Großes Abenteuer für Luchsin Luna: Sie wurde im Rahmen des „ULyCA“-Projektes in den Wäldern bei Tarvis nahe der österreichischen Grenze freigelassen. Besonders einer wartet schon sehnsüchtig auf sie: Luchsmännchen Flori.
WWF: Arktisches Wintereis noch nie so dünn wie jetzt
WWF Presseaussendung
Gland/Schweiz, 20. März 2015 – Nachdem letztes Jahr das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880 war, meldet der WWF nun einen neuen Negativrekord, der die Folgen des Klimawandel drastisch vor Augen führt: Das arktische Meereseis hat heuer die geringste Winterausdehnung aller Zeiten erreicht. Dieses erschreckende Ergebnis präsentierte heute das US-amerikanische Datenzentrum für Schnee und Eis (NSIDC). Verantwortlich dafür war ein ungewöhnlich warmer Februar in Alaska und Russland. Der WWF befürchtet nun als Folge eine stärkere Eisschmelze im Sommer. Verglichen mit dem durchschnittlichen Maximum der Eisdecke bedeutet dies einen Verlust von 1,1 Millionen Quadratkilometern oder mehr als 12 Mal die Fläche Österreichs. „Ein großer Teil des Lebens auf der Erde hängt vom polaren Meereseis ab. Der WWF ruft den Arktischen Rat zu umfangreichen Schutzmaßnahmen der wichtigsten Eisregionen auf“, so Alexander Shestakov, Leiter des WWF Arktis-Programms.
Im September erreicht das arktische Eis sein Minimum durch die Eisschmelze im Sommer. Die maximale Ausdehnung des Eises wird im März nach dem arktischen Winter gemessen. Der jetzt erhobene Wert deutet darauf hin, dass das Eis heuer dünner ist, langsamer wuchs und sich weniger weit ausbreiten konnte. Das bedeutet, dass sich durch den Rückkoppelungseffekt die sommerliche Eisschmelze weiter beschleunigen könnte. Weißes Eis strahlt das Sonnenlicht zurück (Albedo-Effekt). Größere dunkle Wasserflächen absorbieren mehr Wärme und verstärken die Erwärmung von Wasser und Luft. Dünneres Eis schmilzt leichter. Dickes mehrjährig gewachsenes Eis wurde in den letzten beiden Jahrzehnten immer weniger. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigte, dass das arktische Meereseis seit 1975 um 65 Prozent ausgedünnt wurde.
70 bis 90 Prozent der polaren Eisschmelze geht auf den Klimawandel zurück, der von Treibhausgasen verursacht wird. „Der Klimawandel wirkt sich in der Arktis besonders dramatisch aus. Dieser jüngst gemessene Wert sollte uns ein Warnsignal sein. Denn der dramatische Verlust des Polareises hat unmittelbar zur Folge, dass sich auf der nördlichen Hemisphäre das Klima ändert: die Sommer werden niederschlagsreicher, die Winter strenger und die Wetterextreme häufen sich“, warnt Samantha Smith, die Leiterin des WWF Klima- und Energieprogramms.
„Die Ölkonzerne scharren schon in den Startlöchern um in den neuen eisfreien Zonen nach Erdöl zu bohren, dessen Verbrennung in Autos und Fabriken dann den Klimawandel weiter anheizen wird“, warnt WWF-Energiereferent Karl Schellmann. Wie viel Eis in der Arktis schmilzt ist auch vom Energiehunger hochindustrialisierter Länder wie Österreich abhängig. Der WWF fordert deshalb in seinen Energieszenarien eine konsequente Reduktion des Energieverbrauches bis 2050 auf die Hälfte des Wertes von 2010. Mit effizienten Technologien, Wärmedämmung und verstärkter Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr lässt sich das auch erreichen und gleichzeitig werden Arbeitsplätze und Wirtschaftschancen geschaffen.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231; E-Mail: franko.petri@wwf.at;
Zugang zur Studie: www.the-cryosphere.net/9/269/2015/tc-9-269-2015.html.
NSIDC: www.nsidc.org. Video: https://www.youtube.com/watch?v=FDRnH48LvhQ&feature=youtu.be.
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