohl beim Klimaschutz als auch fördert es die heimische Wertschöpfung und schafft gleichzeitig Arbeitsplätze. Um die Ergebnisse des Pariser Klimaschutzvertrags in Österreich umzusetzen, muss der Einsatz fossiler Energien an allen Fronten zurückgedrängt werden. Diese schmutzigen Brennstoffe kosten der österreichischen Volkswirtschaft zwischen zehn bis 15 Milliarden Euro pro Jahr und sind unnötig teuer und klimaschädlich. Gerade bei der Stromversorgung hat Österreich die besten Voraussetzungen in den nächsten 15 Jahren unabhängig von Kohle, Öl und Gas zu werden. Damit dies wirklich gelingt, brauchen wir ein gutes Ökostromgesetz“, so Karl Schellmann, Leiter des Klima- und Energiebereiches im WWF.
Langjährige Erfahrungen und internationale Vergleiche zeigen, dass technologiespezifische Einspeisetarife die beste Grundlage für den Ausbau der Ökostromversorgung sind. Denn sie bringen zu den geringsten Kosten für die Stromkunden den stärksten Zubau sauberen Stroms. Der WWF lehnt Vorschläge zur Umstellung auf generelle Investitionsförderungen als Grundlage des Systems dezidiert ab, weil es nicht das Erzeugen von sauberer Energie sondern das Investieren in Anlagen honoriert. Mit solchen Investitionsförderungen ist nicht gewährleistet, dass diese Anlagen über ihre gesamte Lebensdauer optimal betrieben werden, was am Ende zu höheren Kosten führen kann.
Für den WWF kommen grundsätzlich alle erneuerbaren Energieträger in Frage, so lange Errichtung und Betrieb naturverträglich erfolgen. „Umfragen zeigen immer wieder, dass die Österreicher hinter der Energiewende stehen und sauberen Strom wollen“, so Schellmann. „Es ist ein großer Erfolg, dass in den vergangenen Jahren ein stetiger Ausbau der Ökostromversorgung stattgefunden hat, ohne dass die Stromrechnungen höher geworden sind. Wie Zonierungen bei der Windkraftnutzung zeigen, kann der Ausbau auch bei Naturschutzvorrang auf großen Flächen umgesetzt werden. Diese Erfolgsgeschichte muss auf einem verlässlichen Weg fortgesetzt werden und daher brauchen wir ein langfristig wirksames Ökostromgesetz“, fordert Schellmann.
Weitere Informationen:
Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...