Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”
WWF begrüßt Ablehnung des Abschussantrags für Bär und Wolf in Tirol

Wien, Innsbruck, 27.07.2019 – Die Naturschutzorganisation WWF Österreich befürwortet die umsichtige Entscheidung der Tiroler Behörden, den Abschussantrag für Bär und Wolf abzulehnen. Es bestehe weder eine akute Gefährdung noch eine Bedrohung für Menschen, die einen Abschuss rechtfertigen könnten. Der WWF sieht sich in der Forderung nach langfristig wirksamen sowie rechtskonformen Maßnahmen zur Konfliktvermeidung bestärkt und verlangt erneut Hilfe für betroffene Landwirte: „Es wurde genug Zeit mit Tatenlosigkeit, Panikmache und populistischen Abschussphantasien durch Vertreter der Landwirtschaft vergeudet. Am schnellstmöglichen Einsatz bereits angeschaffter Elektrozäune führt kein Weg vorbei. Die Ausrede, das wäre im hochalpinen Gelände nicht möglich, widerlegen die erfolgreichen Bemühungen in der Schweiz und einzelne Vorreiter in Österreich. Nachbarländer mit wesentlich höheren Bestandszahlen großer Beutegreifer bewerkstelligen den Schutz von Nutztieren vorbildlich“, konstatiert WWF-Experte Christian Pichler und fordert, dass insbesondere Almbauern ausgewogener informiert und besser unterstützt werden. Auch die mehrere Jahre dauernde Ausbildung von Herdenschutzhunden darf nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden, will man künftig Angriffe von Wölfen und Bären sowie unnötiges Tierleid minimieren.
Den uneinsichtigen Standpunkt der bäuerlichen Interessenvertreter kritisiert der WWF scharf: „Am strengen europaweiten Schutzstatus von Bär und Wolf wird sich auf absehbare Zeit und aus guten Gründen nichts ändern. Statt ständig nach Abschüssen zu rufen, muss die Landwirtschaftskammer ihre kurzsichtige Position überdenken, den berechtigen Sorgen der Landwirte endlich Rechnung tragen und die einzig konfliktvermeidende und rechtlich haltbare Lösung vorantreiben, nämlich wirksamen Herdenschutz“, so Pichler. Aufgrund steigender Populationszahlen in angrenzenden Ländern werden immer wieder Wölfe und Bären durch österreichisches Gebiet streifen, bzw. sich in der Alpenregion ansiedeln. „Der Griff zur Büchse wird den laufenden Nachzug von Raubtieren und weitere Risse nicht verhindern. Ohnehin unter schwierigen Bedingungen wirtschaftende Almbauern brauchen wirksamen Nutztierschutz und tatsächliche Unterstützung“, schließt Pichler.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák, Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at, +43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Analyse: Bundesregierung muss beim Bodenschutz nachschärfen
Regierungsprogramm im Bodenschutz-Check: vereinzelt neue Ansätze, drohende Rückschritte – Bodenverbrauch weiter viel zu hoch – WWF fordert mehr Verbindlichkeit und echte Reformen
Erster Welttag der Gletscher: WWF für lückenlosen Schutz
Naturschutzorganisation fordert Politik zum Umdenken auf – Weitere Verbauung der Gletscher stoppen und als Zufluchtsorte für seltene Tiere und Pflanzen erhalten
Video: So arbeiten Naturschutzhunde gegen Wildtierkriminalität
Lea ist der erste WWF-Naturschutzhund. Im Video gibt es Einblicke, wie sie in der Praxis arbeitet.
Neuer WWF-Report: Tiefseebergbau würde Nachhaltigkeitsziele aushebeln
Internationale Meeresbodenbehörde berät über Rohstoffabbau in der Tiefsee – Neuer WWF-Report zeigt Risiken auf: UN-Nachhaltigkeitsziele und Weltnaturabkommen gefährdet
Nach Tiwag-Eingeständnis: WWF fordert Mattle zu Kaunertal-Stopp auf
Tiwag bestätigt, dass Bildung von Gletscherseen bisher “kein Thema” war – Risiko für Flutwelle wird ignoriert – WWF: “Mattle muss die Reißleine ziehen”
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert geplante Abschwächung als “kontraproduktiv und gefährlich”
Nach Berner Konvention auch Absenkung des Wolf-Schutzstatus in EU-FFH-Richtlinie angekündigt – WWF befürchtet dramatische Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF-Erfolg: Künstliche Intelligenz spürt Geisternetze auf
Dank künstlicher Intelligenz und einer neuen Plattform können herrenlose Fischernetze jetzt schneller aufgespürt und geborgen werden. Ein wichtiger Erfolg für den Schutz unserer Meere und seiner Bewohner!
WWF-Erfolg: Bienen als natürliche Elefantenwächter in Afrika
Konflikte zwischen Menschen und Elefanten sind in einigen Regionen Afrikas eine Herausforderung – doch eine innovative Lösung in Simbabwe und Tansania zeigt Erfolg. Die ungewöhnlichen Helfer sind zwar winzig, aber sehr effektiv: Bienen.