Rechnungshof-Bericht zeigt große Defizite und massiven Handlungsbedarf – WWF fordert rasche Umsetzung aller Empfehlungen und Maßnahmen gegen Flächenfraß – Zuständiger Landesrat Achleitner gefordert
WWF begrüßt vorläufige Absage an das Staatsziel Wirtschaftswachstum

Wien, 23. Juni 2017. Die Umweltorganisation WWF begrüßt die Ankündigung der Bundesregierung, das Staatszielgesetz Wirtschaftswachstum nicht mehr in dieser Legislaturperiode umzusetzen. „Diese Änderung des Verfassungsgesetzes wäre ein eisenharter Faustschlag gegen Umweltschutz und Umweltrecht gewesen. Mit der Verschiebung in die nächste Legislaturperiode ist dieses Thema zumindest vorläufig vom Tisch“, so Jurrien Westerhof, politischer Leiter beim WWF Österreich, der darauf hinweist, „dass wir die künftige Positionierung der Parteien zu diesem Thema sehr genau beobachten werden und von der nächsten Bundesregierung eine Stärkung des Umweltrechts einfordern, insbesondere die überfällige Umsetzung der Aarhus-Konvention in österreichisches Recht.“
Bis zuletzt blieb offen, ob die Änderung des Verfassungsgesetzes am kommenden Montag im parlamentarischen Verfassungsausschuss auf die Tagesordnung gesetzt wird – und zwei Tage später im Nationalrat zum Beschluss kommt. „Die starke und anhaltende Kritik aus der Wissenschaft, von Juristen und von Umweltorganisationen hat dazu beigetragen, zumindest bei der SPÖ ein Umdenken zu bewirken. Für den Moment ist das Thema vom Tisch und das ist im Sinne des Umweltschutzes richtig und wichtig“, so Westerhof.
Wäre es zu der Änderung des Verfassungsgesetzes gekommen, „dann wäre das beispielsweise damit zu vergleichen gewesen, wie wenn die Interessen der Alkohol- und Tabakindustrie in das Jugendschutzgesetz aufgenommen würden“, so Westerhof und ergänzend: „Die Plumpheit, mit der die Betonierer-Lobby versucht, ihre Interessen durchzusetzen, und die Begeisterung so mancher Politiker, zur Erfüllung dieser Wünsche in einer Nacht- und Nebelaktion sogar die Verfassung umzuschreiben, sind besorgniserregend.“ Der WWF erinnert vor diesem Hintergrund auch daran, dass diese Regierung es innerhalb von drei Jahren nicht geschafft hat, eine Klima- und Energiestrategie zu entwickeln und Österreich zudem immer noch auf die notwendige Novellierung des Ökostromgesetzes wartet.
Nach der vorläufigen Absage an das Staatsziel Wirtschaftswachstum ist die für Montag, 26. Juni, am Wiener Ballhausplatz geplante Protestaktion von WWF, GLOBAL 2000 und anderen Organisationen abgesagt.
Rückfragehinweis:
Mag. Gerhard Auer, WWF Pressesprecher, 0676 83488231, gerhard.auer@wwf.at
Jurrien Westerhof, politischer Leiter WWF Österreich, 0664 6126701, jurrien.westerhof@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Fünf WWF-Tipps für umweltschonenden Christbaumkauf
Großteil der Österreicher:innen setzt auf echte Bäume zu Weihnachten – Naturschutzorganisation liefert Entscheidungshilfe für umweltschonende Baumwahl
WWF warnt vor Scheitern der COP28: Auslaufen fossiler Energien als Knackpunkt
Fossile Energien entscheiden über Erfolg und Misserfolg der Klimakonferenz – WWF fordert Verknüpfung mit Ausbau der Erneuerbaren – Fonds für Klimaschäden ist positiver Grundstein für mehr Klimagerechtigkeit
Weltbodentag: WWF kritisiert Ausreden und Schönfärberei der Politik
Bodenverbrauch in Österreich nach wie vor zu hoch, Versiegelung sogar schlimmer als bislang angenommen – Naturschutzorganisation fordert wirksame Maßnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden
WWF-Erfolg: Seltenes Sumatra-Nashorn geboren
In Indonesien gibt es Nachwuchs bei den extrem seltenen Sumatra-Nashörnern! Die Geburt des männlichen Kalbs ist ein wichtiger Erfolg der Sumatra-Nashorn Allianz, zu der auch der WWF gehört. Denn laut Schätzungen gibt es weltweit nur mehr 80 Tiere dieser Art.
WWF: Bodenversiegelung deutlich höher als angenommen
Neue offizielle Zahlen bestätigen hohen Bodenverbrauch in Österreich – Versiegelte Fläche ist sogar um über 20 Prozent höher als bisher berechnet – WWF fordert Bodenschutz-Paket
Stromanbieter-Check 2023: Jede fünfte Kilowattstunde Strom aus fossilen Energien
21 Prozent des österreichischen Stroms aus Gas und Kohle – Vier Atomstrom-Konzerne direkt am heimischen Strommarkt aktiv – Stromanbieterwechsel ist kinderleicht, kostenlos und geht schnell
Neue Erdgasförderung wäre klimapolitisches Harakiri-Projekt
Umweltschutzorganisation kritisiert „völlig falsche Weichenstellung“ in Oberösterreich und fordert eine naturverträgliche Energiewende – Fatales Signal im Vorfeld der Weltklimakonferenz
Kein Regenwald, kein Jaguar: WWF fordert Entwaldungs-Stopp im Amazonas
Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit