Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Am 23. Oktober ist Internationaler Tag des Schneeleoparden
![Der Schneeleopard: Stark gefährdet nahaufnahme-von-liegendem-schneeleopard-frontal-wwf-fakten-schneeleopard-video](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/06/58da6f55d8192.jpg)
Wien, am 20. 10. 2017 – Anlässlich des Internationalen Tages des Schneeleoparden macht der WWF auf die wachsende Bedrohung dieser faszinierenden Tierart aufmerksam, von der es weltweit vielleicht nur noch 4.000 Individuen gibt. Die Klimaveränderung ist einer der Gründe dafür, dass seine Populationen weiter schrumpfen. „Der Schneeleopard könnte bald dem Eisbären den Rang ablaufen und zum neuen Symboltier des Klimawandels werden.“, bedauert Georg Scattolin, WWF-Artenschutzexperte, und führt aus: „Das liegt vor allem daran, dass sich die Baumgrenze aufgrund der Erderwärmung immer weiter nach oben verschiebt. Schneeleoparden benötigen jedoch offene, unbewaldete Hochgebirgsregionen. Ihr ohnehin zerstückelter Lebensraum verringert sich weiter.“, so Scattolin.
Ein zweiter Faktor ist die Viehwirtschaft, die dazu führt, dass die eigentlichen Beutetiere des Schneeleoparden wie Steinböcke oder Wildschafe, verdrängt werden. Wenn hungrige Schneeleoparden in Folge verstärkt Nutztiere jagen, geraten sie ins Visier der Weidetierbesitzer. Der WWF setzt sich dafür ein, dass Rachetötungen an Schneeleoparden vermieden werden, indem die Hirten beim Schutz ihres Viehs unterstützt und bei Rissen entschädigt werden. „Nur wenn der Schneeleopardenschutz mehr Rückhalt in der Bevölkerung gewinnt und wir die Menschen vor Ort für den Erhalt der Tiere begeistern können, haben die Gebirgskatzen langfristig eine Überlebenschance“, so Scattolin.
Der WWF ist seit 1996 im Schneeleopardenschutz in der Mongolei aktiv. Der WWF Österreich unterstützt dabei die Artenschutzbemühungen in den mongolischen Altai-Bergen. Ein Hauptaugenmerk liegt darauf, für mehr Akzeptanz unter der lokalen Bevölkerung zu sorgen, wobei auch die Umweltbildung von großer Bedeutung ist. „Um bei den Erwachsenen Bewusstsein für den Schneeleoparden zu schaffen, sind Kinder und Jugendliche die besten Botschafter. Deshalb setzt unsere Arbeit oft in den Schulen an“, erläutert Scattolin.
Weltweit werden die scheuen Tiere vor allem aufgrund ihres schönen Fells und ihrer Knochen gejagt. Ihre Körperteile erzielen hohe Preise auf dem Schwarzmarkt für asiatische Medizin und das Fell landet als Statussymbol an den Wänden oder Fußböden reicher Privatpersonen. Gemäß einer Studie von WWF und TRAFFIC wurden seit 2008 jährlich zwischen 221 und 450 Schneeleoparden getötet. In den nächsten 20 Jahren wird damit gerechnet, dass der Bestand um weitere 10 Prozent zurückgehen wird.
Grund zur Hoffnung gibt es indes für die Schneeleoparden in Nepal: Dort hat die Regierung einen ehrgeizigen Aktionsplan beschlossen. „Das Land will den Kampf gegen die Wilderei verstärken und Korridore einrichten, damit die Tiere zwischen ihren zerstückelten Lebensräumen wandern können“, erläutert Scattolin. Es bleibe zu hoffen, dass andere Schneeleopardenländer diesem Beispiel folgen, damit der „Geist der Berge“, wie die Großkatze genannt wird, langfristig überleben kann.
2013 kamen erstmals alle zwölf Länder Zentral- und Südasiens zusammen, in denen der Schneeleopard vorkommt, um über den Erhalt der Art zu beraten. Die Verbreitungsstaaten verabschiedeten schließlich ein Schutzprogramm mit dem Ziel, dass bis zum Jahr 2020 die 20 wichtigsten Gebiete für den Schneeleoparden unter Schutz gestellt werden. Der Tag dieser Vertragsunterzeichnung, der 23. Oktober, wird seither weltweit als „Internationaler Tag des Schneeleoparden“ gefeiert.
Wer den WWF bei der Rettung der Schneeleoparden unterstützen will, kann unter www.rette-den-schneeleopard.at eine Patenschaft abschließen – zugleich eine attraktive Geschenksidee für Weihnachten.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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