Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF begrüßt vorläufige Absage an das Staatsziel Wirtschaftswachstum
![WWF Logo](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/59b118946118d.jpg)
Wien, 23. Juni 2017. Die Umweltorganisation WWF begrüßt die Ankündigung der Bundesregierung, das Staatszielgesetz Wirtschaftswachstum nicht mehr in dieser Legislaturperiode umzusetzen. „Diese Änderung des Verfassungsgesetzes wäre ein eisenharter Faustschlag gegen Umweltschutz und Umweltrecht gewesen. Mit der Verschiebung in die nächste Legislaturperiode ist dieses Thema zumindest vorläufig vom Tisch“, so Jurrien Westerhof, politischer Leiter beim WWF Österreich, der darauf hinweist, „dass wir die künftige Positionierung der Parteien zu diesem Thema sehr genau beobachten werden und von der nächsten Bundesregierung eine Stärkung des Umweltrechts einfordern, insbesondere die überfällige Umsetzung der Aarhus-Konvention in österreichisches Recht.“
Bis zuletzt blieb offen, ob die Änderung des Verfassungsgesetzes am kommenden Montag im parlamentarischen Verfassungsausschuss auf die Tagesordnung gesetzt wird – und zwei Tage später im Nationalrat zum Beschluss kommt. „Die starke und anhaltende Kritik aus der Wissenschaft, von Juristen und von Umweltorganisationen hat dazu beigetragen, zumindest bei der SPÖ ein Umdenken zu bewirken. Für den Moment ist das Thema vom Tisch und das ist im Sinne des Umweltschutzes richtig und wichtig“, so Westerhof.
Wäre es zu der Änderung des Verfassungsgesetzes gekommen, „dann wäre das beispielsweise damit zu vergleichen gewesen, wie wenn die Interessen der Alkohol- und Tabakindustrie in das Jugendschutzgesetz aufgenommen würden“, so Westerhof und ergänzend: „Die Plumpheit, mit der die Betonierer-Lobby versucht, ihre Interessen durchzusetzen, und die Begeisterung so mancher Politiker, zur Erfüllung dieser Wünsche in einer Nacht- und Nebelaktion sogar die Verfassung umzuschreiben, sind besorgniserregend.“ Der WWF erinnert vor diesem Hintergrund auch daran, dass diese Regierung es innerhalb von drei Jahren nicht geschafft hat, eine Klima- und Energiestrategie zu entwickeln und Österreich zudem immer noch auf die notwendige Novellierung des Ökostromgesetzes wartet.
Nach der vorläufigen Absage an das Staatsziel Wirtschaftswachstum ist die für Montag, 26. Juni, am Wiener Ballhausplatz geplante Protestaktion von WWF, GLOBAL 2000 und anderen Organisationen abgesagt.
Rückfragehinweis:
Mag. Gerhard Auer, WWF Pressesprecher, 0676 83488231, gerhard.auer@wwf.at
Jurrien Westerhof, politischer Leiter WWF Österreich, 0664 6126701, jurrien.westerhof@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...