Rechnungshof-Bericht zeigt große Defizite und massiven Handlungsbedarf – WWF fordert rasche Umsetzung aller Empfehlungen und Maßnahmen gegen Flächenfraß – Zuständiger Landesrat Achleitner gefordert
WWF begrüßt konkrete Fortschritte bei „Österreichzentrum Wolf, Luchs, Bär“

Wien, Klagenfurt, Graz am 15. Jänner 2019 – Auf das von den Agrarreferenten der Bundesländer und Umweltministerin Elisabeth Köstinger beschlossene „Österreichzentrum Wolf, Luchs, Bär“ im steirischen Raumberg-Gumpenstein reagiert der WWF Österreich vorsichtig optimistisch. Die endgültige Bewertung hängt allerdings von einer vernünftigen Umsetzung in der Praxis ab. „Wir setzen uns seit Jahren für eine stärkere österreichweite Abstimmung des Wolfsmanagements ein. Mit dem Österreichzentrum kommt jetzt ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt WWF-Wolfsexperte Christian Pichler, pocht aber auf eine naturschutzfachlich angemessene Umsetzung mit einem klaren Fokus auf Herdenschutz: „Das Österreichzentrum muss jetzt mit Leben erfüllt und vor allem ausreichend finanziert werden. Mit den geplanten Finanzmitteln werden aber wohl keine großen Fortschritte erzielt werden.“
Der WWF Österreich appelliert an Politik und Landwirtschaft, das Zentrum aktiv zu unterstützen, damit die Angebote von den Weidetierhaltern bestmöglich genutzt werden können. Basis für sämtliche Maßnahmen muss der 2012 von Naturschutz, Landwirtschaft und Jägerschaft gemeinsam erarbeitete Managementplan sein. Für dessen Erfolg braucht es eine enge Abstimmung der Bundesländer und einheitliche Strukturen statt vieler Fleckerlteppiche wie bisher. „Besonders beim Herdenschutz geht es jetzt darum, in den Arbeitsmodus zu kommen und Lösungen vorzulegen, die bundesweit funktionieren und ausreichend finanziert sind. Damit sollten auch die ständigen Abschussforderungen und Negativdebatten der Vergangenheit angehören“, hofft Pichler.
„Richtig angewendeter Herdenschutz sorgt dafür, dass Wölfe von Beginn an Weidetiere meiden und Wildtiere erbeuten, weil sie einen Stromschlag bekommen oder sie ein Herdenschutzhund vertreibt“, sagt Pichler. Erfahrungen aus den Nachbarländern mit ähnlichen Modellprojekten haben gezeigt, dass erfolgversprechende Lösungen auch entsprechende Investitionen und gute Rahmenbedingungen erfordern. Schließlich geht es nicht nur um die relativ niedrigen Anschaffungskosten für die Zaunnetze, sondern vor allem auch um gute Beratung der Landwirte für die fachgerechte Anwendung von Herdenschutz. Darüber hinaus braucht es unbürokratische und ausreichend dotierte Entschädigungslösungen.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Fünf WWF-Tipps für umweltschonenden Christbaumkauf
Großteil der Österreicher:innen setzt auf echte Bäume zu Weihnachten – Naturschutzorganisation liefert Entscheidungshilfe für umweltschonende Baumwahl
WWF warnt vor Scheitern der COP28: Auslaufen fossiler Energien als Knackpunkt
Fossile Energien entscheiden über Erfolg und Misserfolg der Klimakonferenz – WWF fordert Verknüpfung mit Ausbau der Erneuerbaren – Fonds für Klimaschäden ist positiver Grundstein für mehr Klimagerechtigkeit
Weltbodentag: WWF kritisiert Ausreden und Schönfärberei der Politik
Bodenverbrauch in Österreich nach wie vor zu hoch, Versiegelung sogar schlimmer als bislang angenommen – Naturschutzorganisation fordert wirksame Maßnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden
WWF-Erfolg: Seltenes Sumatra-Nashorn geboren
In Indonesien gibt es Nachwuchs bei den extrem seltenen Sumatra-Nashörnern! Die Geburt des männlichen Kalbs ist ein wichtiger Erfolg der Sumatra-Nashorn Allianz, zu der auch der WWF gehört. Denn laut Schätzungen gibt es weltweit nur mehr 80 Tiere dieser Art.
WWF: Bodenversiegelung deutlich höher als angenommen
Neue offizielle Zahlen bestätigen hohen Bodenverbrauch in Österreich – Versiegelte Fläche ist sogar um über 20 Prozent höher als bisher berechnet – WWF fordert Bodenschutz-Paket
Stromanbieter-Check 2023: Jede fünfte Kilowattstunde Strom aus fossilen Energien
21 Prozent des österreichischen Stroms aus Gas und Kohle – Vier Atomstrom-Konzerne direkt am heimischen Strommarkt aktiv – Stromanbieterwechsel ist kinderleicht, kostenlos und geht schnell
Neue Erdgasförderung wäre klimapolitisches Harakiri-Projekt
Umweltschutzorganisation kritisiert „völlig falsche Weichenstellung“ in Oberösterreich und fordert eine naturverträgliche Energiewende – Fatales Signal im Vorfeld der Weltklimakonferenz
Kein Regenwald, kein Jaguar: WWF fordert Entwaldungs-Stopp im Amazonas
Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit